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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens
Autoren: Harlan Coben
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Schwestern erfunden, die sich wieder finden.«
    »Wieder eine ausgezeichnete falsche Fährte«, sagte Jake.
    »Nur das Glas hat er vergessen.«
    »Welches Glas?«
    »Seine Fingerabdrücke wurden an diversen Stellen im Haus gefunden, unter anderem auf einem Glas. Dabei hat Christian uns erzählt, Nancy hätte ihn praktisch sofort wieder rausgeworfen, während sie etwas über die Schwestern faselte. Ist es unter diesen Umständen nicht unwahrscheinlich, dass sie ihm etwas zu trinken angeboten haben soll?«
    Myron sah Christian an. Er senkte den Blick.
    »Ich - ich wollte niemandem wehtun, Mr. Bolitar«, sagte er.
    »Du warst berechnend und hast Leute manipuliert«, sagte Myron. »Du hast dich rundum abgesichert, auch, indem du mich angeheuert hast. Ich war nur ein kleiner Fisch. Mich konnte man unter Kontrolle halten. Du kanntest meine Vergangenheit, du wusstest, dass ich Erfahrung in der Ermittlungsarbeit hatte, und konntest davon ausgehen, dass ich es nicht an die große Glocke hänge, wenn es mal Ärger gibt. Dass ich dich über alles auf dem Laufenden halte. Dass ich versuche, dich zu schützen. Du hast mich für einen Trottel gehalten.«
    Alle schwiegen, bis Jake sagte: »Das reicht. Bringt ihn weg.«
    Die Polizisten f ührten Christian ab.
    Myron sah Jessica an. Sie hatte immer noch kein Wort gesagt. Tr änen liefen ihr über die Wangen. Heute Morgen hatten ihre Tr änen nicht ihrem Vater gegolten. Vielleicht vergoss sie jetzt auch ein paar für ihn.
    Win sch üttelte den Kopf. »»Eichhörnchenfutter.« Ich habe »Eichhörnchenfutter« gesagt. Nicht zu fassen.«
    Jessica h örte auf zu weinen. Sie lächelte sogar ein bisschen. Myron legte den Arm um sie und zog sie an sich. Zusammen gingen sie zurück zum Wagen.

49
    Drei Tage sp äter brachte Myron Jessica zum Flughafen.
    »Setz mich einfach am Terminal ab«, sagte sie.
    »Ich warte mit dir am Gate.«
    »Du musst ins Büro.«
    »Ich habe Zeit.«
    »Der Verkehr ist bestimmt mörderisch.«
    »Mir egal.«
    »Myron?«
    »Ja?«
    »Setz mich einfach ab. Bitte. Du weißt, dass ich Szenen hasse.«
    »Ich mach keine Szene.«
    »Du machst immer eine Szene.«
    Schweigen.
    »Was passiert jetzt mit Gary Grady?«, fragte sie.
    »Ich hab alle Informationen an die Schulbehörde und die lokale Presse geschickt. Ich weiß nicht, ob er dafür ins Gefängnis geht, aber auf jeden Fall ist er erledigt.«
    »Was ist mit Dekan Gordon?«
    »Ist heute Morgen zurückgetreten. Er wird sich künftig auf dem privaten Sektor betätigen.«
    »Und die Vergewaltiger?«
    »Cary Roland ist der zuständige Staatsanwalt. Der Fall verspricht dicke Schlagzeilen. Er wird sein Bestes tun. Ricky Lane wird Kronzeuge.«
    »Du hast Ricky als Klienten abgegeben?«
    Myron nickte.
    »Und du hast Christian verloren.«
    Wieder Nicken.
    »Alles in allem«, sagte sie, »hat dieser Fall nicht gerade positive wirtschaftliche Auswirkungen für dich.«
    »Ich mach mir mehr Sorgen wegen der privaten Auswirkungen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass du zu mir zurückgekommen bist.«
    »Ist das nicht gut?«
    »Doch. Aber jetzt gehst du wieder.«
    »Nur für ein oder zwei Monate. Auf eine Lesereise.«
    Er parkte vor dem Terminal.
    »Ich komme wieder«, sagte sie.
    Er nickte.
    Jessica k üsste ihn. Er hielt sie fest. Schließlich schob sie ihn von sich. Widerstrebend ließ er sie los.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ich liebe dich auch.« Sie stieg aus. »Und ich komme wieder.«
    Er sah ihr nach, als sie zum Eingang ging. Er sah ihr nach, als sie durch die gl äsernen Schiebetüren trat, zum Ticketschalter ging und eine Rolltreppe hinab fuhr. Als sie außer Sicht war, sah er ihr immer noch nach, bis ein Mann vom Sicherheitsdienst an seine Scheibe klopfte.
    »Halteverbot, junger Mann. Weg hier!«
    Myron sah noch einmal hin. Dann fuhr er zur ück ins Büro.
     
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