Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
sie an vielen Farmhäusern vorbei, und die Leute traten heraus und sprachen sie an. Manche wollten die Statue sehen. Nur bei einer Farm begegnete ihnen ein großer, rundgesichtiger Mann mit einem energisch und jung wirkenden Ausdruck, aber ergrauendem Haupthaar, und dieser Mann stellte sich ihnen breitbeinig in den Weg.
    »Beiseite, Tom«, sagte Svart Pferden vom Bock, ohne die Stimme zu heben, als die Ochsen, den Mann vor Augen, ihren Schritt verlangsamten. »Ich fahre dich über den Haufen.«
    »Du bist ein elender Narr, Svart!« schnauzte der Mann und drohte ihm mit einem Finger. »Wer erlaubt dir, die Früchte unserer Arbeit, der Arbeit von Vätern und Söhnen, zu gefährden?«
    Aber er trat zur Seite, als die Ochsen dicht vor ihm waren. Er ließ den Wagen vorbei, schimpfte jedoch hinterdrein.
    »Ich bin nicht der einzige, der noch bei Verstand ist!« rief er. »Ihr werdet es bald merken!«
    Einige Augenblicke später sprang ein hochgewachsener junger Mann keuchend aus einem Feld und nahm Schritt neben dem Wagen auf. Pferden sah zu ihm hinunter.
    »Dein Vater wird nicht besonders begeistert von dir sein, Jay«, meinte er.
    »Irgendwann … wird er's …«, sagte der junge Mann zwischen schweren Atemzügen. »Du mußt das richtig verstehen, Svart. Sein ganzes Leben lang hat er sich vorgestellt, daß die zweite Finanzierung noch in seiner Generation erfolgen würde, und daß die Familie sich immer daran erinnern werde. ›Damals, als Tom Arrens lebte, wurden wir reich, werden sie sagen‹ , so will er uns einreden. Es ist gar nicht das Geld, woran ihm so liegt, sondern er möchte, daß es zu seinen Lebzeiten geschieht. Er begreift einfach nicht, daß dies hier, diese Statue, das größte Ereignis seines Lebens ist und nicht die Finanzierung. Aber später, eines Tages, wird er das verstehen.«
    »Nun«, meinte Pferden, indem er die Ochsen antrieb, »du wirst deinen Vater wohl am besten kennen. Aber wie er sagte, es gibt noch mehr Leute, die ähnlich wie er denken. Und für die meisten von ihnen zählt nur das Geld.«
    Sie fuhren weiter und passierten Beta Center, wo sich noch einige weitere Waldläufer, deren Ziel ebenfalls die Hauptstadt war, der Gruppe anschlossen. Sehr viele Landbewohner und Farmer, so schien es, hatten sich auf die Reise gemacht, um an der morgigen Abstimmung teilzunehmen. Während der Nachmittag verstrich und die Sonne sich über den gelbbraunen Getreidefeldern zum Westen neigte, wuchs die Zahl der Personen, die den Wagen mit der Statue begleiteten, ganz erheblich. Die Mehrzahl bildeten Landbewohner: Waldläufer, Trapper, Wildhüter und andere. Cary blickte sich gelegentlich um – außer ihm saßen Mattie und Pferden auf dem Bock – und unterhielt sich mit diesem oder jenem, den er persönlich kannte.
    »Hallo, Oren«, sagte er zu einem mageren Landbewohner, »ihr werdet immer mehr, und eines Tages habt ihr die Farmer überflügelt. Aber warst du's nicht, der gesagt hat, die Sumpfotter seien bloß wegen der Pelze etwas wert?«
    »Schätze, ich habe mich geirrt, Cary«, sagte Oren. »Du hattest recht. Keiner soll künftig mehr mit Gewehren oder Fallen Ottern nachstellen, wie du es immer schon gefordert hast. Weißt du, wenn dies wirklich eine Abstimmung unter Arcadianern wäre, nur Otter würden zu den Wahlurnen marschieren. Nun, was die Farmer betrifft – ob wir mehr oder weniger sind als sie, wir Landbewohner haben unsere Rechte.«
    »Was glauben Sie, wessen Wagen gegenwärtig die Statue transportiert?« grollte Pferden.
    »War nicht gegen Sie gerichtet, Mister«, sagte Oren. »Die Statue gehört jedermann auf Arcadia – aber zuerst, gleich nach den Ottern, ist es unsere, denken Sie daran. Denn wir werden es bestimmt nicht vergessen.«
    Die Sonne sank, und der Zug, der sich hinter dem Wagen gebildet hatte, wuchs noch weiter. Zu beiden Seiten wurde das Getreide von schweren Stiefeln einige Meter breit niedergetrampelt, was Pferden veranlaßte, unterdrückte Flüche zu murmeln. Beharrlich zogen die Ochsen in ihrem gleichmäßigen Trott, der für einen Mann vergleichsweise keine größere Belastung bedeutet hätte als ein flotter Spaziergang, den Wagen vorwärts. Die Ochsen besaßen jedoch den Vorteil, diesen Trott achtundvierzig Stunden lang, ohne Rast, ohne Nahrung und Wasser, beibehalten zu können. Der Mond spendete ihnen, nachdem er aufgegangen war, ein wenig mildes Licht, so daß die Kolonne nicht vom Weg abirrte. Kurze Zeit später erkannten sie einen hellen Lichtschimmer in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher