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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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    Band 1
Captain auf der Brücke

    Etwa dreißig Raumschiffe hatten sich am Rand des Tridor-Systems versammelt und eine Kampfformation eingenommen, wie sie bei den Einheiten des Space Army Corps üblich war. Die Leichten Kreuzer und Zerstörer bildeten die Flanken, während sich die größeren und stärker bewaffneten Schweren Kreuzer im Innenbereich der Formation befanden. Im Zentrum richteten zwei Schlachtschiffe der Dreadnought-Klasse ihre Raumgeschütze aus. Die Flotte erwartete ihren weit überlegenen Feind, einen Verband von über vierzig Kriegsschiffen der vogelartigen Qriid. Ein Durchbruch dieser Raum-Armada wäre für die Menschheit einer Katastrophe gleichgekommen. Wenn die kriegerischen Aliens hier siegten, konnten sie tief in den Kernbereich des Verbundes der Humanen Welten eindringen.
    Aber mit Verstärkung konnten die Verteidiger nicht rechnen… Die Qriid-Schiffe näherten sich und gingen sofort zum Angriff über. Schon trafen den ersten Zerstörer mehrere Traser-Strahlen in die Triebwerkssektion. Das Raumschiff wurde für Sekunden zu einem Glutball, der schließlich verlosch und nur einige wenige strahlenverseuchte Trümmerteile zurückließ…

    *

    Commander Rena Sunfrost schluckte. Die Anspannung war der 32-Jährigen deutlich anzusehen. Das fein geschnittene, von kurzem schwarzem Haar umrahmte Gesicht verriet volle Konzentration. Ihr Blick war auf den großen Panorama-Sichtschirm gerichtet, dessen Drei-D-Effekte ein verblüffend naturgetreues Bild der räumlichen Verhältnisse bot.
    Das Licht des roten Riesen schimmerte matt. Ein Schatten malte sich am Rand der glutfarbenen Scheibe ab und wanderte langsam den Sonnenäquator entlang. Es handelte sich um einen Gasriesen mit fünffacher Jupitermasse, der sein Zentralgestirn in einer extrem engen Umlaufbahn umkreiste.
    Im Vordergrund tobte das Raumgefecht zwischen der überlegenen Qriid-Flotte und den Einheiten des Space Army Corps des Humanen Weltenbundes.
    Die Raumer der Vogelartigen bremsten ab. Das Aufflammen der Gegenschubdüsen war deutlich zu erkennen und erleichterte die optische Ortung. Auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit beim Erreichen des Tridor-Systems wären die Qriid-Schiffe ansonsten mit beinahe fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit auf ihre Gegner zugerast. Die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen war dabei verschwindend gering. Sie wären vermutlich einfach an den Space Army Corps-Schiffen vorbei oder sogar durch ihren Verband hindurchgerast. Das entsprach allerdings eher der auf der Bewaffnung basierenden Taktik des Space Army Corps, und die Vogelähnlichen wären eine leichte Beute für die Geschütze der Verteidiger geworden.
    Aber die Qriid wussten sehr wohl, wie man eine Raumschlacht führte. Sie waren gewiefte Taktiker und nach allem, was man über die Geschichte der Vogelartigen wusste, verfügten sie über eine Kampferfahrung im Raumkrieg wie sonst kaum eine andere Spezies im bekannten Universum. So etwas wie einen dauerhaften Frieden schienen sie nicht zu kennen.
    Im Jahr 2236 waren Raumschiffe der Menschheit zum ersten Mal auf die Qriid gestoßen und sofort angegriffen worden.
    Ein grausam geführter Krieg hatte in den nächsten drei Jahren getobt und auf beiden Seiten ungezählte Opfer gefordert.
    Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Tridor-System zum Ort der Entscheidung wird, ging es Commander Rena Sunfrost durch den Kopf, während sie verfolgte, wie die Qriid den Schiffen des Space Army Corps konzentriertes Traser-Feuer entgegenschleuderten. Diese Strahlenwaffe ermöglichte vor allem einen zielgenauen Beschuss aus der Distanz. Die Schiffe des Space Army Corps hingegen verfügten mit ihren Gauss-Kanonen über eine ungleich größere Feuerkraft, hatten aber deutliche Nachteile bei der Treffsicherheit. Die Taktik der Qriid lag daher auf der Hand. Sie hielten einen größtmöglichen Abstand zum Gegner und zueinander, der es ihnen ermöglichte, dem Dauerfeuer der Space Army Corps Raumer zu entgehen.
    Der Kampf war in vollem Gang.
    Die kugelförmigen Schiffe der Qriid setzten ihre Traser mit erschreckender Zielsicherheit ein. Ein weiterer Zerstörer und ein leichter Kreuzer gingen verloren, während eines der beiden Dreadnoughts immerhin den Plasma-Schirm einbüßte, als er unter konzentriertes Traser-Dauerfeuer geriet.
    Die Lage ist hoffnungslos, dachte Rena. Wie man es auch dreht und wendet, wir haben letztlich keine Chance.
    Daran änderten auch vereinzelte Erfolge der Space Army Corps-Schiffe nichts, denen es
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