Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
bis es so runzlig und mürrisch wie das einer Schildkröte war.
    »Ich habe davon gehört, daß Sie in dieses Geschäft eingestiegen sind, Miß.«
    »Orvalo.«
    »Miß Orvalo«, meinte Lige. »Meine mündliche Vereinbarung mit diesem Mann ist auf ein Band aufgezeichnet, und diese Tatsache annulliert jede Art von Abmachung, die Sie mit ihm getroffen haben. Sie können ihn verklagen, aber Sie besitzen keine Möglichkeit, ihn daran zu hindern, mit mir ein Geschäft abzuschließen.«
    »Aber vorher, Mister«, mischte Haf Miron sich in durchaus sachlichem Tonfall ein, »legen wir Sie um.« Lige bewegte sein schildkrötenhaftes Gesicht, bis es dem großen, vernarbten Mann zugekehrt war.
    »Der Handel zwischen den Planeten ist eine bedeutendere Angelegenheit, als Sie womöglich glauben, mein Freund«, sagte er. »Die Gesellschaft, für die ich tätig bin, kann ein panstellares Gerichtsurteil erwirken, um an die Statue zu gelangen, und wenn die hiesigen Richter sich dem Urteil nicht beugen, kann ein Handels-Embargo über Ihren Planeten verhängt werden. Man könnte sogar einen Raumer der Union Navy schicken, um das Recht durchzusetzen.«
    »Wir interessieren uns nicht …«, begann Mattie.
    »Psst, Mattie. Du auch Haf«, sagte Cary. »Meine Verabredung, mein Geschäft. Ich führe die Verhandlung.« Er wandte sich an Lige. »Wie ich schon angedeutet habe, Mister, die Angelegenheit sieht inzwischen ein bißchen anders aus. Ich denke, ich kann Ihnen statt der Statue etwas anderes verkaufen. Vielleicht Charlies kleine Schnitzereien, die ich Ihnen anfänglich gezeigt habe.«
    Liges Kopf fuhr scharf herum.
    »Ich sagte Ihnen, daß ich diese Klumpen nicht für wertvoll halte«, meinte er. »Was verleitet Sie zu der Auffassung, ich könnte mein Urteil korrigieren?«
    Cary blinzelte ihn listig an.
    »Vor einer Woche hatte ich beileibe nicht den Eindruck, daß Sie ernsthaft an einem Geschäft interessiert seien«, sagte Cary. »Aber heute machen Sie diesen Eindruck. Ich vermute, wenn Sie heute in der Lage sind, den Wert einer Statue zu erkennen, dann gilt das auch für die Schnitzereien, falls Sie sich bequemen würden, sie nochmals anzuschauen.«
    Lige starrte ihn an, dann glitt sein Blick langsam an der Statue auf und nieder.
    »Nun gut«, sagte er. »Mag sein, daß sie etwas als Kunstwerk taugt. Nicht viel, vielleicht etwas. Ich handele schon lange mit Kunst, aber niemand, auch mit meinen Erfahrungen und Kenntnissen, ist dagegen gefeit, sich irgendwann einmal zu täuschen.«
    »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf«, räumte Cary ein. »Aber Sie gestehen, daß Sie sich geirrt haben, Mister?«
    Liges Schildkrötenkopf fuhr hoch.
    »Wie ich vernommen habe, ist der … äh, der Künstler, dieser Sumpfotter, der die Statue angefertigt hat, tot«, sagte er. »Ich benötige mehr als nur eine Schachtel mit Schnitzereien, um arcadianische Kunst popularisieren zu können.«
    Cary nickte.
    »Charlie ist tot«, bestätigte er. »Aber alle diese Otter schnitzen an Steinen. Sie müssen, weil ihre Zähne immerzu wachsen. Einige arbeiten kunstvoller, einige weniger. Aber Sie können Schnitzereien bekommen wieviel auch immer Sie wollen.«
    Lige fixierte ihn nachsichtig.
    »Hören Sie«, sagte er, »haben Sie überhaupt eine Vorstellung, wie selten echte, wirklich bedeutende Künstler sind?«
    »Die Frage ist wohl nicht, wie viele Künstler unter ihnen sind«, erwiderte Cary. »Aber Tatsache ist doch, überall gibt's mehr als nur einen, wie?«
    Lige antwortete nicht.
    »Mister«, sprach Cary weiter, »Sie sollten sich mit mir einigen, denn einen anderen Verhandlungspartner finden Sie hier nicht. Möchten Sie Charlies Schnitzereien – anstelle dieser Statue – nun erwerben oder nicht? Möchten Sie, daß ich Ihnen weitere Schnitzereien besorge oder nicht?«
    Das verkrampfte Gesicht des Kunsthändlers entspannte sich endlich. Mit verkniffenen Lippen nickte er schließlich.
    »Einverstanden«, sagte er. »Ich hoffe nur, daß es sich lohnt, was die Schnitzereien der anderen Otter betrifft.«
    »Sicherlich«, versprach Cary. »Und falls nicht, Sie können sie doch verkaufen, nicht wahr, Mister?«
    Aus dem Gesicht des Kunsthändlers wich jeder Tropfen Blut, dann rötete es sich vor Erregung.
    » Cary! Komm mit!« Mattie zupfte hastig an seinem Ärmel, bevor der Kunsthändler ein weiteres Wort äußern konnte. »Du kommst sofort mit mir! Du mußt dich rasieren und waschen. Wir müssen ein paar neue Verträge über unsere künftige Zusammenarbeit aufsetzen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher