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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein
Autoren: Rachel Gibson
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Öle und Aromatherapien. Auf dem Coeur Festival hatte ich so viel Erfolg, dass ich glaube, solch ein Laden müsste recht gut laufen.«
    Sie roch nach der Seife, mit der sie ihn damals unter der Dusche nach ihrem ausgiebigen Sex eingeschäumt hatte. »Willst du diesen Laden auch wieder in Hyde Park aufmachen?«
    »Nein. In Old Boise besteht nach demographischen Erhebungen größeres Interesse für Alternativ-Läden. Ich habe mir die Räumlichkeiten schon angesehen. Die Miete ist höher als in Hyde Park, aber wenn ich Anomaly verkauft habe, kann ich sie wohl aufbringen. Ich nehme keinen Angestellten, Inventar habe ich mehr als genug, und die Anfangskosten bewegen sich im Rahmen des Erträglichen. Wenn ich den Vertrag bekomme …«
    Ihr so nahe zu sein, ohne sie berühren zu dürfen, verlangte ihm ein unmenschliches Maß an Selbstdisziplin ab. Er senkte den Blick auf ihren Mund, er beobachtete sie, wenn sie sprach, während er doch nichts lieber getan hätte, als ihr die Lippen mit einem Kuss zu verschließen. Er sah sie reden, während er sie am liebsten mit nach Hause genommen und ganz für sich allein gehabt hätte. Seine Mutter hatte Recht. Er konnte sie für den Rest seines Lebens immerzu ansehen. Immer wieder, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Er wollte sie berühren, lieben und im Schlaf betrachten. Er wollte sie fragen, ob sie ihn noch liebte.
    »… stimmt doch, oder, Shannie?«
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon Dale sprach. Es war ihm auch ziemlich gleichgültig. »Kann ich dich kurz sprechen, Gabrielle?«
    »Eigentlich«, antwortete Dale an ihrer Stelle, »habe ich sie gerade, als du kamst, um einen Tanz gebeten. Sie hat ja gesagt.«
    Joe hatte keinerlei Erfahrung mit der Eifersucht, die wie Lava in seinem Inneren brodelte. Er sah Gabrielle ins Gesicht und sagte: »Dann kannst du jetzt nein sagen.« Im selben Moment, als er die Worte ausgesprochen hatte, wusste er, dass es ein Fehler war. Sie kniff die Augen zusammen und öffnete den Mund, um es ihm heimzuzahlen.
    »Wo ist deine Freundin?«, fragte Dale, bevor Gabrielle Gelegenheit hatte, Joe zum Teufel zu schicken.
    Sie schloss den Mund und wurde ganz still.
    Du lieber Himmel. Was hatte er bloß getan, um diesen Scheiß verdient zu haben? »Ich habe keine Freundin«, knirschte er zwischen den Zähnen hervor.
    »Wer ist dann die Frau, die unten an der Eighth das Bistro hat?«
    »Nur eine Bekannte.«
    »Nur eine Bekannte, und sie bringt dir das Mittagessen?«
    Joe fragte sich, ob der Anfänger-Detective womöglich gern sein Gebiss im Nacken tragen wollte. »Genau.«
    Dale wandte sich Gabrielle zu. »Wollen wir?«
    »Ja.« Ohne Joe noch eines Blickes zu würdigen, stellte sie ihr Weinglas auf den Tresen und schritt zur Tanzfläche. Dale legte seine Hand tief unten auf ihren bloßen Rücken.
    Joe bestellte sich an der Bar ein Bier, dann drehte er sich um und blickte durch einen Türbogen auf die abgedunkelte Tanzfläche im angrenzenden Zimmer. Es fiel ihm nicht schwer, Gabrielle in dem Gewoge zu erkennen. Aufgrund ihrer Größe war sie leicht zu erkennen.
    Es war ihm unerträglich, die Frau, die er liebte, in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Ihr Lächeln aufblitzen zu sehen, wenn sie sich über einen dummen Witz amüsierte, und nichts dagegen unternehmen zu können, ohne als eifersüchtiger Esel dazustehen. Er nahm einen großen Schluck von seinem Bier, ohne den Blick von Gabrielle zu lösen. Vielleicht war ihm noch nicht voll bewusst gewesen, wie sehr er sie liebte, bevor er Gabrielle an diesem Abend ins Zimmer treten sah, aber das bedeutete nicht, dass er es nun nicht mit jeder Faser seines Körpers spürte.
    Winston Densley und seine Freundin gesellten sich zu Joe an die Bar, und die beiden Detectives sprachen über die Arbeit und über die interessanten Einzelheiten des Bads im Haus der Hillards – zum Beispiel über die goldene Toilette mit dem beheizbaren Sitz. Zu seiner eigenen Überraschung hielt Joe gestrichene fünf Minuten durch, bevor er sein Glas auf den Tresen stellte und sich zur gedrängt vollen Tanzfläche vorarbeitete. Die Sorte Saxophonmusik, die Joe sonst mied wie die Pest, setzte gerade aus, als er Detective Parker die Hand auf die Schulter legte. »Jetzt bin ich dran.«
    »Später.«
    »Jetzt.«
    »Das muss Gabrielle entscheiden.«
    Über die dämmerige Entfernung zwischen ihnen hinweg sah Gabrielle Joe an und sagte: »Schon gut, Dale. Ich höre mir an, was er zu sagen hat, und dann lässt er mich für den Rest des Abends
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