Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalogridis, Jeanne - Leonardos Geheimnis

Kalogridis, Jeanne - Leonardos Geheimnis

Titel: Kalogridis, Jeanne - Leonardos Geheimnis
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
JEANNE KALOGRIDIS
- LEONARDOS GEHEIMNIS
Buch
    Lisa di Antonio Gherardini Giocondo, genannt Mona Lisa, ist die Tochter eines wohlhabenden Florentiner Wollhändlers. Als sie zwölf Jahre alt ist, schenkt ihre Mutter ihr ein Medaillon, auf dem ein Mord dargestellt ist - das Attentat auf Giuliano di Medici, begangen 1478, ein Jahr vor Lisas Geburt. Giulianos Bruder hat Rache geschworen, doch einer der Täter konnte entkommen. Zeuge der Tat war kein Geringerer als der Maler Leonardo da Vinci, dem Mona Lisa in ihrer Kindheit zum ersten Mal begegnet. In den darauf folgenden Jahren gerät sie mitten hinein in die politischen Wirren der Zeit: Sie verliebt sich in einen Medici, den Neffen des toten Giuliano, erlebt 1494 die Verbannung der Familie aus Florenz, Krieg, Seuchen und den Tod ihres einzigen Kindes. Leonardo da Vinci ist dabei stets einer ihrer vertrautesten Freunde. Er, der unablässig an ihrem berühmten Porträt arbeitet, wird es auch sein, der ihr ein großes Geheimnis anvertraut, das nicht nur die Hintergründe des Mordes von damals aufklärt, sondern Lisas Leben für immer verändert.
Autor

    Jeanne Kalogridis wuchs in Florida auf. Sie studierte russische Literatur und Linguistik und unterrichtete mehrere Jahre lang Englisch für Ausländer an der Universität von Washington, D.C. 2001 veröffentlichte sie ihren ersten historischen Roman Die Seherin von Avignon, zuletzt erschien Die Kinder des Papstes (List Verlag 2005). Sie lebt in Kalifornien.

    Für George auf immer und ewig
    Dinge, die vor vielen Jahren geschahen, erscheinen oft der Gegenwart sehr nah, und vieles, was erst vor kurzem passierte, erscheint so alt wie die längst vergangene Jugendzeit.
    Leonardo da Vinci; Codex Atlanticus, Bd. 29v-a

PROLOG: LISA JUNI 1490
1
    Ich wurde auf den Namen Lisa di Antonio Gherardini getauft, Bekannte nennen mich jedoch schlicht Madonna Lisa, und einfache Leute aus dem Volk reden mich mit Mon-na Lisa an.
    Mein Ebenbild wurde auf Holz festgehalten, mit gekochtem Leinöl und Farbpigmenten aus der Erde oder aus zerstoßenen Halbedelsteinen, und mit Pinseln aus Vogelfedern und dem seidigen Fell von Tieren aufgetragen.
    Ich habe das Porträt gesehen. Es gleicht mir nicht. Ich betrachte es und erkenne stattdessen das Gesicht meiner Mutter und das meines Vaters. Ich lausche und höre ihre Stimmen. Ich spüre ihre Liebe und ihre Sorge, und ich werde immer wieder aufs Neue Zeugin des Verbrechens, das sie zusammenschweißte; ein Verbrechen, das sie mit mir verband.
    Denn meine Geschichte beginnt nicht mit meiner Geburt, sondern mit einem Mord, der ein Jahr zuvor verübt wurde.
    Das wurde mir zum ersten Mal von einem Astrologen enthüllt, zwei Wochen vor meinem Geburtstag, der am fünfzehnten Juni gefeiert wurde. Meine Mutter verkündete, ich dürfe mir etwas wünschen. Sie ging davon aus, ich würde ein neues Kleid haben wollen, denn nirgendwo sonst wurde Kleidung leidenschaftlicher zur Schau gestellt als in meiner Geburtsstadt Florenz. Mein Vater war einer der wohlhabendsten Tuchhändler der Stadt, und seine geschäftlichen Verbindungen boten mir eine reiche Auswahl an kostbaren Seiden, Brokatstoffen, Samt und auch Pelzen.
    Ich wollte aber kein Kleid. Vor kurzem hatte ich an der Hochzeit meines Onkels Lauro mit seiner jungen Braut Giovanna Maria teilgenommen. Während der anschließenden Feier hatte meine Großmutter bitter bemerkt:
    »Ihr Glück kann nicht von Dauer sein. Sie ist ein Schütze mit Aszendent Stier, und Lauro ist Widder. Sie werden andauernd mit den Köpfen aneinandergeraten.«
    »Mutter«, hatte meine Mutter sie freundlich ermahnt.
    »Wenn du und Antonio solchen Dingen mehr Aufmerksamkeit gewidmet hättet ...« Meine Großmutter war unter dem scharfen Blick meiner Mutter verstummt.
    Ich war neugierig geworden. Meine Eltern liebten sich, waren aber nie glücklich gewesen. Mir fiel auf, dass sie nie mit mir über mein Sternbild gesprochen hatten.
    Als ich meine Mutter ausfragte, wurde mir klar, dass nie ein Horoskop für mich erstellt worden war. Das erschreckte mich: Wohlhabende Florentiner Familien konsultierten oft Astrologen in wichtigen Angelegenheiten, und für Neugeborene wurde üblicherweise ein Horoskop erstellt. Hinzu kam, dass ich ein seltenes Geschöpf war: das einzige Kind und somit alleinige Hoffnungsträgerin meiner Familie.
    Als das einzige Kind war ich mir zudem meiner Macht bewusst; ich jammerte und bettelte herzerweichend, bis meine zögerliche Mutter schließlich nachgab.
    Hätte ich damals
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher