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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein
Autoren: Rachel Gibson
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gleichzeitig noch nie lebendiger gefühlt. Kleine lustvolle Stromschläge zuckten in seinen Nerven und sträubten ihm die feinen Haare auf den Armen. Die Menschenmenge im Haus der Hillards wogte, das Stimmengewirr war ein Summen in seinen Ohren. Alles um ihn herum erschien ihm bedeutungslos und unwichtig. Alles außer ihr.
    Es schlug nicht ein wie der Blitz aus heiterem Himmel, auf den er immer gewartet hatte. Nicht als plötzliche Erkenntnis, die ihm sagte, dass er sie für immer in seinem Leben haben wollte. Nicht auf schmerzhafte Weise. Sie zu lieben war mehr wie eine kühle Brise und warmer Sonnenschein auf seinem Gesicht. Wie schlichte Wahrheit. Es war wie Gabrielle selbst. Und um das klar zu erkennen, hatte er lediglich das Durcheinander ordnen und sich selbst aus dem Weg gehen müssen.
    »Der Schweinehund hatte sich mit seiner Freundin unter dem Bett versteckt«, erzählte ein Polizist aus der uniformierten Abteilung lachend, der an dem Abend, als das Gemälde gestohlen worden war, als Erster auf Mr. Hillards Anruf reagiert hatte. Die anderen Polizisten und ihre Frauen lachten ebenfalls, Joe jedoch lachte nicht. Seine Gedanken weilten bei jemandem am anderen Ende des Raums.
    Gabrielle sah sogar noch besser aus, als er sie in Erinnerung hatte. Was unmöglich war, denn in seiner Erinnerung sah sie aus wie eine Art sonnenanbetende Göttin. Er hatte sich gefragt, ob sie an diesem Abend wohl kommen würde, und bis zu dem Augenblick, da sie den Raum betrat, war ihm nicht bewusst gewesen, dass er mit angehaltenem Atem auf sie gewartet hatte.
    Er entschuldigte sich und schlängelte sich durch das Gedränge, nickte Männern, mit denen er zusammen arbeitete, und ihren Frauen zu, hielt den Blick jedoch fest auf die Rothaarige in dem rückenfreien Kleid gerichtet. Es war nicht schwer, sie im Auge zu behalten. Er brauchte nur in die Richtung zu gehen, in die sich alle die Hälse verdrehten. Er dachte an den Abend, als er sie gebeten hatte, sich zu Kevins Party sexy zu kleiden. Es war halb im Scherz gemeint gewesen, um sie zu ärgern, und dann hatte sie absichtlich dieses schreckliche blau karierte Ding angezogen. Doch heute Abend war sie weiß Gott sexy gekleidet. Er spürte den Drang, ihr sein Jackett um die Schultern zu legen.
    Er wurde mehrere Male in seinem Vordringen aufgehalten, wenn er Freunden und Kollegen begegnete, die mit ihm plaudern wollten. Als er Gabrielle schließlich am Ende der Bar erreichen konnte, hatte der einzige ledige Detective, Dale Parker, sich gerade auf sie gestürzt und ein Gespräch begonnen. Gewöhnlich hatte Joe nichts gegen den Grünschnabel, doch die Art von Beachtung, die Dale auf Gabrielles Kleid verwandte, ärgerte ihn maßlos.
    »Hey, Shannie«, sagte Dale, während er Gabrielle ein Glas Rotwein reichte. Sie lächelte dem jungen Mann dankend zu, und zum ersten Mal im Leben empfand Joe Eifersucht, sie packte ihn und zerrte ihn herab.
    »Parker.« Joe sah, wie Gabrielles Schultern sich versteiften, bevor sie ihn über die Schulter ansah. »Hallo, Gabrielle.«
    »Hallo, Joe.«
    Eine Ewigkeit war vergangen, seit er ihre Stimme gehört und in ihre grünen Augen geblickt hatte. Sie nicht auf Video, sondern in Fleisch und Blut gesehen hatte. Sie selbst zu hören und zu sehen fügten dem schweren Gewicht auf seinem Herzen noch ein paar Pfunde hinzu, und wieder hatte er das Gefühl, den Atem anhalten zu müssen. Nun, da er ihr so nahe war, wurde ihm bewusst, wie sehr sie ihm gefehlt hatte, doch als er in ihre kalten, gleichgültigen Augen sah, wurde ihm noch etwas anderes bewusst: Womöglich war es zu spät.
    Joe hatte schon oft im Leben die Angst im Nacken gespürt. Meistens spürte er sie, wenn er Verbrecher jagte, sie stellte und nicht wusste, was ihn am Ende erwartete. Dann hatte er sie gespürt, und jetzt spürte er sie genauso. In der Vergangenheit war er sich seiner selbst immer sicher, seines Sieges gewiss gewesen. Dieses Mal aber war er nicht so sicher. Dieses Mal war der Einsatz zu hoch. Das hier war eine Verfolgungsjagd, die vielleicht nicht wunschgemäß endete, aber er hatte keine Wahl. Er liebte sie. »Wie ist es dir so ergangen?«
    »Gut. Und wie geht's dir?«
    Schlecht. »Ganz gut.« Er wurde von hinten angerempelt und rückte einen Schritt näher. »Was machst du jetzt so?«
    »Ich spiele mit dem Gedanken, einen neuen Laden zu eröffnen.«
    Er war ihr nahe genug, um den Duft ihrer Haut wahrnehmen zu können. Sie roch nach Flieder. »Was willst du verkaufen?«
    »Ätherische
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