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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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bin.«
    »Man sollte meinen, dass ein Magier toleranter wäre«, knurrte Hart, »und du ein bisschen mehr Verstand zeigen würdest.«
    Ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen. »Er ist nicht allzu glücklich darüber, ein Magier zu sein – in der Sache hatte er schlichtweg keine Wahl.«
    »Du hättest ihn für dich gewinnen können, wenn du nur gewollt hättest, Aralorn.« Er hatte immer noch nicht beschlossen, ihr zu vergeben. »Der Mann ist nicht so dumm, wie er sich mitunter benimmt.«
    »Mag sein«, räumte sie ein. »Aber wie ich schon sagte, er war nicht der einzige Grund, warum ich fortgegangen bin. Ich war niemals für das Leben einer rethischen Adelsfrau geschaffen, genauso wenig wie Nevyn als Magier hätte in Darran leben können. Sianim ist jetzt mein Zuhause.«
    »Wissen sie dort, dass du eine Gestaltwandlerin bist?«, fragte er kühl.
    »Nein.« Sie grinste ihn an. »Du weißt doch, die einzigen Menschen, die solche Geschichten glauben, sind die Barbaren in den Bergen von Reth. Abgesehen davon ist es viel nützlicher, ein Gestaltwandler zu sein, wenn es außer mir niemand weiß.«
    »Zuhause ist, wo man alle deine Geheimnisse kennt, Federgewicht, und dich trotzdem liebt.«
    Aralorn lachte, und die Tränen, die sie, seit sie vom Tod ihres Vaters gehört hatte, zu übermannen drohten, brachen sich endlich Bahn. Als Falhart seine Arme öffnete, war sie mit zwei Schritten bei ihm und fiel ihm um den Hals, küsste ihn, als er sich zu ihr herabbeugte, auf die Wange. »Ich hab dich vermisst, Wuschelkopf.«
    Er hob sie hoch und drückte sie an sich, nur um im nächsten Moment, als er über ihre Schulter sah, zu erstarren. Behutsam setzte er sie wieder ab, die Augen unverwandt auf das gerichtet, was immer er hinter ihr erblickt hatte. »Der Wolf da, hat der irgendwas mit dir zu tun?«
    Sie drehte sich um und sah einen großen, tiefschwarzen Wolf, der nur ein paar Schritte entfernt in geduckter Haltung verharrte. Seine Rückenhaare und die Haarkrause um seinen Hals waren aufgestellt, und seine fletschende Schnauze mitsamt der elfenbeinfarbenen Fänge war geradewegs auf Falhart gerichtet.
    »Wolf!«, rief Aralorn überrascht auf, lauter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.
    »Wolf!« , hallte es wie ein Echo prompt von einem der Bogenschützen auf der Burgmauer wider, dessen Blick durch Aralorns unseligen Ausruf auf den Innenhof gelenkt worden war. Die Verblüffung in seiner Stimme änderte nichts an der Geschwindigkeit, mit der er seinen Bogen in der Hand hatte.
    Lammfeste trug ihren Namen aufgrund der hervorragenden Schafe, die man hier züchtete, weshalb Wölfe in der Burg ihres Vaters nicht eben beliebt waren.
    Blitzschnell warf sich Aralorn auf ihn, brachte sich zwischen ihn und den Schützen und riss Wolf dabei von den Füßen.
    »Aralorn«, rief Falhart hinter ihr. »Aus dem Weg!«
    Sie malte sich das große Messer aus, das am Gürtel ihres Bruders steckte.
    »Hart, sag ihnen, sie sollen … uff – verdammt, Wolf, hör auf damit, das tut weh! –, sag ihnen, sie sollen nicht auf ihn schießen!«
    »Haltet ein! Er ist zahm und das Haustier meiner Schwester!«, brüllte Falhart über den Hof. »Glaube ich wenigstens«, fügte er leiser hinzu.
    »Hast du das gehört, Wolf?«, sagte Aralorn und musste unwillkürlich grinsen. »Du bist mein Haustier. Also, vergiss das nicht.«
    Mit einer geschmeidigen Drehung gelang es Wolf, wieder alle viere unter sich zu bringen und Aralorn abzuwerfen, sodass sie der Länge nach auf dem Rücken landete. Er legte eine seiner schweren Pranken auf ihre Schulter, um sie festzuhalten, und begann sodann eifrig mit der Säuberung ihres Gesichts.
    »Schon gut, schon gut, ich ergebe mich – igitt … Wolf, lass das.« Sie schlug beide Arme vor das Gesicht. Manchmal trieb er es für ihren Geschmack ein bisschen zu weit damit, seiner Rolle als Wolf gerecht zu werden.
    »Aralorn?«
    »Irrenna.« Aralorn wandte den Kopf, um zu der Frau aufzusehen, die auf sie zukam. Wolf trat zurück und gestattete Aralorn aufzustehen, um die Gemahlin ihres Vaters zu begrüßen.
    Irrenna war eher elegant als schön zu nennen, aber es bedurfte schon eines scharfen Auges, um den Unterschied festzustellen. Das Grau in ihrem Haar war mehr geworden, seit Aralorn fortgegangen war. Auch wenn Irrenna nicht so hochgewachsen war wie ihre Töchter, so war sie doch mindestens einen ganzen Kopf größer als Aralorn. Ihre lachenden Augen und ihr herrliches Lächeln waren von Kummer getrübt, aber ihre Begrüßung
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