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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell
Autoren: Chris P. Rolls
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    Für meine liebe Mel
    Danke für alles
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1 Leandros Entdeckung
     
    „Klasse! Genau so machen wir es!“  
    Nils, der Sänger der Boyband „Chevaliers of Chaos“ klatschte begeistert in die Hände und schlug seinem Kumpel Leandro kräftig auf die Schulter.
    „Das wird der absolute Erfolg werden. Wirst schon sehen, die Girls werden uns in Scharen nachrennen“, meinte er lachend und erntete allgemeine Zustimmung. Keyboarder Leandro grinste zurück und ließ seine Finger noch einmal spielerisch über sein Keyboard gleiten.
    „Ihr werdet immer besser, Jungs. Lasst es euch nur nicht zu Kopf steigen. Ruhm ist vergänglich.“ Michael Grundt, der junge Musikstudent, unter dessen Aufsicht die Band im Musikraum der Fachschule üben durfte, nickte anerkennend.
    Gemeinsam verließen er und die vier Jungen den Raum und er schloss hinter ihnen ab.
    „Beim Contest müsst ihr alles geben“, gab er ihnen augenzwinkernd mit auf den Weg. „Dann wird es schon klappen mit der Karriere, den schnellen Autos und … den heißen Mädchen.“ Verschwörerisch tippte er sich an die Nase. „Vielleicht lasst ihr mir eine übrig?“ Lachend verabschiedeten sie sich von ihm.
    „Pass ja gut auf deine Stimme auf“, ermahnte Leandro Nils, der zustimmend brummte, bevor er hastig losstürzte. Sein Bus fuhr in wenigen Minuten und er würde sich beeilen müssen, ihn noch zu erreichen.
    „Bis dann“, verabschiedete sich Leandro von den anderen Band-mitgliedern Maik und Carsten, die es kaum weniger eilig hatten. Er selbst hingegen hatte noch reichlich Zeit, denn seine Bahn in den Vorort Hamburgs fuhr nur jede Stunde und eine hatte er ohnehin schon verpasst.
    Zufrieden mit sich und ihrer Band schlenderte er den Gang entlang.
    Die Probe war ein voller Erfolg gewesen und er sah dem kommenden Wettbewerb zuversichtlich entgegen. Ihre Band genoss an ihrer Schule einen sehr guten Ruf und sie spielten oft auf Events rund um Hamburg. Der Band-Contest der Schulen war ein weiterer Schritt und sie würden ihn mit ihrem neuen Song bestimmt gewinnen können. Der Preis war eine professionell aufgenommene Demo und danach stand ihrer steilen Karriere im Prinzip nichts mehr im Wege.
    Auf den Gängen herrschte hektische Aufbruchstimmung. Neben Musikkursen gab es an der Fachschule auch Mal- und Töpferkurse, die sich großer Beliebtheit erfreuten.  
    Leandros Blick glitt über die anderen Jungen und Mädchen, die mit Musikinstrumenten oder Zeichenutensilien bepackt hinauseilten. Der Geruch von Ölfarbe lag schwer in der Luft und er warf einen eher zufälligen Blick in den Raum der Kunstgruppe. Ein halbfertiges Gemälde fiel ihm ins Auge und er stockte im Schritt.
    Was war das denn?
    Soweit er wusste, fand in diesem Raum zur selben Zeit ihrer Proben ein Acrylmalkurs statt. Die fertigen Bilder dieser Kurse wurden oft im Flur ausgestellt, allerdings hatte er ihnen nie besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
    Bis heute.
    Das Bild, welches seinen Blick angezogen hatte, war absolut ungewöhnlich. Er spähte von der offenen Tür aus neugierig auf die Staffelei.
    Wow. Das war wirklich etwas Besonderes.
    Auf der großen Leinwand entstand das Bild eines nackten Mannes, der schlafend auf einem Sofa ruhte. Er lag auf dem Bauch, ein Arm nach vorne gestreckt, einer hing herunter, die Hand schlaff auf dem angedeuteten Teppichboden. Sein Gesicht war bereits fertig gemalt und trug einen erschöpften und dennoch zufriedenen Ausdruck.
    Dichte, schwarze Haare umrahmten das dunkelhäutige Gesicht mit dem Anflug von feinen Bartstoppeln. Das Antlitz wirkte echt, einem Foto erstaunlich nahe. Aber vor allem den Körper hatte der Maler gut getroffen. Jeder einzelne Muskel sah derartig plastisch aus, als ob man ihn tatsächlich anfassen könnte. Leandro konnte sich gut vorstellen, dass der schlafende Mann gleich die Augen aufschlagen würde, so unglaublich realistisch wirkte das Bild.
    Der junge Künstler, der noch immer an dem Bild arbeitete, war ganz in sein Gemälde vertieft und bemerkte offenbar nicht, dass ihm jemand dabei zusah.
    Neugierig trat Leandro in den Raum und ging auf den schwer beschäftigten Jungen zu. Er musterte ihn von hinten genauer, als er sich näherte. Ein schlaksig wirkender Körper mit langen Armen und Beinen. Die hellbraunen, sehr lockigen Haare waren im Nacken nachlässig mit einem kitschigen, rosasilbernen Haargummi zu einem winzigen Zöpfchen
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