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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti
Autoren: Larry Brent
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    Leichtfüßig
huschte sie über die sauberen Planken der Jacht. Eve Sanders ahnte nicht, daß
die letzten Minuten in ihrem jungen Leben anbrachen ...
    Noch lachte
sie. »So bleib doch stehen, Eve«, sagte eine männliche Stimme heiser vor
Erregung.
    »Nicht so
stürmisch, Enio «, stieß sie hervor. Sie entzog sich
dem Zugriff, konnte aber nicht verhindern, daß es ihrem Verfolger gelang, den
Verschluß ihres BHs zu erreichen. Lautlos glitt der Träger von ihrer Haut.
    Saluta schwang das
Beutestück triumphierend über seinem dunkelgelockten Kopf.
    »Alle
Achtung, Enio ! Dieser Handgriff saß. Aber noch haben
Sie mich nicht .« Die Verfolgungsjagd machte der von
Hasch und Alkohol benebelten Eve Sanders Spaß. Jetzt, da ihr Bikini nur noch
einteilig war, schien der Rothaarigen erst bewußt zu werden, daß der Italiener
mit einem zweiten Handgriff das knappe Bikinihöschen, das an ihren Hüften durch
zwei Schlaufen gehalten wurde, ebenso erobern konnte.
    Eve Sanders
sprang kurzerhand über die Reling. Es platschte, als die Amerikanerin ins
Wasser tauchte.
    Rasch schwamm
sie davon und sah, wie der Italiener ihr folgte und mit kraftvollen
Schwimmstößen näherkam.
    Eve Sanders
war eine gute Schwimmerin. Sie sah den hellen Strand vor sich. Dunkel wie ein
Scherenschnitt zeichneten sich darauf die Umrisse der hohen Palmen ab.
    Sie wollte
das Ufer erreichen, den warmen, weichen Sand. Sie wußte, daß sie Saluta dann nicht mehr entkommen würde. Und sie wollte auch
nicht mehr. Sie sehnte sich nach den starken Armen dieses Mannes, nach seinen
heißen, wilden Küssen. Dort drüben würden sie endlich allein sein. Auf der
Jacht würde niemand sie vermissen ...
    Gleichmäßig
und ruhig erfolgten ihre Schwimmbewegungen. Phosphoreszierende Quallen trieben
durch das nachtdunkle Wasser. Lautlos und lauernd ...
    Eve Sanders
fuhr erschrocken zusammen, als sie den Druck um ihr rechtes Fußgelenk spürte.
Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte sie, Saluta wäre untergetaucht und würde sich ihr unter Wasser nähern.
    Aber das war
keine Hand, die nach ihr griff. Wie ein schmerzhafter Sog fühlte es sich an,
ein glitschiges, schleimiges Etwas, das sich um ihr Bein legte. Plötzlich glitt
es ihre Waden hoch, dann über die Innenseite ihrer Schenkel und legte sich wie
eine Schlammschicht um ihren Unterleib. Das Jucken verbreitete sich über ihren
ganzen Körper. Waren es Halluzinationen, die ihr das Haschisch vermittelte?
    Ihr Körper
wurde schwer, dann brach ihr der kalte Schweiß aus.
    Eve hob
mühselig die Arme in die Höhe, die plötzlich wie Blei an ihrem Körper hingen.
Eine eigentümliche Schwäche ergriff von ihr Besitz. Ihre Augen weiteten sich
vor Entsetzen. Ihr Arm war bedeckt mit zuckenden, pulsierenden Quallen, die
eine dunkle Färbung annahmen!
    Der
markerschütternde Schrei der Badenden verhallte ungehört. Eve Sanders wurde von
unbekannter Kraft in die Tiefe gezogen. Das Wasser gurgelte vor ihrem
weitaufgerissenen Mund, dann stiegen Blasen auf. Der ermattende Geist suchte
vergebens nach einer Erklärung. Todesangst verlieh der Verlorenen noch einmal
ungeahnte Kräfte. Sie versuchte, die lebende Schicht von ihrem Gesicht
abzukratzen. Doch schon waren ihre Hände selbst eine einzige formlose Masse,
die über ihr schleimiges Gesicht rutschten wie über
einen frischgewachsten Fußboden.
    Enio , hämmerte es
in ihrem angstgepeitschten, absterbenden Bewußtsein. Wo bleibt er? Warum hilft
er nicht...
    Er mußte doch
in der Nähe sein! Er hatte sie verfolgt.
    Aber da war
keine Hilfe. Der Italiener schien sich in Nichts aufgelöst zu haben...
    Der formlose
Körper der Amerikanerin trieb mit der Strömung auf das nicht allzu ferne
Festland zu.
    Die Leiche
wurde in der Nacht an Land gespült. Die riesigen, mit Blut vollgesogenen
Quallen bedeckten jeden Zentimeter der samtweichen, bronzefarbenen Haut, die
manchen Mann schon verlockt hatte ...
    Hätten die
früheren Liebhaber der unersättlichen, sinnlichen Eve Sanders diesen wie
aufgedunsen wirkenden Körper jetzt gesehen, würgend hätten sie sich abgewandt.
    Dieser plumpe
Schleimberg hatte nichts Menschliches mehr an sich.
    Wellen
umspülten die dicke Quallenschicht . Die stille, laue
Sommernacht auf Tahiti war Zeuge eines schauerlichen, unheimlichen Vorfalls
geworden.
     
    ●
     
    Benommen
öffnete er die Augen. Wie tot lag Enio Saluta auf dem weichen Sand. Es dauerte eine geraume Weile,
ehe der Italiener begriff, daß er am Strand lag. Kalt glitzerten die Sterne
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