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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet
Autoren: Gordon R. Dickson
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dunklen, schulterhohen Getreides, das neben der Straße wuchs. Farmer und Landbewohner verschwanden zügig in den Feldern.
    »Noch fünf Minuten – dann feuern wir!« schrie die Lautsprecherstimme aus dem Polizeifahrzeug.
    »Die scheinen ganz schön scharf darauf zu sein, was?« kommentierte Mul.
    »Entsinn mich, daß wir vor ein paar Minuten eine Abzweigung passierten«, sagte Cary. »Dort ist sie. Biegen Sie dort ein, Svart.«
    »Und jetzt?« fragte Pferden, als sie in den Seitenweg eingebogen waren, ein primitiver Trampelpfad, der auf die Felder führte. Sie vernahmen das Peitschen von energetischen Entladungen.
    »Ich bezweifle, daß sie jemand treffen – inzwischen sind alle in Deckung«, sagte Cary.
    »Auch mit Energiewaffen trifft man nicht, was man nicht sieht«, versicherte Mul, der neben dem Wagen stand. »Schlage vor, wir holen einige mit ihren Gewehren und …«
    »Nein«, sagte Cary. »Vor einigen Wochen, da hätte ich auch so reagiert. Aber jetzt, mit der Statue dabei, sieht alles etwas anders aus. Es paßt nicht dazu, würden wir unsere Waffen benutzen. Wir müssen uns an der Abstimmung beteiligen und nicht schießen, wenn wir Arcadia zu einem bewohnbaren Planeten machen wollen – ohne eine zweite Kreditaufnahme. Mul, du solltest es unseren Freunden sagen, zuerst allen, die wir mit Namen kennen. Pid Gewaters, Haf Miron, jenen, die draußen auf dem Land zählen. Sie finden mich in einem der umliegenden Farmhäuser. Glauben Sie, es gibt in der Nähe einen Farmer, der uns aufnimmt, Mr. Pferden?«
    »Ganz gewiß«, sagte Pferden sachlich.
    »Und vielleicht wird Mr. Pferden das gleiche den Farmern ausrichten?« Cary sah Pferden an, der nickte. »Im Farmhaus werden wir uns dann beraten.«
    »In Ordnung«, sagte Mul und verschwand zwischen dem Getreide.
    Pferden lenkte den Wagen weiter, bis der Pfad bei einem Farmhaus endete. Er ging zur Tür, die geöffnet wurde, und sprach mit einer Frau, deren Umrisse sich gegen das Licht abhoben, das aus dem Haus fiel. Dann kam er zurück zum Wagen.
    »Mrs. Canameer«, berichtete er, »sagt, daß sie sich geehrt fühlt, Sie in ihrer Stube empfangen zu dürfen. Mr. Canameer wird in Kürze eintreffen. Er war aufgebrochen, um sich zu uns zu gesellen.«
    Sie betraten das Haus.
    Vier Stunden später, nachdem Cary etwas geschlafen hatte – Mattie schlief noch immer –, saß er mit einem halben Dutzend Männer zusammen, teils Landbewohner, teils Farmer. Die Beratung fand in der Küche statt.
    »Hörten, daß Sie nicht möchten, daß wir die Gewehre gebrauchen«, konstatierte Haf Miron. Er war ein großer, stiernackiger Mann mit einer Narbe am Kinn. »Wir haben allen empfohlen, sich danach zu richten. Obwohl ich es nicht recht verstehe. Hundert oder zweihundert Polizisten – sie sind kein Hindernis für uns.«
    »Wenn's um das Ganze geht«, sagte ein wuchtig gebauter Farmer, »brauchen wir keine Landbewohner, um die Lage zu bereinigen. Wir haben genug Land, um zweihundert Polizisten zu begraben, und zwar so, daß man sie nie finden wird.«
    »Wie viele Farmleute sind unterwegs?« fragte Cary den Mann, der zuletzt gesprochen hatte, ohne auf seine militante Bemerkung einzugehen.
    »Nach der letzten Zählung ungefähr dreißigtausend, die an der Abstimmung teilnehmen wollen«, erklärte der Mann. »Sie werden am Morgen in der Stadt sein.«
    Cary blickte hinüber zu Haf Miron.
    »Und von draußen?« fragte er. »Wie viele?«
    »Fünfundzwanzigtausend«, antwortete Haf. »Die ganze Woche schon treffen sie ein.«
    »Das sind sehr viele Menschen«, sagte Cary. »Genug, um die Neufinanzierung niederzustimmen. Da seht ihr, daß wir keine Waffen brauchen. Wenn wir schießen, geben wir nur jenen Leuten, die für die Finanzierung sind, Anlaß zu der Behauptung, wir würden die Wähler einschüchtern wollen, und sie würden die Abstimmung anfechten.«
    »Aber die Statue muß auf jeden Fall in die Stadt«, wandte Haf Miron ein. »Andernfalls werden die Stadtbewohner glauben, die Bankiers hätten uns bestochen.«
    »Wir bringen sie in die Stadt«, sagte Cary.
    »Und wie?« forschte der wuchtige Farmer.
    Cary lachte sein tonloses Lachen.
    »In zwei Stunden brechen wir auf«, sagte er. »Alle sollen in die Stadt gehen und die Nachricht verbreiten, daß dreißigtausend Farmleute und fünfundzwanzigtausend Landbewohner in die Stadt kommen, um den Einzug von Charlies Statue zu erleben.«
    Zwei Stunden später rumpelte Pferdens Wagen wieder über die Landstraße. Mattie, noch sehr verschlafen,
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