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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet
Autoren: Gordon R. Dickson
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nachdenklichen Ausdruck angenommen. Sie sprach mehr zu sich als zu ihm. »Landeinwärts fliegen. Vielleicht. Aber zurück …«
    Ihr Blick fiel erneut auf ihn.
    »Wie hoch ist das Gewicht, Cary?«
    »Der Statue?« Er runzelte die Stirn. »Dafür habe ich mich nie interessiert. Vielleicht vier- bis fünfhundert Kilo.«
    »Tausend Pfund für fünf lokale Dollar je Pfund und Meile«, murmelte sie. »Nein, nein … Es wäre mein Ruin. Aber landeinwärts fliegen …«
    Sie brach abrupt ab und fixierte ihn erneut.
    »Wir fliegen ins Land und transportieren sie auf dem Landweg«, sagte sie. »Damit gewinnen wir Zeit. Ausrüsten können wir uns aus dem Lager, so daß wir Kosten sparen. Was ist erforderlich?«
    »Mattie!« Er starrte sie an. »Nicht auf dem Landweg. Unmöglich. Man kann es nicht. Du machst dir falsche Vorstellungen.«
    »Eines weiß ich«, sagte sie grimmig. »Die Statue kommt zu Lande hierher oder gar nicht.« Sie trat zum Tisch und streckte die Hand nach den Knöpfen am Telefon aus. »Mein letztes Angebot«, sagte sie. »Andernfalls rufe ich sofort den Marshal an. Ich meine es ernst, Cary.«
    Bekümmert starrte er sie an. Sein Kopf schien platzen zu wollen, sein Magen war ekelhaft flau und seine Gedanken rangen um Klarheit.
    »Ich habe keine Ahnung, Mattie«, murmelte er, »aber vielleicht vermag ein Mann …«
    »Also abgemacht«, meinte sie. »Ich werde dir helfen.«
    »Du?«
    »Warum nicht? Du wirst Hilfe brauchen können. Ich war bereits im Landesinnern, wie du weißt.«
    »Mattie, selbst wenn ich es schaffe, es wird eine schreckliche …«
    »Spielt keine Rolle.« Ihr Gesicht war hart. »Diesmal lasse ich dich nicht außer Sichtweite, bis du die zweitausend Einheiten in der Hand hältst. Und dann noch etwas. Ich bekomme die Hälfte. Das vereinbaren wir schriftlich. Klar?«
    Dumpf wackelte Cary mit dem Kopf.
    »Was soll ich dazu schon sagen, Mattie?«
    »Nichts. Ich habe wie immer recht. Wir setzen den Vertrag sofort auf und stellen die Ausrüstung zusammen. Was müssen wir mitnehmen?«
    Er zwang seine angeschlagene Hirnmaschine zur Arbeit. »Natürlich Äxte. Keile. Einen Flaschenzug. Und Taue, recht viel; und stark genug, um die Statue …«
    »Halt!« Sie unterbrach ihn scharf. »Kein Wort mehr davon. Ich vergaß, daß heute ein Gebetstag ist. Der Vertrag und die Ausrüstung müssen warten.«
    Cary legte die Stirn in Falten.
    »Wir müssen jeden der zehn Tage nutzen, die wir zur Verfügung haben«, gab er zu bedenken.
    »Es geht nicht anders. An einem Gebetstag kann ich mich nicht mit Geschäften befassen. Wir warten den morgigen Tag ab. Bis eine Minute nach Mitternacht.«
    »Wie du meinst …« Er lehnte sich erschöpft gegen eines der hohen Regale. »Mattie, da wir nun Partner in dieser Angelegenheit sind, wie wäre es mit einem Drink für mich? Du mußt ihn mir nicht persönlich geben. Du brauchst mir nur zu verraten, wo …«
    »Ich verhelfe an einem Gebetstag niemand zu Alkohol.« Doch dann zögerte sie und sah ihn erstmals etwas weniger streng an. »Ich mache dir etwas Kaffee. Komm.«
    Er folgte ihr durch eine Tür in den hinteren Büroraum, den sie sich als Quartier eingerichtet hatte. Dankbar ließ er sich in einen Sessel mit ausladenden Armstützen fallen und legte den schmerzenden Kopf gegen die knarrende Lehne. Während sie sich am Herd zu schaffen machte, schloß er die Augen. Eine oder zwei Minuten später veranlaßte ihn der appetitanregende Duft echter Kaffeebohnen, die von den Pflanzungen in den Tropenzonen stammten, die Lider wieder zu öffnen. Er war überrascht. Sie hätte ihm synthetischen Kaffee anbieten können. Auf ihre Weise war sie eine gute Frau.
    Sie reichte ihm einen Becher, der einen guten Viertelliter faßte.
    »Vielen Dank«, sagte er aufrichtig, als er ihn nahm. Er führte das Getränk an die Lippen und schlürfte. Über den Rand des Bechers bemerkte er, daß sie ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck beobachtete.
    »Cary«, meinte sie, als er den Becher senkte, »wie alt bist du?«
    »Einundzwanzig«, erwiderte er.
    »Ich bin neunzehn«, sagte sie. »Weißt du, daß wir beide noch zur Schule gehen und viele Jahre des Lernens vor uns haben würden, bevor man uns auf eigenen Füßen zu stehen erlaubte, wären wir auf einem der alten, reichen Planeten geboren worden?«
    Er lachte tonlos.
    »Du würdest die Schule wohl besuchen«, sagte er. »Ich nicht.«
    »Während du dort sitzt und meinen Kaffee trinkst«, meinte sie trocken, wieder ein strenges Gesicht aufsetzend,
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