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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein
Autoren: Rachel Gibson
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in Ruhe.«
    »Ganz sicher?«
    »Ja.«
    Dale blickte Joe an und schüttelte den Kopf. »Du bist ein Mistkerl, Shanahan.«
    »Gut, verklag mich doch.« Die Musik setzte wieder ein, und Joe nahm Gabrielles Hand und legte seinen anderen Arm um ihre Taille. Sie stand starr wie eine Statue in seiner Umarmung, aber allein das Gefühl, sie wieder zu halten, war wie eine Heimkehr nach langer Abwesenheit.
    »Was willst du?«, fragte sie dicht an seinem Ohr.
    Dich, dachte er, vermutete jedoch, dass sie sich im Augenblick nicht unbedingt über eine solche Antwort freuen würde. Zunächst mussten sie dafür sorgen, dass alles, was zwischen ihnen stand, bereinigt wurde, erst dann konnte er ihr sagen, was er für sie empfand. »Ich treffe mich seit über einer Woche nicht mehr mit Ann.«
    »Was ist passiert, hat sie Schluss gemacht?«
    Sie war verletzt. Er würde alles wieder gut machen. Er zog sie zärtlich an seine Brust. Ihre Brüste streiften seine Jackettaufschläge, und er schob die Hand über ihren bloßen Rücken. Ein schon vertrauter Schmerz erwachte tief in seinem Körper und breitete sich bis in sein Geschlecht aus. »Nein, Ann war nie richtig meine Freundin.«
    »Sie auch nicht? Hast du mit ihr auch nur Theater gespielt?«
    Sie war sauer. Er hatte es nicht anders verdient. »Nein. Sie war nicht meine geheime Informantin, wie du es warst. Ich kenne sie schon, seit wir Kinder waren.« Er ließ die Hand über ihre seidige Haut gleiten und begrub die Nase in ihrem Haar. Er schloss die Augen und atmete ihren Duft, der ihn an den Tag erinnerte, als er sie auf dem kleinen Floß treiben gesehen hatte. »Damals ging ich mit ihrer Schwester.«
    »War ihre Schwester tatsächlich deine Freundin oder war das auch wieder nur gespielt?«
    Joe seufzte und öffnete die Augen. »Du bist wild entschlossen, sauer auf mich zu sein, ganz gleich, was ich sage.«
    »Ich bin nicht sauer.«
    »O doch.«
    Sie bog sich zurück und sah ihn an, und er hatte Recht.
    Ihre Augen glühten hitzig, waren überhaupt nicht mehr kalt und gleichgültig. Und dieser Umstand war wohl ebenso als gut wie auch als schlecht zu werten, je nachdem, wie er es betrachtete.
    »Sag mir, warum du so wütend bist«, drängte er und rechnete fest damit, dass er zu hören bekäme, wie sehr er sie an jenem Abend auf der Veranda gekränkt hatte, und wenn sie sich dann alles von der Seele geredet hatte, würde er die Sache wieder in Ordnung bringen.
    »An dem Morgen, als wir uns geliebt haben, hast du mir ein Brötchen aus dem Bistro deiner Freundin mitgebracht!«
    Das war nicht ganz das, was er zu hören erwartet hatte. Nein, mit allem Möglichen hätte er gerechnet, aber nicht damit. »Was?«
    Sie blickte über seine linke Schulter hinweg ins Ungewisse, als täte sein Anblick ihr zu sehr weh. »Du hast mir …«
    »Ich habe schon verstanden«, fiel er ihr ins Wort und sah sich hastig um, um sich zu vergewissern, ob von den anderen Paaren jemand ihre Worte gehört hatte. Sie hatte nicht eben leise gesprochen. Er verstand nicht, in welchem Zusammenhang die Tatsache, dass er ihr ein Brötchen gekauft hatte, mit dem Morgen stand, an dem sie sich geliebt hatten. Er hatte ihr vorher auch schon mal ein Putensandwich aus Anns Bistro mitgebracht. Na und? Aber er erwähnte das Sandwich vorsichtshalber nicht, denn er ahnte, dass es sich hier um eine dieser Diskussionen handelte, deren Sinn er nie verstand und aus denen er nie als Sieger hervorgehen würde. Stattdessen zog er Gabrielles Hand an die Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. »Komm mit mir nach Hause. Dort können wir reden. Du hast mir gefehlt.«
    »Wie sehr ich dir gefehlt habe, spüre ich an meinem Oberschenkel«, sagte sie, weigerte sich aber, ihn anzusehen.
    Falls sie glaubte, seine unübersehbare Erregung würde ihn in Verlegenheit bringen, hatte sie sich getäuscht. »Ich schäme mich nicht dafür, dass ich dich begehre. Und, ja, mir hat es sehr gefehlt, dich berühren zu dürfen, dich im Arm zu halten, und das möchte ich wieder haben. Aber das ist nicht alles, was mir fehlt, seit du die Stadt verlassen hast.« Er umfasste mit den Handinnenflächen ihre Wangen und zwang Gabrielle, ihn anzusehen. »Mir hat es gefehlt, wie du dich umschaust, wenn du denkst, im nächsten Moment würde dein Karma zuschlagen. Mir hat es gefehlt, deinen Gang zu betrachten und die Art, wie du dir das Haar hinter die Ohren schiebst. Mir fehlt der Klang deiner Stimme und dass du versuchst, Vegetarierin zu sein, und es nicht schaffst. Mir
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