Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis
Autoren: Murray Leinster
Vom Netzwerk:
sein Eigentum? Und das gilt sogar für die Cytheria! Nehmen wir einmal an, wir kämen damit auf die Erde vor zwanzig Jahren zurück – dort gäbe es bereits eine Cytheria, die eben mit einer Ladung Samen zu den Cetis-Planeten unterwegs wäre. Unsere Cytheria wäre herrenlos, und Brent rechnet mit diesem Phänomen.«
    »Und wir wären alle zwanzig Jahre jünger – ein älterer Mann und zwei Babys an Bord …«
    »Nein, Rex«, unterbrach Marge ihn, »merkst du nicht, daß dieses Ereignis nie eingetreten ist? Wäre Brent vor zwanzig Jahren mit der Cytheria aufgekreuzt und reich geworden, wäre er noch jetzt berühmt – und dieser Diebstahl wäre verhindert worden.«
    Hall zuckte mit den Schultern.
    »Gut, dann ist er eben übergeschnappt. Aber er versteht seine Arbeit als Astrogator, sonst hätten wir den Wanderstern nie gefunden. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, mich zu unterrichten.« Er machte eine nachdenkliche Pause. »Aber ich würde am liebsten auf einem der neuen Planeten landen. Wir könnten dort bleiben, anstatt auf der Erde wie in einem Ameisenhaufen zu leben …«
     
    *
     
    Warnsignale schrillten durchs Schiff, und Marge löste sich aus Halls Umarmung, in der sie sich zu ihrem Erstaunen wiederfand. Hall rannte zum Kontrollraum. Marge blieb ihm dicht auf den Fersen. Als das schrille Klingeln verstummte, hörten sie Brents Stimme.
    »Herrlich!« rief der kleine Mann begeistert aus. »Wunderbar! Wir haben es geschafft! Marge! Rex! Seht euch den Wanderstern an!«
    Hall kam hereingestürzt. Brent sprang vor Begeisterung auf seinem Platz auf und ab. Er strahlte zufrieden. Er starrte den Wanderstern auf dem Bildschirm an und war begeistert.
    Der Wanderstern glühte dunkelrot. Während sie ihn beobachteten, veränderte er seine Farbe und wurde langsam heller und blasser.
    »Geschafft!« rief Brent ihnen zu. »Wir haben es geschafft! Diesen Anblick hat noch kein Mensch erlebt!«
    Der Wanderstern leuchtete von Sekunde zu Sekunde heller. Hall betrachtete ihn verblüfft. Er merkte, daß das Leuchten stärker wurde, aber Brent schien in seiner verständlichen Begeisterung kaum darauf zu achten. Erst als Marge entsetzt aufschrie, reagierte der kleine Mann blitzschnell und entschlossen.
    Seine Hände bewegten sich traumhaft sicher über das Kontrollpult. Er schaltete den Planetenantrieb ab, brachte die Cytheria auf Gegenkurs und nahm den Hyperantrieb zur Hilfe. Der Wanderstern leuchtete eine Zehntelsekunde lang unerträglich hell auf und schien sämtliche Bildschirme mit seinem Leuchten zu füllen.
    Aber die Cytheria befand sich bereits im Hyperraum und damit in Sicherheit.
     
    *
     
    »Wir haben es geschafft!« stellte Brent zufrieden fest. »Marge und Rex, ist euch klar, daß wir die abenteuerlichste Reise in der Geschichte der Menschheit hinter uns haben? Und wir sind noch dazu reich! Der ganze Laderaum ist voll Germanium, das außer uns niemand beanspruchen kann! Sobald wir es verkauft haben, lege ich etwas Geld zurück, damit wir davon später die Schiffseigner entschädigen können.«
    Hall schüttelte zweifelnd den Kopf. »Der Wanderstern leuchtet noch immer. Bisher sind keine anderen Sterne sichtbar. Wir bewegen uns also weiter in die Vergangenheit.«
    Brent ließ sich nicht erschüttern. »Unsere Geschwindigkeit erreicht allmählich einen Nullpunkt und kehrt sich dann um; sobald der Wanderstern nicht mehr leuchtet, sind wir wie zuvor in die Zukunft unterwegs.«
    »Ich … ich war fest davon überzeugt, daß wir es wegen der vielen Widersprüche nicht schaffen würden«, murmelte Marge, die sich noch nicht ganz von ihrer Verblüffung erholt hatte.
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen«, erklärte Hall ihr. »Für mich ist nur wichtig, daß wir zusammen sind. Und ich habe sonst niemand, der sich meinetwegen Sorgen machen könnte.«
    Der kleine Mann rieb sich zufrieden die Hände.
    »Ganz recht«, bestätigte er. »Die Hauptsache ist, daß wir es doch geschafft haben! Alles andere spielt keine große Rolle mehr, nicht wahr?«
    »Und wie weit sind wir vermutlich …«, begann Hall zweifelnd.
    »Mindestens zehn Jahre!« versicherte ihm der kleine Mann.
    Aber das war nur eine grobe Schätzung; sie hatten ihre Geschwindigkeit im Zeitstrom nicht messen können.
     
    *
     
    Der Wanderstern wurde innerhalb weniger Stunden merklich dunkler, und hier und da tauchten wieder Lichtpunkte auf, die normale Sterne bezeichneten. Am Morgen danach stand die Milchstraße in alter Pracht vor ihnen, aber der Wanderstern war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher