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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied
Autoren: Kim Harrison
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kümmert?«, flüsterte ich. Newt begann, schnel er zu gehen.
    »Er ist der Einzige, der vernünftig mit ihr reden kann«, erwiderte sie verzweifelt. »Bitte, Rachel. Ich würde es tun, aber ich kann nicht. Es ist Dämonenmagie.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ihr Vertrauter? Hättest du AI geholfen?«
    Während Newt über meinen Spitznamen für AI, Ceris dämonischen Kerkermeister, kicherte, fing Ceris Kinn an zu zittern. »Newt ist wahnsinnig«, flüsterte sie.
    »Glaubst du?«, schnauzte ich und sprang fast senkrecht in die Luft, als Newt einen seitlichen Schlag gegen die Schutzwand ausführte, während ihre Robe dramatisch um sie herumwehte. Super, sie konnte zu al em anderen auch noch Karate. Warum nicht? Es gab sie ja offensichtlich schon eine Weile.
    »Deswegen hat sie einen Dämon als Vertrauten«, erklärte Ceri, und ihre Augen huschten nervös hin und her. »Sie hatten einen Wettbewerb. Der Verlierer wurde zu ihrem Vertrauten. Er ist mehr ein Pfleger, und wahrscheinlich sucht er schon nach ihr. Sie mögen es nicht, wenn sie seiner Aufsicht entkommt.«
    Mir gingen ein paar Lichter auf, und fassungslos starrte ich sie an. Als sie sah, dass ich verstanden hatte, zog Ceri mich nach unten zu ihrem Pentagramm. Sie umfasste mein Handgelenk, drehte meine Hand mit der Handfläche nach oben und zielte mit ihrem Messer auf meine Finger.
    »Hey!«, schrie ich und riss meine Hand zurück.
    Ceri schaute mich mit zusammengepressten Lippen an. Sie wurde zickig. Das war gut. Das bedeutete, dass sie dachte, dass sie - wir - das hier viel eicht überleben würden.
    »Hast du einen Fingerstick?«, meinte sie bissig.
    »Nein.«
    »Dann lass mich deinen Finger anschneiden.«
    »Du blutest schon. Benutz dein Blut.«
    »Meines würde nicht funktionieren«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Es ist Dämonenmagie, und-«
    »Yeah, schon verstanden«, unterbrach ich sie. Ihr Blut hatte nicht die richtigen Enzyme, und dank ein bisschen il egaler Genmanipulation, die mein Leben retten sol te, hatte ich es überlebt, damit geboren zu werden.
    Die summende Gegenwart des Schutzkreises über uns schien zu zögern, und Newt gab ein befriedigtes Geräusch von sich. Ceri erschauderte, als sie die Kontrol e über den mittleren Kreis verlor und Newt ihn fal en ließ. Nur noch ein dünner, zerbrechlicher Schutzkreis übrig. Ich streckte vol er Furcht die Hand aus. Ceris Augen suchten meine, und der Stress ließ ihre gleichmäßigen Züge wunderschön wirken. Ich sah einfach nur hässlich aus, wenn ich Angst hatte. Newts Hand schwebte über dem letzten Kreis, und sie lächelte bösartig, als sie anfing, auf Latein zu murmeln. Das Ganze war zu einem Wettrennen geworden.
    Ceri zog schnel ihr Messer über meinen Finger, und ich zuckte schmerzerfül t zusammen, während ich gleichzeitig beobachtete, wie Rot hervorquol . »Was muss ich tun?«, fragte ich. Mir gefiel das al es überhaupt nicht.
    Ceri senkte die blauen Augen und führte meine Handfläche in den Kreis. Der alte Eichenboden schien zu vibrieren, als ob seine gespeicherte Lebenskraft durch mich liefe und mich mit der Erddrehung und dem Glühen der Sonne verbände.
    »Es ist ein öffentlicher Fluch«, sagte sie so schnel , dass ihre Worte fast ineinander verschmolzen. »Die Anrufung heißt mater tintinnabulum. Sag das und Minias' Namen in deinen Gedanken, und der Fluch wird dich verbinden.«
    »Hol nicht Minias«, drohte Newt, und ich fühlte, wie Ceris Kontrol e über den letzten Kreis zunahm, während der Dämon abgelenkt war. »Er wird dich schnel er töten als ich.«

    »Du beschwörst ihn nicht, du bittest nur um seine Aufmerksamkeit«, erklärte Ceri verzweifelt. »Das Ungleichgewicht würde normalerweise an dich fal en, aber du kannst mit Newts Aufenthaltsort verhandeln, und dann wird er es übernehmen. Wenn er es nicht tut, tue ich es.«
    Das war ein riesiges Zugeständnis von der dämonenverschmutzten Elfe. Das wurde immer besser, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen, und Newt sah aus, als wäre sie bereit, uns in Stücke zu reißen. Ich glaubte nicht, dass Ceris Konzentration noch lange gegen einen Meisterdämon ankommen konnte. Und ich musste einfach glauben, dass Dämonen einen Weg kannten, einen der ihren zu kontrol ieren, anderenfal s wären sie schon al e tot. Wenn sein Name Minias war und er sich als ihr Vertrauter ausgab, dann war es eben so.
    »Beeil dich«, flüsterte Ceri, und der Schweiß lief ihr übers Gesicht. »Du wirst vermutlich als unregistrierter
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