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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Planung folgenden Straßenzüge hinweg, die letztlich nur Lücken zwischen den einzelnen Gebäudefronten bildeten.
    In der Nacht zeigte sich kaum ein Qriid allein im Freien – es gab nur hin und wieder lange, geschlossen marschierenden Kolonnen, die in Richtung der Produktionsanlagen gingen, um ihre Schicht zu beginnen. Sie murmelten Gebete vor sich hin, lobten den Aarriid und dessen göttliche Weisheit und drohten den Feinden des Glaubens die schlimmsten Qualen und die schrecklichsten Strafen an.
    Einzelne Qriid kamen aus ihren Behausungen, schlossen sich diesen Kolonnen an und fielen dann in diesen gespenstischen Singsang ein.
    Während sie durch Sarashtor unterwegs waren, hatten Rena Sunfrost und ihr Team bereits zwei Mal gesehen, wie eine derartige Kolonne von den so genannten Tugendwächtern angehalten wurde. Dann hatten sie sehr umständlich und offensichtlich nicht besonders routiniert damit begonnen, jeden einzelnen Qriid einer Identitätskontrolle zu unterziehen.
    Willkürlich wurden einzelne Qriid aus der Gruppe herausgezerrt und abgeführt. Nach welchen Kriterien dies geschah, war für Sunfrost und ihre Begleiter nicht nachvollziehbar.
    Offenbar herrschte unter den Sicherheitskräften des Planeten Garinjan so etwas wie blanke Panik. Sie waren es nicht wirklich gewöhnt, auf Widerstand in größerem Ausmaß zu treffen. Warum auch? War es nicht für jeden Qriid eine Ehre und ein aus der eigenen Spiritualität geborenes Bedürfnis, an dem großen Heiligen Krieg auf die eine oder andere Weise teil zu haben? Ob nun als Raumsoldat und Tanjaj, der sein Leben im Dienst des Glaubens und der Sache des einzig wahren Gottes aufs Spiel setzte, als einfacher Techniker in einem der Industriekomplexe, die Planeten wie Garinjan beherrschten oder als legefreudige Ei-Mutter, die dafür sorgte, dass der Nachschub an Soldaten für Gottes auserwähltes Volk niemals versiegen würde.
    Ein ähnlicher Geist musste die alten Ägypter beseelt haben, als sie ihre Pyramiden bauten und dafür bereitwillig ihre Arbeitskraft opferten, überlegte Rena. Kein noch so ausgeklügeltes System der Sklaverei hatte sie dazu getrieben, sondern eine Macht, die viel stärker war, als jede gewaltsame Kontrolle. Die Macht innerer Überzeugungen und Werte.
    Und genau das drohte durch den geheimnisvollen Prediger ins Wanken zu geraten.
    Bei den nur als dilettantisch zu bezeichnenden Kontrollen, wurden die fünf Besatzungsmitglieder der STERNENKRIEGER in ihren Naarash-Anzügen gar nicht beachtet.
    Sie halten es offensichtlich einfach nicht für möglich, dass Naarash mit den Ketzern kooperieren könnten, dachte Rena.
    Aber das konnte sich schnell ändern.
    Schließlich hatte es bis dahin wohl auch niemand für möglich gehalten, dass die Ketzer so dreist sein könnten, eine illegale Sendung in das planetare Mediennetz einzuspeisen.
    »Hier Sunfrost an STERNENKRIEGER«, meldete sich Rena über den codierten Kanal, auf dem sie mit ihrem Schiff kommunizierte.
    »Hier Wong. Was gibt es, Captain?«
    »Weisen Sie Kronstein an, er soll alles daran setzen, den Ursprung dieser illegalen Sendung herauszubekommen.«
    »Einstweilen verliert sich die Spur bei einer ganz gewöhnlichen Sendeanlage«, antwortete Lieutenant Kronstein an Stelle des Ersten Offiziers. »Ich vermute, dass irgendjemand aus dem dort tätigen Technikerstab auf Seiten der Ketzer steht und für die Ausstrahlung gesorgt hat.«
    »Hacken Sie sich notfalls in das interne System dieser Sendeanlage, David«, forderte Kronstein.
    »Das ist nicht ohne Risiko«, erwiderte Kronstein. »Da auf unserer Seite nicht viel Erfahrung mit der internen Struktur Qriidischer Computerprogramme vorliegt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man unseren Eingriff bemerkt und im ungünstigsten Fall sogar bis zur STERNENKRIEGER
    zurückverfolgen kann. Es könnte dann eventuell nicht mehr möglich sein, Sie und das Bodenteam wieder an Bord zu nehmen.«
    »Das Risiko müssen wir in Kauf nehmen«, erwiderte Rena.
    Bat McConnarty meldete sich zu Wort: »Mein Ortungsgerät zeigt eine starke Konzentration von Sicherheitskräften ganz in unserer Nähe.«
    »Entfernung?«, fragte Rena.
    »Keine zweihundert Meter. Es handelt sich um sehr schwer gepanzerte Einheiten, die mit unseren Marines vergleichbar sind. Bei einer direkten Konfrontation hätten wir trotz unserer Gaussgewehre kaum ein Chance.«
    »Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Qriid-Sicherheitskräfte ihr Verhalten plötzlich ändern und auf eine Gruppe von Naarash
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