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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Konferenzmodus geschaltet war, sodass auch die anderen Teammitglieder mitbekommen konnten, was es Neues aus dem Orbit gab.
    »Nein«, sagte Kronstein. »Davon ist nirgends etwas zu finden. Nicht einmal im internen Funkverkehr der Sicherheitsorgane. Aber da bin ich mit der Analyse noch nicht ganz fertig…«
    »Das Vorgehen der Qriid ist vollkommen logisch«, mischte sich Bruder Guillermo in das Gespräch ein. »Sie werden alles tun, um den Vorfall mit den Naarash – beziehungsweise den falschen Naarash – unter den Teppich zu kehren, um ihr Transportwesen nicht zu gefährden.«
    »Aber die Qriid mussten doch ihre Sicherheitskräfte entsprechend instruieren, um zu verhindern, dass ihr Feind – und das ist die Bewegung des Friedensbringers doch zweifellos! – nicht unter der Maske der Naarash operiert!«, gab Sunfrost zu bedenken.
    »Offenbar haben die Entscheidungsträger der Qriid doch anders entschieden und beurteilen die Gefahr durch ein paar getarnte Aktivisten des Friedensbringers als weniger gravierend im Vergleich mit verschärften Kontrollen der Naarash, was dazu führen könnte, dass die Transporteure des Imperiums ihre Dienste aufkündigen.«
    »Ich hoffe, Sie haben mit dieser Hypothese Recht, Bruder Guillermo«, sagte Lieutenant White. »Denn das würde bedeuten, dass wir eine realistische Chance hätten, einigermaßen unbehelligt zu unserer Raumfähre zurückzukehren!«
    »Ich muss Ihnen noch etwas sehr Wichtiges mitteilen«, wandte sich nun noch einmal Lieutenant Kronstein an seinen Captain.
    »Und das wäre?«
    »Die Sicherheitskräfte der Qriid haben offenbar auch den Ursprung der illegalen Sendung entdeckt«, erklärte der Ortungs- und Kommunikationsoffizier der STERNENKRIEGER.
    »Sie planen, die alten Minen komplett unter Wasser zu setzen. Das ist durch Umleitung von Abwässern aus dem Industriekomplex sehr leicht möglich.«
    »Wann beginnt die Aktion?«, fragte Rena.
    »Sie hat bereits begonnen«, korrigierte Kronstein. »Allerdings scheint das Hohlraumvolumen der alten Minen wirklich enorm zu sei, sodass wahrscheinlich noch ein Zeitraum von sechs bis acht Stunden bleibt, um das Labyrinth zu verlassen.«
    »Die Tugendwächter werden an der Oberfläche auf die Anhänger dieses geheimnisvollen Predigers warten«, meinte Sunfrost.
    »Die Sicherheitskräfte machen sich bereits daran, sämtliche bekannten Ausgänge zu verschließen. Sie wollen den Prediger und seine Anhänger nicht gefangen nehmen, Rena. Sie wollen ihn töten. Und zwar um fast jeden Preis.«

    *

    Endlich erreichten Sunfrost und ihr Bodenteam einen Bereich in den ehemaligen Minenschächten, der offensichtlich bewohnt wurde. Es fanden sich technische Apparaturen verschiedenster Art. Darunter auch ein sehr starker Sender, mit dessen Hilfe sich durchaus illegale Transmissionen in das Mediennetz von Garinjan einspeisen ließen, wie Lieutenant White nach kurzer Analyse feststellte.
    Das Bodenteam wurde in einen Raum geführt, der von Fackeln erleuchtet war.
    Ein Qriid stand in der Mitte dieses Raums. Er trug ein weißes Gewand.
    Mehrere Hundert Anhänger – überwiegend Qriid, aber auch einige wenige Naarash waren darunter – umlagerten ihn.
    Die Menge empfing die Menschen mit schabenden Schnabelgeräuschen, die erst verstummten, als der Prediger seine Krallenhand hob und ihnen damit Einhalt gebot.
    Tam-Karan wandte sich an Sunfrost, nachdem diese ihren Helm abgenommen hatte.
    »Ich habe den Meister über Funk informiert«, erklärte er. »Er weiß über alles Bescheid, was geschehen ist.«
    »Das ist gut«, murmelte Rena.
    »Warte ab, wie er es beurteilt«, wies Tam-Karan sie zurecht.
    Eine eigenartige Kultur, in der es wichtiger ist, WER etwas sagt als WAS gesagt wird, ging es Rena durch den Kopf.
    Der Prediger wandte sich den Ankömmlingen zu, die nacheinander dem Beispiel ihres Captains folgten und die Naarash-Helme abnahmen.
    »Seid willkommen, Schnabellose«, sagte der Prediger. »So spricht Ron-Nertas, der Friedensbringer zu euch. Seid willkommen, denn auch ihr wollt den Frieden, wie ich hörte. Und ihr riskiert viel… Kein aufrechter Gläubiger kann diese Opferbereitschaft ignorieren, die wir ansonsten von den Märtyrern der alten Zeit kennen. Denn so wird man es dereinst aufschreiben, sodass es geschrieben steht in unseren Augen und unseren Nieren, dem Sitz unseres Verstandes und dem Sitz unseres Gefühls: Wenn schon heidnische Schnabellose den Willen Gottes tun, um wie viel mehr ist es die Verpflichtung eines auserwählten
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