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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Qriid, den wahren Sinn der Schrift zu erforschen und sich dem Willen der Glaubensverfälscher entgegenzustellen, die unser Imperium an sich gerissen haben!«
    Kein Laut war im Raum zu hören.
    Zu ungeheuerlich schienen die Worte des Predigers, der sich nun an Sunfrost wandte. »Du bist der Anführer der Schnabellosen.«
    »Captain Rena Sunfrost.«
    »Dein Schiff schwebt unerkannt im Orbit?«
    »So ist es.«
    »Getarnt als Naarash-Transporter, so wie ihr die Maske der Naarash tragt?«
    »Ja.«
    »Auch wir benutzen diese Maske bisweilen, wie ihr inzwischen wohl bemerkt habt. Denn siehe, das Reich der gottlosen Glaubensverfälscher steht auf tönernen Krallenfüßen, denn wenn die Naarash, die sie als notwendiges Übel bezeichnen, ihnen nicht mehr zu Diensten wären, würde der Krieg keinen Imperiumsmonat mehr andauern.«
    »Wir sind hier, um Kontakt aufzunehmen und unsere Hilfe anzubieten«, sagte Sunfrost. »Denn unsere Ziele sind die gleichen. Wir wollen den Frieden und genau dies ist unseren bisherigen Erkenntnissen nach auch das Ziel jener Bewegung, die von den offiziellen Stellen vernichtet werden soll.«
    »Wenn ihr offen auf unserer Seite eingreift, diskreditiert ihr uns und unsere Ziele«, erwiderte der Prediger. »Wir wären dann in den Augen der Bevölkerung das, was wir jetzt schon für die Führung des Imperiums darstellen: Spione im Dienst des schnabellosen Feindes.«
    »Das verstehe ich«, sagte Rena. »Wir dachten an technische oder logistische Unterstützung. Und vor allem geht es uns darum, Kontakt zu den künftigen Machthabern des Imperiums aufzunehmen…«
    »Ich bin nicht der künftige Machthaber des Imperiums«, sagte der Prediger. »Das ist und bleibt der Aarriid, auch wenn er im Augenblick nur ein Spielball in den Händen seiner Feinde ist. Ich bin nur ein Prediger, der die Wahrheit verkündet. Ein Werkzeug Gottes, das Gottes erwähltes Volk auf den rechten Weg zurückzubringen versucht. Ein Prediger, der darauf besteht, dass ein Qriid nicht nur dem Imperium, sondern auch sich selbst gehört, dass er das Recht auf ein Leben in Frieden und persönlichem Glück hat und es nicht dem göttlichen Willen entspricht, den Krieg immer weiter in die Galaxis hinaus zu treiben.«
    »Wir verstehen sehr gut, was das heißt«, mischte sich nun Bruder Guillermo ein. »Ich selbst gehöre einem Orden von gläubigen Menschen an – Schnabellosen, wie du sie nennst – der sich denselben Idealen verschworen hat und demselben Gott dient, dessen Wort auch du verkündest.«
    »So?«
    »Dem Schöpfer des Universums.«
    Der Prediger zögerte. Er trat ein paar Schritte auf Bruder Guillermo zu.
    Die Worte des Olvanorers hatten irgendetwas in dem selbst ernannten Friedensbringer ausgelöst.
    Es ist nur die Frage, was, überlegte Prost. Aber im Allgemeinen war auf Bruder Guillermos Einfühlungsvermögen ja Verlass.
    »Davon wusste ich nichts«, sagte der Prediger schließlich – anscheinend zutiefst ergriffen. »Aber ich würde gerne mehr darüber hören…«
    »Gern«, erwiderte Guillermo. »Aber vielleicht ist dafür jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ein anderer Grund für unser Kommen ist, dass wir euch warnen wollen.«
    »Warnen? Wovor?«
    »Wir sind sicher, dass Tugendwächter den Ursprung der illegalen Sendung, die von euch in das Mediennetz eingespeist wurde, bis hierher zurückverfolgt haben. Sie haben damit begonnen, die alten Minen zu fluten. Innerhalb weniger Stunden wird hier alles unter Wasser stehen und sämtliche Ausgänge werden von Tugendwächtern besetzt sein! Man beginnt bereits damit, diese Ausgänge zu verschließen.«
    »Wir haben – wie ihr sicherlich bemerkt habt – unsere eigenen Zugänge.«
    »Ja, aber liegen sie nicht alle im Stadtgebiet von Sarashtor? Kaum einer von euch wird es schaffen, aus der Stadt herauszukommen.«
    Unruhe erhob sich unter den anwesenden Qriid.
    Der Prediger brachte sie mit einigen Gesten seiner Krallenhände wieder zum Schweigen. Nach einer kurzen Pause sagte er: »Ich habe keine Angst vor dem Tod – und niemand, der mir folgt, sollte furchtsam sein.«
    »Aber für einen Märtyrertod ist es noch zu früh«, widersprach Bruder Guillermo. »Dein Werk ist noch nicht getan, Ron-Nertas. Der Frieden ist noch nicht erreicht.«
    »Was schlagt ihr vor?«, fragte der Friedensbringer. »Denn wenn es der Wahrheit entspricht, was ihr mir gerade eröffnet habt, so gibt es weder für euch noch für mich eine Möglichkeit der Rettung. Nicht in dieser Welt zumindest.«
    »Eingedenk
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