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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen
Autoren: Jefferson Bass
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Bett? «
    » Nein «, sagte ich, » ich schlafe im Augenblick nur wenig. Zu viele Gespenster unter dem Bett.«
    » Verstehe «, sagte er. » Strenggenommen d ü rfte ich gar nicht mit Ihnen reden, aber ich habe eine Bombe, die Sie ü ber Nacht von allem freispricht.«
    » Um Himmels willen, Garland, was? «
    » Ich muss es Ihnen zeigen. Soll ich jetzt gleich vorbeikommen? Oder wollen Sie lieber bis morgen warten? «
    » G ü tiger Gott, nein. Wenn Sie etwas Neues ü ber den Mord an Jess haben, dann kommen Sie bitte gleich vorbei.«
    » Okay, ich rufe vom Auto aus an – ich bin gerade vom Leichenschauhaus losgefahren. Ich wei ß , dass Sie irgendwo in den Sequoyah Hills wohnen, aber die Gegend ist wie ein Labyrinth, besonders nachts. K ö nnen Sie in der Leitung bleiben und mir den Weg weisen? «
    » Sicher. Wo sind Sie jetzt? «
    » Ich bin gerade vom Alcoa Highway abgebogen und fahre Richtung Westen auf den Kingston Pike. Jetzt bin ich gleich an der Ampel am Cherokee Boulevard.«
    » Okay, biegen Sie da links ab.« Von dort leitete ich ihn ein paar Mal links und rechts an efeuberankten Villen und modernen Glask ä sten vorbei. Ich musste die Augen schlie ß en, um mir den Weg vorzustellen, denn ich war ihn im Laufe der Jahre so viele tausend Mal gefahren, dass ich l ä ngst nicht mehr auf Stra ß ennamen oder Orientierungspunkte achtete. Schlie ß lich steuerte ich ihn in meine Stra ß e. Ich schaute aus dem Vorderfenster und sagte: » Okay, ich sehe Ihre Scheinwerfer. Ich lege jetzt auf und mache auf der Veranda das Licht f ü r Sie an.« Das tat ich, und einen Augenblick sp ä ter h ö rte ich die T ü r seines Tahoe zuschlagen.
    Ich begr üß te ihn an der T ü r und sch ü ttelte ihm die Hand. » Danke, dass Sie vorbeikommen «, sagte ich. » Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr ich das zu sch ä tzen wei ß . Kommen Sie rein, setzen Sie sich, und erz ä hlen Sie mir um Gottes willen, was Sie gefunden haben.«
    » Einen Augenblick noch «, sagte er. » Sie wissen, dass ich gro ß e Probleme mit dem Staatsanwalt bekommen w ü rde, wenn er w ü sste, dass ich hier bin? « Ich nickte. » Sie haben doch niemandem gesagt, dass ich herkomme, oder? «
    » Nein, wie denn auch? Bis vor drei ß ig Sekunden habe ich doch noch mit Ihnen telefoniert.«
    » Was ist mit meiner Nachricht auf dem Anrufbeantworter? Die sollten Sie besser l ö schen, nur um ganz sicherzugehen. Die Polizei kommt wom ö glich mit einem zweiten Durchsuchungsbeschluss wieder.«
    » Wirklich? Darauf w ä re ich nie gekommen.« Ich ging zum Anrufbeantworter und l ö schte die letzte Nachricht. »Ich w ü rde einen lausigen Verbrecher abgeben.«
    Er lachte. » Ja, Bill, allerdings.«
    » Und jetzt erz ä hlen Sie. Was ist es? Was haben Sie? «
    » Sie sollten sich setzen «, sagte er. » Das wird Sie von den Socken hauen.« Ich setzte mich. » Was w ü rden Sie sagen, wenn ich Ihnen erz ä hlen w ü rde, dass ich die Waffe habe, mit der Jess umgebracht wurde? «
    Ich sa ß ganz ruhig da, doch in meinem Kopf drehte sich alles. » Ich w ü rde sagen … das ist toll «, sagte ich. » Wo war sie? Wer hat sie gefunden? Hat die Polizei schon ballistische Tests durchgef ü hrt? Waren Fingerabdr ü cke drauf? «
    » Es gibt Fingerabdr ü cke «, sagte er.
    » Hat die Polizei sie schon abgeglichen? Gibt es einen Treffer? «
    » Dazu hatte sie noch keine Gelegenheit. Aber ich kann Ihnen versprechen, dass sie einen Treffer erzielen wird.«
    » Wie k ö nnen Sie sich da so sicher sein? «
    » Weil die Fingerabdr ü cke von Ihnen sein werden.«
    Ich starrte ihn an. Obwohl ich mir alle M ü he gab, konnte ich ihm irgendwie nicht mehr recht folgen. » Das verstehe ich nicht.«
    » Nein. Aber Sie werden es gleich verstehen.« Er griff hinter sich, holte eine kleine Handfeuerwaffe hervor und richtete sie auf mich. » Das ist die Mordwaffe «, sagte er. »Ich habe Jess damit erschossen. Und jetzt werde ich Sie damit erschie ß en. Nicht ganz das Ende, das ich f ü r Sie im Sinn hatte – ich hatte so viel Vergn ü gen an dem Gedanken, dass Sie im Gef ä ngnis mit M ö rdern und Vergewaltigern zusammensitzen, die durch Ihr Mitwirken in den Knast gekommen sind. Aber Ihr Anwalt und sein Videoexperte haben daf ü r gesorgt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie verurteilt werden, arg gesunken ist. Also ist es wohl sicherer, mich an Plan B zu halten.«
    Pl ö tzlich fielen die Puzzleteile an die richtige Stelle, und ich kam mir furchtbar dumm vor, dass ich Garland Hamilton
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