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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied
Autoren: Kim Harrison
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Benutzer erscheinen, aber wenn sie ihn nicht wieder verflucht hat, dann sucht er sie und wird wahrscheinlich antworten.«
    Unregistriert? Ich leckte mir über die Lippen und schloss die Augen. Ich war bereits mit der Linie verbunden, also musste ich nur noch den Fluch aktivieren und seinen Namen denken. Mater tintinnabulum, Minias, dachte ich und erwartete nicht, dass irgendetwas passieren würde.
    Ich holte tief Luft und fühlte Ceris Hand, die mein Gelenk umklammerte, um mich zu zwingen, im Schutzkreis zu bleiben. Ein Stoß Jenseits schoss aus mir, gefärbt wie meine Aura. Ich fühlte, wie er mich gleich einem fliegenden Vogel verließ und kämpfte darum, mich selbst zusammenzuhalten, als ich ihn in meiner Vorstel ung fliehen und ein Stück meiner Aura mitnehmen sah.
    »Ich werde es mir von ihm nicht stehlen lassen!«, schrie Newt. »Es gehört mir! Ich wil es zurück!«
    »Konzentrier dich«, flüsterte Ceri. Ich fiel in mich und fühlte, wie der von mir befreite Teil gleich einem Klingeln durch das gesamte Jenseits schoss. Und wie ein Klingeln wurde es beantwortet.
    Ich bin ein bisschen beschäftigt, erklang ein irritierter Gedanke. Hinterlassen Sie eine Nachricht auf dieser verdammten Leitung, und ich rufe zurück.
    Mich schauderte bei dem Gefühl von Gedanken in meinem Kopf, die nicht mir gehörten, aber Ceri hielt meine Hand unbeweglich. In Minias fühlte ich ein Hintergrundgefühl von Sorge, Schuldgefühlen, Verärgerung. Aber er hatte mich abgewürgt wie einen Werbeanrufer und war kurz davor, die Verbindung zu unterbrechen.
    Newt, dachte ich. Nimm das Ungleichgewicht dafür, dass ich dich gerufen habe, und ich werde dir sagen, wo sie ist. Und versprich, dass du uns nicht verletzen wirst. Oder zulassen, dass sie uns verletzt. Und schaff sie zur Höl e aus meiner Kirche!
    »Beeil dich!«, rief Ceri, und meine Konzentration geriet ins Wanken.
    Abgemacht, dachte die Stimme entschieden. Wo bist du?
    Mein kurzes Hochgefühl verschwand. Ahm, dachte ich und fragte mich, wie man einem Dämon eine Wegbeschreibung gab, aber Minias eigene Gedanken versanken ebenfal s in Verwirrung.
    Was zum Teufel tut sie jenseits der Linien? Es ist fast Sonnenaufgang.
    Sie versucht, mich zu töten!, dachte ich. Schaff deinen Arsch hier rüber und sammle sie ein!
    Du bist nicht registriert. Woher sol ich wissen, wo du bist?
    Ich werde.. Ich versteifte mich und riss meine Hand aus dem Kreis und Ceris Griff, als die Präsenz hinter der Stimme heftiger in meine Gedanken griff. Keuchend fiel ich auf den Hintern, eine körperliche Darstel ung meines Versuches, mich von Minias' Gegenwart loszureißen.
    «. .durch deine Gedanken kommen müssen«, sagte eine samtige Stimme.
    »Heiliger Vater, rette uns«, keuchte Ceri.
    Mein Kopf flog herum, und ich sah Ceri, wie sie nach hinten fiel. Sie berührte ihren Schutzkreis, und Panik schoss mir eiskalt durch den Körper, als er in einem Aufblitzen von Schwarz zusammenbrach.
    Oh Gott. Wir sind tot.
    Sie begegnete meinem Blick, während sie halb aufgerichtet auf dem Boden lag, und ihre Augen sagten mir, dass sie davon ausging, uns getötet zu haben. Newt schrie auf, und ich wirbelte, wo ich saß, herum, nur um sofort zu erstarren.
    Nichts stand zwischen Newt und uns außer einem Mann, dessen purpurne Robe ihrer bis auf die Farbe völ ig glich. Er war barfuß, und erst jetzt erinnerte ich mich an ein Aufblitzen dieser Robe, das sich zwischen mich und Ceri gedrängt hatte, um die Elfe beiseitezustoßen, den Kreis zu brechen und zu Newt zu gelangen.
    »Lass mich los, Minias«, knurrte Newt, und meine Augen weiteten sich, als ich bemerkte, dass seine Hand ihren Oberarm umklammerte. »Sie hat etwas von mir. Ich wil es zurück.«
    »Was hat sie von dir?«, fragte er ruhig. Newt war einen guten Kopf kleiner als Minias, und das ließ sie trotz der beißenden Schärfe in ihrer Stimme verletzlich aussehen.
    Seine Stimme trug den entschlossenen Unterton einer mehr als beiläufigen Frage, und mein Blick wanderte wieder zu dem Griff, mit dem er ihren Stab umklammerte, direkt über ihrer Hand. Er ließ niemals nach, nicht einmal als seine honig-bernsteinartige Stimme sich wie ein Balsam in dem missbrauchten Altarraum ausbreitete. Beruhigend, ja, aber auch mit einer gewissen Spannung.
    Newt sagte nichts. Ich sah an Minias vorbei und bemerkte, dass der Saum ihrer Robe zitterte.
    Ich kämpfte mich auf die Füße, und Ceri folgte meinem Beispiel. Sie hielt es nicht für nötig, den Schutzkreis wieder zu errichten. Was
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