Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
anzupassen. »Ich bliebe gerne als Schauspieler am Capital. Ich kann jedoch nicht mehr mit auf Tournee gehen … und ich muss die Anzahl der Stücke, in denen ich auftreten kann, begrenzen.«
    »Sie können am Capital bleiben, solange Sie wollen. Nur ein Narr würde sich weigern, eine Schauspielerin wie Sie, selbst bei begrenzter Einsatzfähigkeit, am Theater zu behalten.«
    »Danke.«
    »Ich wollte für Sie mehr als das«, sagte er schroff. »Sie haben nicht einmal annähernd die Grenzen Ihrer Möglichkeiten erreicht. Sie hätten die gefeiertste Schauspielerin auf Englands Bühnen werden können …«
    »Statt dessen werde ich glücklich sein«, unterbrach Julia ihn. »Aller Beifall und Reichtum der Welt würden mich nicht daran hindern, einsam zu sein. Ich möchte geliebt werden, ich möchte Gelächter und Gesellschaft … ich möchte mehr als das vorgetäuschte Leben, das ich im Theater hatte.«
    »Sind Sie sicher, dass Savage Ihnen erlauben wird, weiter am Capital zu spielen?«
    »O ja.« Sie lächelte spitzbübisch. »Es mag ihm vielleicht nicht gefallen, aber er ist bereit, meine Karriere zu tolerieren, um mich zur Frau zu haben.«
    Sie trank von ihrem Kaffee, sah ihn über den Rand ihrer Tasse an, und ihr Lächeln wurde bedauernd. »Sie halten mich für eine Närrin, nicht wahr? Sie können sich keinen Kompromiss vorstellen, der Sie vom Theater weglocken könnte.«
    »Nein, das kann ich nicht«, sagte Logan gelassen, und zum ersten Mal funkelten seine Augen freundlich. »Aber ich halte Sie für keine Närrin. In gewisser Weise beneide ich Sie beinahe. Und fragen Sie mich bloß nicht, warum – Gott weiß, dass ich es mir nicht einmal selbst erklären kann.«

Epilog
    Sie heirateten in aller Stille ohne Fanfaren in der Schlosskapelle in Warwick, nur in Anwesenheit der Familie und weniger enger Freunde. Julias Mutter Eva war ganz offensichtlich entzückt über die Tatsache, dass ihre Tochter Damon heiratete. Lord Hargate sah man an, dass er die Veranstaltung eher ironisch betrachtete, aber trotzdem gab er seiner Freude über die Verbindung Ausdruck.
    In den darauffolgenden Monaten nahm Julia ihren Platz als Damons Frau mit einer Leichtigkeit ein, die sie beide überraschte. Falls Julia sich das Leben als Herzogin von Leeds jemals langweilig und würdevoll vorgestellt hatte, so verflüchtigten sich diese Gedanken schnell. Damon bettete Julia auf Rosen, verwöhnte sie mit extravaganten Geschenken und beanspruchte jeden nur möglichen Augenblick, den sie nicht im Theater verbrachte.
    Im Gegensatz zu ihr verbrachte Damon seine Zeit gern im Freien, und so begleitete sie ihn auf langen Spaziergängen und Ritten durch die Umgebung. Gelegentlich nahm sie auch an der Jagd oder am Fischen teil, was ihm beides sehr viel Spaß machte, und wenn sie selbst auch keine große Leidenschaft für diesen Sport entwickeln konnte, so bewunderte sie doch seine Fertigkeiten.
    Während Damon auf einem seiner Güter Forellen angelte, saß Julia gemütlich auf einer kleinen Brücke, die den Bach überquerte. Sie genoss den Sonnenschein, zog ihre Röcke hoch und ließ die nackten Beine baumeln.
    Schweigend beobachtete sie ihren Ehemann, wie er die Angel nach dem überhängenden Ufer auswarf, wo eine braune Forelle träge im Wasser stand. Vom gegenüberliegenden Ufer aus arbeitete Damon mit der gelassenen Würde eines erfahrenen Fischers. Jeder Wurf rollte in einem gleichmäßigen Rhythmus aus, die Leine zog zurück und glitt vor. »Nicht bewegen«, sagte Damon leise, als er Julias helle Beine aufblitzen sah, aber es war schon zu spät. Alarmiert durch den unbekannten Schimmer, verschwand die Forelle, gewarnt, allzu dicht unter der Wasseroberfläche zu fressen. Damon zog ein finsteres Gesicht. »Verdammt!«
    »Habe ich sie erschreckt?« fragte Julia entschuldigend. »Ich finde es erstaunlich, dass ein einfacher Fisch so sensibel ist. Du weißt, ich kann nicht lange stillsitzen.« Resigniert hob sie die Hände, legte sich auf die Brücke und seufzte. »Nun gut, beim nächsten Mal werde ich nicht mehr mitkommen.«
    Weniger als eine Minute später spürte sie Damon über sich stehen. »So leicht kommst du mir nicht davon.«
    Julia lächelte und hielt die Augen geschlossen. »Ohne Ablenkung kannst du besser angeln.«
    Damon hockte sich neben sie und ließ eine Hand über ihr nacktes Knie gleiten. »Zufällig mag ich aber Ablenkungen«, murmelte er und drückte seine Lippen auf ihren von der Sonne gewärmten Hals.
    Um Julia einen Gefallen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher