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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen
Autoren: Jefferson Bass
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Und passen Sie auf, wo Sie hintreten! «
    Eine Minute sp ä ter kam Miss Georgia schwankend in Sicht, die Stilettos bei jedem Schritt leicht in den Boden einsinkend. » Dr. Bill, Sie brauchen hier unbedingt ein paar gepflasterte Gehwege, Sch ä tzchen «, sagte sie und f ä chelte sich mit einem bestickten Taschentuch Luft zu. » Ganz zu schweigen von Sch ä dlingsbek ä mpfung aus der Luft und ein bisschen Luftverbesserer. G ü tiger Himmel, hier herrscht ja ein m ä chtiges Aroma.«
    » Tut mir leid «, sagte ich. » Wir haben hier nicht oft Damen Ihres Kalibers zu Besuch. Wo haben Sie denn Ihre Freunde gelassen? «
    » Die kommen gleich. Sie ruhen sich auf halbem Weg ein wenig aus. Das Ding ist wirklich schwer. Zumindest behaupten sie das.«
    Ich machte Art und Miranda mit Miss Georgia bekannt.
    Miranda sch ü ttelte Miss Georgia die Hand. » Vielen Dank, dass Sie Dr. B. gerettet haben «, sagte sie.
    Miss Georgia l ä chelte, doch ich sah, dass sie Miranda dabei vom Kopf bis zu den Zehen musterte. » Sind Sie auch in Dr. Bill verliebt, mein M ä dchen? «
    Miranda erwiderte ihr L ä cheln. » Ich tue nur so, damit ich gute Noten kriege. In Wahrheit m ö chte ich nur so sp ä t nicht noch meinen Doktorvater verlieren.«
    Miss Georgia lachte. » Wir werden uns gut verstehen «, sagte sie.
    Ich h ö rte Ä ste knacken und heftiges Schnaufen, und Burt DeVriess und Detective John Evers stolperten vom Weg auf uns zu, einen gro ß en schwarzen Granitblock zwischen sich. » Verdammt, Doc, ich hoffe, Sie kennen sich mit Herz-Lungen-Massage aus. Das Teil hier ist verdammt schwer.«
    » Nachdem Sie mir gesagt hatten, Sie w ü rden ihn f ü r mich abholen, habe ich Bescheid gesagt, sie sollten ihn extra dick machen «, frotzelte ich. » Sie k ö nnen ihn hier abstellen. Beugen Sie die Knie, nicht den R ü cken.« Er und Evers setzten den Stein ab, und als sie sich streckten, st ö hnte DeVriess und stie ß hintereinander mehrere schwere Schnaufer aus. » Sch ä tzchen, brauchen Sie vielleicht ein wenig Mund-zu-Mund-Beatmung? « Miss Georgia machte erwartungsvoll einen Schritt auf ihn zu, doch Burt winkte lachend ab.
    » Danke, Miss Georgia, aber ich glaube, ich komme zurecht.«
    Evers sch ü ttelte Art die Hand und stellte sich dann Miranda vor.
    » Ich k ö nnte immer noch sauer auf Sie sein, weil Sie Dr. B. verhaftet haben «, meinte sie.
    Evers zuckte die Achseln. » Hey, ich bin nur ein dummer Polizist «, sagte er. » Aber Sie m ü ssen zugeben, dass er aussah wie ein M ö rder und quakte wie ein M ö rder.« Miranda nickte widerwillig. » N ü tzt es etwas, wenn ich Ihnen erz ä hlte, dass ich gestern vor der Grand Jury ausgesagt habe und sie eigenh ä ndig davon ü berzeugt habe, Dr. Hamilton wegen Mordes sowie versuchten Mordes anzuklagen? «
    Miranda strahlte. » Allerdings. Vergessen Sie nicht, mir Bescheid zu sagen, wenn der Prozess stattfindet, damit ich ihm faules Gem ü se an den Kopf werfen kann.«
    DeVriess r ä usperte sich mit einem Blick auf mich. » Nur damit Sie es wissen, Hamilton hat mich gebeten, ihn zu vertreten «, sagte er. Ich wandte den Blick ab. Die Nachricht an sich ü berraschte mich nicht besonders, schlie ß lich war der Fiese der aggressivste Verteidiger in ganz Knoxville, und ich hatte mich auch an ihn gewandt, als man mich des Mordes an Jess angeklagt hatte. Was mich ersch ü tterte, war das Gef ü hl, betrogen worden zu sein. »Doc «, sagte er leise. » Ich habe abgelehnt.«
    » Was? «
    » Ich habe Nein gesagt.« Das war allerdings eine Ü berraschung. Er grinste, und quer ü ber mein Gesicht machte sich ein L ä cheln breit. Ich sp ü rte, wie es immer breiter wurde, sich f ö rmlich um den Kopf wickelte und von dort ü ber den Hals auf die Schultern ü bersprang.
    » Also, so was «, sagte ich, » Sie geben mir den Glauben an die Menschheit zur ü ck. Wenn ich es nicht besser w ü sste, w ü rde ich sagen, Sie legen allm ä hlich wahrhaft menschliche Z ü ge an den Tag.«
    Er hielt protestierend eine Hand hoch. » Jetzt bilden Sie sich blo ß nicht gleich ein, ich w ä re weich geworden «, sagte er. » Dieser Fall ist unm ö glich zu gewinnen. Erstens ist da Ihre Aussage dar ü ber, was er Ihnen in der Nacht erz ä hlt hat, als er Sie ermorden wollte. Und Sie sind ü brigens f ü r die Staatsanwaltschaft ein feuchter Traum von einem Zeugen. Nicht nur eine forensische Legende, sondern obendrein auch eine f ä lschlicherweise gemarterte und frisch rehabilitierte. Dann das Blut,
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