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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
Autoren: Jessica Weichhold
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1
    Rebekka
     
    „Oh Peer, was willst du!?“, Rebekka seufzte und verdrehte genervt die Augen zum Nachthimmel. Dieser Vampir war doch echt das Letzte. Glaubte er wirklich, dass er ihr folgen konnte, ohne dass sie es bemerken würde? Niemals! Wenn sie etwas gut konnte, dann war es Riechen, Hören und Sehen. Und dieser Möchtegern Casanova von einem Vampir stank zum Himmel. Nie würde sie sich an dieses fürchterliche Aftershave gewöhnen, dass er in einer beachtlich großen Menge immer wieder auftrug. Eigentlich müsste er sich keineswegs rasieren. Dieser Geruch ließ sich nicht einmal beschreiben … aber verdorbenes Obst kam dem schon erschreckend nahe, fand Rebekka. Schon stand besagter Vampir vor ihr und grinste sie breit an. „Na na Rebekka, wer wird denn so ruppig sein!? Noch nicht gespeist heute Abend?“ Dieser Vampir bereitete ihr Übelkeit! Seine bloße Anwesenheit verdarb ihr gehörig die Laune … nicht dass sie vorher eine besonders gute gehabt hätte. Er war ein Schleimer. Wahrscheinlich war er schon immer einer, auch als er noch menschlich gewesen war. Sie stahl sich einfach an ihm vorbei und ging weiter die Straße entlang. In Richtung der belebten Baker Street, die Straße in der sie vorhatte ihr Abendessen einzunehmen. Sie rückte ihr recht enges Korsett zurecht, raffte ihre langen Röcke, drückte den Rücken durch und schritt entschlossen weiter. Hatte sie wirklich geglaubt, so könnte sie ihn loswerden? Leider lag sie da falsch. Die Nervensäge namens Peer stolzierte in seinem dunkelgrünen Gehrock aus Samt, seine langen Beine in schwarze Hosen gehüllt hinter ihr her. Sein Gehstock schlug bei jedem seiner Schritte auf das Pflaster und strapazierte ihre eh schon in Mitleidenschaft gezogenen Nerven nur noch mehr. „Bitte geh weg!“ murmelte sie vor sich hin. „Verzieh dich!“ Mit ihren behandschuhten Fingerspitzen massierte sie sich die Schläfen … ganz recht, das ist vampiruntypisch, da Untote so etwas wie Kopfschmerzen gar nicht kennen, aber manche Gewohnheiten legt man eben nie ab. Wäre sie noch ein Mensch gewesen, dann hätte dieser Vampir ihr garantiert Kopfweh bereitet … welche von der ganz fiesen und pochenden Sorte. Viele Frauen würden sich wahrscheinlich darum reißen von einem stattlichen Mann wie Peer verfolgt zu werden … dass er sehr gut aussah konnte nicht einmal sie abstreiten. Sein Haar war Blond und fiel ihm glatt bis auf die Schulter herab, seine Augen waren blau, er war groß und gut gebaut. Aber Charakterlich war er ein Schwein und benahm sich, als wäre sein Gehirn nichts anderes als ein kleines Stückchen Brot. Und dann war da ja auch noch dieser ekelerregende Geruch, der einem stundenlang in der Nase haften blieb. Selbst wenn er der Letzte männliche Vampir auf der Welt wäre, würde Rebekka kein Bündnis mit ihm eingehen. Laut pfeifend (ziemlich schräg und keiner direkten Melodie folgend) schloss er zu ihr auf und zwinkerte ihr unverschämt zu. Wenn Rebekka schon gespeist hätte, dann würde ihr das Blut auf unappetitliche Weise wieder hochkommen.
    Abgelenkt durch ihre zugegebenermaßen unhöflichen Gedanken, bemerkte sie viel zu spät wie nah sie der Straße gekommen war, auf der eine Pferdekutsche, mit rasendem Tempo, an ihr vorbeischoss. Ein Schwall schlammigen Regenwassers spritze aus einer riesigen Pfütze in ihre Richtung. Oh nein, ihr wunderschönes Kleid war restlos ruiniert. Schlamm und Unrat zierten den gesamten Rock, diese Flecken würden nie wieder rausgehen. Das Kleid war aus Bordeaux rotem Samt, mit Blumen aus Seide und Garn verziert. Und dazwischen gab es nun einige große Flecken von unschönem Dreck. Sie war wütend. Aber nicht auf den Fahrer der Kutsche, sondern ihr Zorn galt ganz allein diesem missratenen Vampir. Mit vor Wut verzehrtem Gesicht drehte sie sich zu ihm um … und er war weg. Einfach abgehauen.
    Was für eine Nacht. Rebekka ließ sich auf den Gehweg plumpsen und anstatt vor entrüsten zu schimpfen, lachte sie laut und aus vollem Halse. Das war einfach zu absurd, sie konnte nicht anders. Nicht weit vom Geschehen entfernt musste die Kutsche angehalten haben, denn Rebekka konnte so eben noch erkennen wie jemand mit geschwungener Leichtigkeit aus Ihrem Inneren sprang und sich suchend umsah. Sie lachte noch immer, als dieser Jemand über die Straße auf sie zueilte und schlitternd vor ihr zum stehen kam. Auf die Unterlippe beißend versuchte sie ihren drohenden Lachanfall unter Kontrolle zu bekommen, während sie verstohlen zu dem
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