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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet
Autoren: Gordon R. Dickson
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dunkler ist. Dort steht eine Blockhütte mit weinbewachsenem Dach. Die gehört mir. Da landen wir.«
    Das Flugboot neigte sich dem Boden zu. Einige Minuten später setzte es auf dem beschriebenen Fleck auf. Sie begannen es zu entladen.
    »Wollen Sie wirklich keinen Termin vereinbaren, an dem ich Sie abholen soll?« fragte der Pilot, bevor er abflog.
    »Nein«, sagte Mattie. »Wir haben Ihnen schon erklärt, daß wir Sie nicht mehr benötigen.«
    »Stimmt«, gestand der Pilot. »Werfen Sie die Tür zu. Viel Glück.«
    Brummend verschwand das Flugboot in südwestlicher Richtung und ließ sie zwischen der dunklen Erde und dem blauen Himmel zurück, an dem weiße Wolken rasch dahintrieben. Obwohl die Sonne warm schien, blies ein kühler Wind.
    »Wirklich ein schönes Land, nicht wahr?« meinte Cary.
    Mattie sah sich um und betrachtete die flache Landschaft mit den rauschenden Sumpfgrasbüscheln, die sich im Wind bogen, dem schwarzen Wasser und den düsteren Tupfern höher gewachsener Vegetation. Rascheln, Quietschen und Pfiffe schollen vom Sumpf herüber, gelegentlich auch ein dumpfer Laut, etwas zwischen einem Brummen und einem Blubbern. Cary konstatierte, daß sie nicht zu antworten beabsichtigte und schritt zum Sumpfufer, legte seine Hände beiderseits an den Mund und stieß einen langen, melodischen Pfiff aus. Er wartete, dann pfiff er nochmal. Und noch einmal.
    Keine Antwort kam aus dem Sumpf. Er kehrte sich ab und kam zurück.
    »Was soll das?« Mattie fixierte ihn scharf. »Hast du diesen Otter gerufen, deinen Charlie?«
    »Nicht gerufen. Ich habe nur mitgeteilt, daß ich eingetroffen bin.« Langsam drehte er sich um die eigene Achse, den Kopf erhoben, und schnüffelte dabei in der Luft. »Etwas ist nicht normal. Ich möchte Charlie befragen.«
    »Du kannst mit ihm sprechen !«
    »Manches«, sagte er knapp.
    Auf dem Absatz wandte er sich um und strebte zu dem hohen Sumpfgras. »Einen Moment. Ich möchte mich ein bißchen umsehen. Du kannst dich um unser Zeug kümmern.«
    Bevor Mattie Einwände erheben konnte, schloß sich das Sumpfgras hinter ihm. Es zu durchqueren, fiel ihm leicht, weil es in dem festen Erdboden nicht so dicht wuchs wie direkt im Wasser. Einen Augenblick später tauchte er an einer anderen Stelle wieder auf, wo sich ein Streifen Ufer erstreckte. Er durchmaß die kleine Lichtung, wobei er den trockenen, schwärzlichen Boden untersuchte, und verschwand erneut seitwärts im Gras. Erst auf der fünften dieser Lichtung entdeckte er etwas, das sein Interesse erregte – ein Brocken Erde, länglich, verhärtet, schwarz. Er nahm ihn auf, nickte vor sich hin und machte sich auf den Weg zurück zu Mattie.
    Sie hatte ihre gemeinsame Ausrüstungsgegenstände geordnet und rollte soeben eine Hängematte aus, aber nicht in der Hütte, sondern unter freiem Himmel.
    »Ich habe einen Blick in deine Hütte geworfen«, empfing sie ihn. »Der reinste Schweinestall. Ich denke nicht daran, für dich irgend etwas anzurühren und werde auch nicht darin schlafen. Für die kommende Nacht wird das genügen. Morgen beginnen wir mit dem Transport.«
    Ohne zu antworten, ging er zur Tür der Hütte, öffnete sie und schaute hinein. Dann trat er zu der aufgestapelten Ausrüstung, nahm sein Gewehr und den Patronengurt und lud die Waffe mit einer Rauchpatrone. Mit einer Hand richtete er das Gewehr gen Himmel und feuerte es ab. Eine weiße Flocke von Rauch erhob sich zu den Wolken.
    »Was treibst du?« fragte Mattie.
    »Ich lasse ihm Zeit bis zum Morgen«, antwortete Cary,
    »Ihm? Von wem redest du?«
    »Von dem Kerl, der meine Hütte in einen Schweinestall verwandelt hat«, erwiderte Cary. Er legte das Gewehr fort und öffnete die andere Hand, um Mattie den Brocken trockener Erde zu zeigen. »Schlamm aus einem Stiefelprofil. Er ist sumpferfahren genug, um die Stiefel im Wasser auszuziehen. Aber er hatte sie an seinen Gürtel gehängt, und als der Schlamm unter den Sohlen trocknete, fiel etwas heraus.«
    »Du meinst, ein anderer Waldläufer ist in der Nähe?« fragte Mattie.
    »Falls er nicht schon fort ist«, sagte Cary, »werde ich ihn morgen packen und ihn die Hütte säubern lassen.«
    »Wo ist die Statue?« erkundigte sich Mattie. »Ich möchte sie sehen.«
    »Nicht weit von hier«, sagte er und sah sie an. »Steig in die Stiefel. Die Strecke ist ziemlich sumpfig.«
    Sie gehorchte, streifte die schweren Wasserstiefel über die Beine und rollte das elastische Material so hoch, wie es ging. Cary führte sie in den Sumpf. Nach
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