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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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wird…«
    »Ich verstehe«, nickte Sunfrost.
    »Das wird Ihnen das Verlassen des Systems sehr erleichtern. Wie lange die Naarash noch mit so großer Toleranz behandelt werden, wird allerdings die Zukunft zeigen müssen.«
    »Das hängt wohl nicht zuletzt davon ab, wie erfolgreich eure Bewegung wird und ob der Nachteil, der durch die Verprellung der Naarash entsteht, größer bleibt, als der Vorteil einer wirkungsvollen Bekämpfung von Ketzern.«
    »Wir sind keine Ketzer«, korrigierte der Prediger. »Die Ketzer regieren das Imperium. Wir sind die wahren Priester.«
    »Gewiss…«
    Die Zeit lief davon.
    White und ihre Qriid-Assistenten arbeiteten mit geradezu fieberhafter Eile.
    »Captain, es ist alles bereit für den Impuls«, verkündete Catherine schließlich.
    »Dann schießen Sie los, L.I.«, erwiderte Sunfrost.
    »Wir haben Energie für einen einzigen Impuls, der die Kommunikation der Qriid für etwa zwei Stunden überlagern und in einem Umkreis von zweihundert Kilometern vollkommen ausschalten wird. Kleinere Störungen sind allerdings planetenweit zu erwarten. Vermutlich werden wir sogar zeitweilig auf Kontakt zur STERNENKRIEGER verzichten müssen.«
    »Setzen wir alles auf diese Karte, Lieutenant.«
    »Ja, Captain.«
    Augenblicke später löste White den Impuls aus.

    *

    Die Anhänger Ron-Nertass teilten sich in kleine Gruppen auf, um die ehemaligen Minen zu verlassen und über die getarnten Ausgänge an die Oberfläche zu gelangen. Sunfrost und ihr Team schlossen sich einer dieser Gruppen an, die von Tam-Karan geführt wurde und sie an einen Ausgang brachte, der in einem Gebäude mündete, das sich in unmittelbarer Nähe des Raumhafens von Sarashtor befand.
    Am Raumhafen herrschte ebenso das Chaos wie in der gesamten Stadt Sarashtor. Nicht ein einziger Befehl konnte noch weitergegeben werden. Sicherheitskräfte standen unschlüssig herum oder ergingen sich in völlig uneffektivem Aktionismus, indem sie anfingen, willkürlich Qriid-Passanten zu kontrollieren.
    Inwiefern die Arbeit in dem nahen Industriekomplex durch den Störimpuls beeinträchtigt wurde, ließ sich nur erahnen.
    Für die nächsten zwei Stunden würde jedenfalls die Energie ausreichen, um jegliche Kommunikation zu unterbinden.
    Tam-Karan brachte Sunfrost und ihr Team zur Fähre. Er wusste, wie man die Kontrollen der Tugendwächter am besten mied.
    »Geht in Frieden«, sagte der Naarash zum Abschied. »Eines Tages werden wir uns vielleicht wieder sehen. In einem friedlicheren Zeitalter.«
    Wenige Augenblicke später hatte die SICHERE LANDUNG vom Boden abgehoben. Zur Raumhafenkontrolle war kein Kontakt möglich. Das Gleiche galt für die Verbindung zur STERNENKRIEGER.
    »Bringen Sie uns so schnell wie möglich zurück!«, wandte sich Sunfrost an Titus Naderw, den Piloten der SICHERE LANDUNG.
    »Gestatten Sie eine Frage, Captain«, sagte Bat McConnarty.
    »Bitte!«, antwortete Rena, die sich gerade aus ihrem Naarash-Anzug herausschälte.
    »Glauben Sie wirklich, dass diese Pazifisten das kriegerischste Imperium des bekannten Universums erobern?«
    Rena hob die Augenbrauen. »Wer macht Sie so sicher, dass die Anhänger des Predigers nicht auch eines Tages zu den Waffen greifen werden?«, erwiderte sie. »Der Glaube dieser Leute steht dem entgegen!«
    »Aber Sie vergessen die sehr kriegerische Tradition der Qriid.« Sunfrost wandte sich an Bruder Guillermo. »Wie beurteilen Sie die Frage, die der Corporal aufgeworfen hat?«
    Bruder Guillermo schien im ersten Moment etwas verwirrt.
    Nach kurzer Pause antwortete er: »Die christlichen Herrscher der irdischen Vergangenheit haben trotz ihres Glaubens ständig Kriege geführt. Sie mussten sich nur etwas mehr Mühe damit geben, diese Kriege zu begründen. Ironischerweise war die häufigste Begründung eines Krieges die Wiederherstellung des Friedens.«

    *

    Kurz nachdem die SICHERE LANDUNG im Hangar der STERNENKRIEGER aufgesetzt hatte, ließ die Störwirkung des unterirdischen Senders nach, bevor sie schließlich gänzlich verebbte.
    Sunfrost eilte auf die Brücke und gab den Befehl, den Orbit von Garinjan zu verlassen.
    »Unter Beibehaltung der Konstruktion werden wir fast eine Woche brauchen, um auf die für den Eintritt in den Sandström-Raum nötige Geschwindigkeit zu beschleunigen«, gab Lieutenant Taranos zu bedenken.
    »Ja, und anschließend liegen noch drei Wochen im Sandström-Raum vor uns, bis wir zurück im Sol-System sind«, bestätigte Rena. »Freuen sie sich auf eine relativ ruhige Zeit,
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