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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein
Autoren: Rachel Gibson
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denn je. Die frische Luft hatte überhaupt nicht dazu beigetragen, einen klaren Kopf zu bekommen, und sie wusste nur das eine mit absoluter Sicherheit: Falls Joe tatsächlich anrufen sollte, würde sie ihm sagen, dass er damit aufhören sollte. Keine Anrufe oder Blumen mehr. Sie wollte ihn nicht sehen.
    Vermutlich waren die Chancen, dass sie einander zufällig über den Weg liefen, sehr gering. Er war Kriminalbeamter im Dezernat für Eigentumsdelikte, und ein Einbruch war in ihrer Zukunft nicht vorgesehen. Sie plante die Eröffnung eines Ladens, in dem sie ihre Öle verkaufen würde, und sie konnte sich Joe auch nicht als potenziellen Kunden für Aromatherapien vorstellen. Es gab keinen Grund, warum sie sich noch einmal wieder sehen sollten.
    Abgesehen davon, dass er auf ihrer Veranda auf sie wartete. Er saß auf einer Stufe, die Unterarme hatte er auf den Schenkeln gekreuzt. Seine Sonnenbrille baumelte an der zwischen seinen Knien herabhängenden Hand. Als Gabrielle sich näherte, hob er den Blick und stand langsam auf. Trotz all ihrer Vorsätze ging ihr bei seinem Anblick das Herz auf. Dann hob er, als fürchtete er, sie würde etwas sagen, was er nicht hören wollte, Einhalt gebietend die Hand. Dabei wusste sie überhaupt nicht, was sie hätte sagen sollen, da sie bislang noch keinen zusammenhängenden Gedanken hatte fassen können.
    »Bevor du mich wegschickst«, begann er, »muss ich dir etwas sagen.«
    Er trug Khakihosen und ein Baumwollhemd. Die langen Ärmel hatte er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. Er sah so umwerfend gut aus, dass sie die Hand nach ihm ausstrecken, ihn anfassen wollte, was sie natürlich vermied. »Was du mir zu sagen hast, habe ich schon gestern Abend gehört«, sagte sie.
    »Ich weiß nicht, was gestern Abend passiert ist, wohl aber, dass ich ganz bestimmt nicht alles gesagt habe, was ich dir sagen muss.« Er verlagerte sein Gewicht auf nur einen Fuß. »Willst du mich nicht ins Haus lassen?«
    »Nein.«
    Er sah sie eine Weile an. »Hast du die Rosen bekommen?«
    »Ja.«
    »Oh. Oh, gut.« Er öffnete den Mund, schloss ihn wieder und versuchte es erneut. »Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich habe Angst, wieder etwas Falsches zu sagen.« Nach kurzem Innehalten fuhr er fort: »Es tut mir so Leid, dass ich dir wehgetan habe.«
    Sie konnte ihn nicht ansehen und senkte den Blick auf ihre Füße. »Hast du mir deshalb die Rosen geschickt?«
    »Ja.«
    In dem Moment, als sie seine Antwort hörte, wusste sie, dass sie die Frage nicht hätte stellen dürfen. Und sie wusste, dass sie sich in einem verborgenen Winkel ihres masochistischen Herzens an die Hoffnung geklammert hatte, er hätte ihr die Blumen geschickt, weil er sie genauso liebte wie sie ihn. »Es ist vorbei. Ich bin darüber hinweg.«
    »Das glaub ich dir nicht.«
    »Glaub doch, was du willst.« Sie drängte sich an ihm vorbei, um sich im Haus in Sicherheit zu bringen, bevor sie in Tränen ausbrach. Das Letzte, was sie sich wünschte, war, dass Joe sie weinen sah.
    Er griff nach ihrem Arm. »Bitte lass mich nicht wieder einfach stehen. Ich weiß, dass ich dir an dem Abend sehr wehgetan habe, als du mir gesagt hast, dass du mich liebst, und ich einfach weggegangen bin. Aber, Gabrielle, du bist jetzt schon zweimal von mir weggegangen.«
    Sie blieb stehen. Nicht, weil er sie am Arm festhielt, sondern weil irgendetwas in seiner Stimme sie aufmerken ließ und sie bannte. Etwas in der Art, wie er ihren Namen ausgesprochen hatte. »Wann bin ich jemals von dir weggegangen?«
    »Gestern Abend, und jedes Mal hat es höllisch wehgetan. Wie gesagt, ich weiß wohl, dass ich dir schrecklich wehgetan habe, aber meinst du nicht, dass wir vielleicht einen Waffenstillstand schließen könnten? Dass wir jetzt vielleicht quitt sind?« Er glitt mit der Hand an ihrem Arm herab und ergriff ihre Hand. »Meinst du nicht, es wäre langsam an der Zeit, dass du mich das wieder gutmachen lässt?« Er zog etwas aus seiner Tasche und drückte ihr eine Metallscheibe in die Hand. »Ich bin die andere Hälfte deiner Seele«, sagte er. »Und du bist die andere Hälfte meiner Seele. Zusammen machen wir uns gegenseitig vollständig.«
    Gabrielle öffnete die Hand und betrachtete den flachen schwarzweißen Anhänger an einem Silberkettchen. Yin und Yang. Er hatte verstanden.
    »Wir gehören zusammen.« Er drückte einen Kuss auf ihren Scheitel. »Ich liebe dich.«
    Sie hatte ihn gehört, doch sie brachte kein Wort hervor, da sich Emotionen in ihrer Brust
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