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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose
Autoren: Lisa Kleypas
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ihrer Schauspielkarriere zu lösen. Sie wollte andere Seiten ihrer Persönlichkeit erforschen. Sie wollte sich der Liebe ebenso frei hingeben, wie sie sich ihrem Ehrgeiz hingegeben hatte.
    Sie war immer so auf ihren Schutz bedacht gewesen und hatte alles vermieden, was ihre Unabhängigkeit zu bedrohen schien. In gewisser Weise hatte sie ein Gefängnis um sich errichtet, und jetzt brachen die Wände zusammen, um ihr eine Aussicht zu bieten, von der sie nie gewusst hatte.
    Der Gedanke daran, was sie erwartete, wenn sie die Vergangenheit endlich losließe, erfüllte Julia mit einer gewissen Abenteuerlust. Zögernd zog sie Damons Hand auf ihren flachen Bauch und drückte sie auf das winzige Leben, das in ihr wuchs. Sie stellte sich Damon als Vater vor und musste lächeln. Wie seltsam, beim Gedanken an einen Mann und ein Kind hatte sie immer um ihre kostbare Freiheit gefürchtet, und nun wurde ihr dadurch mehr Freiheit geschenkt, als sie sich jemals erträumt hatte! Die beiden würden zu einer Quelle der Kraft werden. Und Julia wäre den Ihren ebenfalls eine beständige Stütze.
    »Ich habe beschlossen, dass ich die Schauspielerei für eine Weile aufgebe«, sagte sie. »Ich wusste eine Alternative, die wohl besser für mich wäre … zumindest bis auf weiteres. Ich möchte Geld in das Capital Theatre investieren, eine beachtliche Summe, damit mein Name in der Eigentumsurkunde steht. Damit wäre ich Mr. Scotts Teilhaberin … eine stille Teilhaberin zwar, aber dennoch von gewissem Einfluss.«
    »Welchem Zweck sollte das dienen?«
    »Ich wäre in der Lage, meinen Einfluss auf das Capital geltend zu machen, mich mit Autoren zu beraten, die Stücke für uns schreiben; ich könnte Maler, Musiker und Zimmerleute überwachen; ich könnte im Büro mitarbeiten und bei der Planung, Besetzung, Kostümauswahl helfen … oh, es gibt tausend Dinge, um die ich mich kümmern könnte, weil Mr. Scott nie genug Zeit dafür hat! Es würde mir erlauben, so viel oder so wenig zu tun, wie ich möchte, und doch wäre ich nicht damit belastet, im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Verstehst du nicht, welch wunderbarer Kompromiss das wäre? Ich hätte immer noch das Theater, aber ich verbrächte auch viel mehr Zeit mit dir und dem Kind. Ich wäre jeden Abend zu Hause, anstatt spät in der Nacht nach der Vorstellung heimzukommen.«
    »Du wirst wieder spielen wollen«, sagte Damon und sah auf ihre Hand hinunter, während er mit dem Diamantring an ihrem Finger spielte.
    »Vielleicht ab und zu … wenn eine Rolle sich als unwiderstehlich erweist.«
    »Was glaubst du, wie Scott auf die Idee reagieren wird? Könnte er den Gedanken ertragen, eine Frau als Geschäftspartnerin zu haben?«
    »Für genügend Geld wird er alles ertragen«, versicherte Julia ihm lächelnd.
    Sie sahen einander lange an, bis Damon widerwillig lächelte. Vorsichtig zog er sie auf die Matratze hinunter und legte sich neben sie. Seine Hand bewegte sich spielerisch über ihren Körper und blieb auf ihrem Bauch liegen. »Ich möchte, dass du glücklich bist«, sagte er, und seine Lippen streiften ihre Wange.
    Julia schlang die Beine um ihn. »Und ob ich glücklich bin! Du hast mir so viel gegeben, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte … Liebe, ein Zuhause, eine Familie …«
    »Sag mir, was du noch willst.« Damon hielt ihr Gesicht in seinen Händen und drückte ihr einen heftigen Kuß auf die Lippen. »Sag es mir, und ich werde dafür sorgen, dass du es bekommst.«
    »Alles, was ich begehre, bist du«, sagte sie, und ihre Augen strahlten. »Für immer.«
    »Das hast du von Anfang an gehabt«, flüsterte er, zog sie an sich und küsste sie erneut.
    – ENDE –
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