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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose
Autoren: Lisa Kleypas
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tun, begleitete Damon sie bereitwillig zu endlosen Bällen, Soirees und Musikabenden.
    Sie war entzückt darüber, dass ihr Mann ein ausgezeichneter Tänzer war und die unerschöpfliche Energie besaß, die ganze Nacht aufzubleiben, wenn sie es wünschte. Am schönsten jedoch waren die dunklen Nachtstunden nach ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen, wenn er das Mädchen fortschickte und sie selbst auszog, um sie dann zu lieben, bis sie vor lustvoller Erschöpfung einschlief.
    Damon war der Gefährte, von dem Julia niemals zu träumen gewagt hätte. Ihren Meinungen lauschte er aufmerksam, debattierte mit ihr über die Punkte, in denen sie unterschiedlicher Meinung waren, und er war stolz auf ihre Klugheit, während andere Männer sich davon bedroht gefühlt hätten. Julia erkannte bald, dass sie sich mit jedem Problem, gleichgültig, wie unbedeutend es sein mochte, an ihn wenden konnte, und er behandelte es ernsthaft. Wenn sie Trost brauchte, kroch sie auf seinen Schoß und legte ihren Kopf an seine Schulter, bis ihre Sorgen wieder geklärt waren. Manchmal ängstigte sie die Erkenntnis beinahe, wie schnell sie von ihm abhängig geworden war.
    »Ich habe nie erwartet, so für jemanden zu empfinden«, sagte sie ihm eines Nachts, als sie zusammen im Bett lagen und das brennende Feuer im Kamin betrachteten. »Und schon gar nicht für einen Mann wie dich.« »Einen Mann wie mich?« wiederholte Damon amüsiert. »ja, mit all diesen Spekulationen und Investitionen und dem Gerede von Pächtern und Farmen …«
    »Im Vergleich zum Theater muss das alles ziemlich langweilig klingen.« »Du musst zugeben, dass wir sehr unterschiedliche Neigungen haben.« Damon lachte und zog ihr die Decke von den Schultern, bis ihre Brustwarzen in der kühlen Luft spitz wurden. Ihre Haut wirkte wie gesprenkelt vom Feuerschein und von den Schatten, und seine Hand glitt langsam über die seidige Oberfläche. »In gewisser Weise ja«, sagte er und beugte den Kopf zu ihrer Kehle. »Aber wir haben auch einige wichtige Dinge gemeinsam.« Er lächelte, als er spürte, wie sie auf seine Berührung hin zitterte. »Möchtest du, dass ich deutlicher werde?« fragte er und knabberte an der empfindlichen, Seite ihres Halses.
    Julia schlang die Arme um ihn und bog sich ihm entgegen, wie immer begierig auf die Lust, die er ihr bereitete.
    Damon war ein großzügiger Liebhaber. Manchmal verharrte er lange, süße Minuten über ihrem Körper, manchmal nahm er sie mit einer rauen Leidenschaft, die sie erregte. Julia gewann das Selbstvertrauen, ihn zu verführen, wenn sie Lust dazu hatte.
    Sie trug aufregend geschnittene Kleider und reizte ihn, bis er sie in seine Arme riss und ihr genau das gab, was sie begehrte. Wenn sie zusammen waren, konnte sie die Sorgen ihres Berufes vergessen und ein vollkommen neuer Mensch werden, zufrieden und entspannt.
    Als sich der September näherte und die Proben für die kommende Spielzeit häufiger angesetzt wurden, fuhr Julia von der Londoner Residenz der Savages zum Capital und zurück. Zunächst war den Mitgliedern der Truppe ihr neuer Rang als Herzogin von Leeds unangenehm, aber das war schnell vergessen durch die Arbeit, die vor ihnen lag. Arlyss war offensichtlich glücklich in ihrer Ehe mit Michael Fiske und zufrieden mit ihrer steigenden Berühmtheit als Schauspielerin des komischen Fachs.
    Logan Scott war wie immer – anspruchsvoll, anmaßend und besessen davon, sein Haus zum großartigsten Theater Londons zu machen. je weiter die Renovierung voranschritt, die das Innere des Capital wieder herstellte, um so blendender wurde seine Laune.
    »Ihre eine große Liebe«, bemerkte Julia lachend, als sie ihn eines Tages nach der Probe beobachtete, wie er die frischvergoldete Bühnenrampe inspizierte. »Wie viele Frauen gäben alles dafür, von Ihnen einmal so angesehen zu werden! Denken Sie nur immer daran, dass ein Theater Sie niemals wieder lieben wird.«
    »Sie irren sich«, erwiderte Logan und sah sie lächelnd von der Seite an. Seine große Hand strich über die kunstvolle Schnitzarbeit der Bühnenrampe. »Sie gibt mir weit mehr, als jede Frau aus Fleisch und Blut es jemals könnte.«
    »Kann ein Theater eine Sie sein?«
    »Wie könnte es etwas anderes sein?«
    Julia verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn nachdenklich an, bis ins Mark dankbar, dass sie ihn nicht geheiratet hatte. Logan war – und würde es vermutlich immer sein – außerordentlich beschränkt, wenn es um Herzensdinge ging. Etwas in ihm
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