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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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es Sunfrost durch den Kopf. Eigenartig, dass selbst die Anhänger des geheimnisvollen Friedensbringers dieser Maxime zu folgen scheinen, obwohl ihr Anführer doch Thesen vertritt, die auf den ersten Blick eher pazifistisch zu sein scheinen.
    Sunfrost und Bruder Guillermo traten langsam auf die beiden Ketzer zu, die sich noch nicht so recht schlüssig darüber waren, weshalb diese fremden Naarash ihnen geholfen hatten und wie sie sich jetzt verhalten sollten.
    »Sagen Sie irgendetwas, Guillermo!«, forderte Sunfrost den Olvanorer-Mönch auf.
    Aber bevor Guillermo dem Befehl des Captains Folge leisten und seine diplomatische Ader spielen lassen konnte, traten aus dem Schatten einer nahen Häuserfront ein paar Gestalten hervor.
    »Naarash!«, entfuhr es McConnarty.
    Es handelte sich um fast ein Dutzend Personen.
    Ihre Anzüge glichen bis auf jeweils einzelne charakteristische Details jenen Modellen, die auch Sunfrost und ihr Bodenteam benutzten.
    Die Naarash blieben stehen.
    »Folgt uns!«, sagte einer von ihnen über den Außenlautsprecher seines Anzugs in der Sprache der Qriid.
    Er steckte Sunfrost den Arm entgegen und fügte noch hinzu: »Ihr auch!«

    *

    Rena Sunfrost und die anderen Mitglieder des Außenteams folgten den Naarash. Sie hatten auch kaum eine andere Wahl, denn es war damit zu rechnen, dass in Kürze weitere Sicherheitskräfte auftauchen würden.
    Die Naarash liefen eigenartig steif. Möglicherweise fallen wir irgendwann durch falsche Bewegungsabläufe auf, überlegte Rena kurz.
    Als ob er geraten hätte, worüber sie gerade nachdachte, meldete sich Bruder Guillermo zu Wort:
    »Das Verhalten dieser Naarash entspricht nicht dem, was ich von Angehörigen dieser Spezies erwartet hätte«, meinte Bruder Guillermo über den internen Kanal des Außenteams.
    »Insbesondere wundert es mich, weshalb sie nicht über einen der direkten Funkkanäle mit uns kommunizierten, sondern über den Außenlautsprecher, dazu in Qriid-Sprache.«
    Rena lag eine Erwiderung auf der Zunge, aber in diesem Augenblick meldete sich die STERNENKRIEGER.
    Es war Kronstein.
    »Captain, ich habe den Ursprung der Sendung zurückverfolgt. Ich fürchte allerdings, dass die Sicherheitsbehörden von Garinjan inzwischen ebenfalls davon wissen. Der Sendeimpuls muss von einer Quelle abgestrahlt worden sein, die mindestens hundert Meter unterhalb der Stadt Sarashtor liegt…«
    »In den ehemaligen Bergwerken«, schloss Sunfrost.
    »Ja«, bestätigte Kronstein.
    »Dann befindet sich dort offenbar das Hauptquartier der Ketzer.«
    »Zumindest eine Art Operationszentrale.«
    »Danke, David. Sunfrost Ende.«
    Die Naarash führten sie zu einem Gebäude. Es musste sich um jenes Haus handeln, von dem Bruder Guillermo bereits gesprochen hatte und bei dem es sich um einen Naarash-Treffpunkt zu handeln schien.
    Sie traten durch die Tür.
    Innen herrschte nur spärliches Licht.
    Ein weiterer Naarash erwartete sie dort.
    »Tam-Karan!«, stieß einer der beiden Qriid-Ketzer hervor, der diesen Naarash offenbar anhand der besonderen Zeichnung seines Anzugs wieder erkannte.
    »Sei gegrüßt, Pan-Sen. Und auch du Tloam-Ser! Wir sind froh, euch lebend bei uns zu wissen – genauso wie eure bisher unbekannten Helfer.« Tam-Karan machte eine kurze Pause.
    »Ihr könnt die Helme abnehmen«, fuhr er schließlich fort. »Außer mir befindet sich in diesem Raum nicht ein einziger weiterer Naarash!«
    Einer nach dem anderen nahm den Helm des Anzugs ab. Die Vogelköpfe von Qriid kamen zum Vorschein. Ihre falkenhaften Augen blickten sich suchend um.
    Nur Tam-Karan, sowie Sunfrost und ihr Bodenteam behielten die Helme auf.
    Er ist der Einzige in dieser Gruppe, der in der Lage zu sein scheint, seine Beine nach vorn durchzuknicken, erkannte Rena.
    Daher also der steife Gang, denn die Vogelbeine der Qriid wurden am Knie nach hinten geknickt.
    »Ich habe nicht gewusst, dass die Bewegung des Friedensbringers Naarash-Anzüge zur Tarnung verwendet«, entfuhr es Pan-Sen.
    Tam-Karan wandte ihm die lang gezogene Vorderfront seines Helms zu.
    »Bislang waren wir Naarash tabu für die Tugendwächter der Qriid«, erklärte er. »Sie fürchten, dass wir unsere Transportdienste für das Imperium einstellen könnten. Ganze Bereiche der Qriid-Industrie würden dann zusammenbrechen und das will niemand riskieren. Außerdem scheint es ihnen wohl ohnehin unmöglich, dass Angehörige der Misanjij – des notwendigen Übels – überhaupt als Mitglieder einer Ketzer-Bewegung Aufnahme finden
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