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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen
Autoren: Jefferson Bass
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Schuldgef ü hlen wegen des Mordes an Dr. Carter, aus Verzweiflung dar ü ber, dass er seinen Ruf verloren hat, aus Angst, ins Gef ä ngnis zu wandern und dort von einigen alten Freunden grob behandelt zu werden.«
    » Fahren Sie zur H ö lle «, sagte ich. » Ich werde niemals Selbstmord begehen.«
    » Dann nennen Sie es unterst ü tzten Selbstmord «, sagte er. » Die Kriminalisten werden auf der Waffe Ihre Fingerabdr ü cke finden, und nur Ihre. Die Obduktion – meine Obduktion – wird Schmauchspuren und sogar eine h ü bsche, runde Stanzmarke von der M ü ndung finden, die Sie sich fest an den Kopf gehalten haben, als Sie abgedr ü ckt haben.« W ä hrend er das sagte, rammte er mir die Waffe an die Schl ä fe. » Es ist schrecklich, seinen hart erarbeiteten guten Ruf zu verlieren, nicht wahr, Bill? Diese Erfahrung teilen wir jetzt.« L ä chelnd f ü gte er hinzu: » Genau wie wir Jess jetzt teilen.«
    Sein Anblick widerte mich an, und ich wandte den Blick ab. Und da sah ich einen Funken Hoffnung: Es war die kleine gr ü ne Diode an meinem Handy, die alle paar Sekunden aufblitzte, wenn man telefonierte. Georgia, dachte ich. Ich hatte mit ihr telefoniert, als Hamilton anrief, und ich hatte nicht aufgelegt. Bestand eine Chance, dass sie noch in der Leitung war? Bitte, Gott, lass sie zuh ö ren; bitte lass jemanden h ö ren, wie ich sterbe; bitte, lass jemanden die Wahrheit erfahren.
    Es war sehr unwahrscheinlich, aber ich hatte nichts mehr zu verlieren. » Erz ä hlen Sie mir mehr dar ü ber, wie Sie Jess umgebracht haben «, sagte ich.
    » Mit Vergn ü gen «, sagte er. » Wo soll ich anfangen? «
    Eine ä hnliche Frage hatte ich Burt DeVriess an dem Nachmittag gestellt, als ich ihn engagiert hatte. » Am Anfang vom Ende «, sagte ich. » Als Sie sie entf ü hrt haben oder in ihr Haus eingebrochen sind oder was auch immer Sie gemacht haben, als Sie losgeschlagen haben.«
    » Hmmm «, sagte er, als kostete er eine z ä rtliche Erinnerung aus. » Es war an dem Abend, an dem Sie beide im By the Tracks zu Abend gegessen haben. Die Ladenreihe gegen ü ber dem Restaurant? Ich war auf dem Gehweg, hinter einer S ä ule, direkt vor ihrem Auto. Jess kam allein aus dem Restaurant. Sie dr ü ckte auf den Funkschl ü ssel, um ihren Wagen aufzusperren, und stieg ein. Ich trat hinter der S ä ule vor und stieg zu ihr ein. Es war so leicht.«
    » Und dann? Wohin sind Sie mit ihr gefahren? Zu sich nach Hause? «
    » Ich habe einen gro ß en Weinkeller – einen betonierten Raum mit einem Betonboden. Sehr sicher und sehr still. Kein Laut dringt nach au ß en; kein Laut dringt hinein.«
    Ich fand, ich sollte ihn nach weiteren Einzelheiten fragen, doch mich verlie ß der Mut. Ich ertrug es nicht, im Detail zu h ö ren, wie sie gelitten hatte und wie sie gestorben war. » Das Haar und die Fasern – von meinem Haar, meinem Teppich, meiner Tagesdecke –, wie haben Sie die vor der Obduktion an ihre Leiche bekommen? «
    » Habe ich gar nicht «, sagte er. » Ich habe sie in den Obduktionsbericht geschrieben, aber eingesammelt habe ich sie erst am n ä chsten Tag. Der Stein durch die Scheibe in Ihrer Haust ü r? « Ich nickte. Auf dem Zettel hatte eine evolutionsfeindliche Nachricht gestanden, also hatte ich angenommen, einer der kreationistischen Demonstranten h ä tte ihn geworfen. » Mein kleines trojanisches Pferd. Durch das kaputte Fenster konnte ich reingreifen und die T ü r aufschlie ß en, Blut und einige Haare von Jess in Ihrem Bett verteilen und einige Haare von Ihnen einsammeln und der Polizei sp ä ter erz ä hlen, ich h ä tte sie an Jess’ Leiche gefunden. Die Polizei hatte keinen Grund, an meinen Ausf ü hrungen zu zweifeln.«
    Ich wollte ihn gerade fragen, wo er einen Pick-up gefunden hatte, der meinem so ä hnlich war, um Jess zur Body Farm zu fahren, da ert ö nte neben ihm im B ü cherregal eine Reihe tiefer Piepst ö ne. Es war das Warnsignal meines Handys, dass der Akku bald leer war, und ich h ä tte mir in den Hintern treten k ö nnen, dass ich ihn nicht gleich morgens aufgeladen hatte. Hamilton wandte sich hektisch dem Piepsen zu, und er ersp ä hte das blinkende L ä mpchen am Handy. Die Waffe weiter auf mich gerichtet, ging er hin ü ber, nahm das Handy und hielt es sich ans Ohr. Dann klappte er es zu. » Sie Schei ß kerl «, sagte er. » Die Zeit ist um.« Er trat vor und hob die Waffe an meine rechte Schl ä fe.
    Genau in dem Augenblick l ä utete es an der Haust ü r. Hamilton zuckte genauso zusammen
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