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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt
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Vor ihr stand ein Mann in einem schwarzen Overall. Seine Sturmhaube und das Nachtsichtgerät ließen ihn noch bedrohlicher wirken. Bei Jenna Blacksmith setzte das analytische Denken schnell wieder ein. Wie hatte der Mann in diesen gut gesicherten Bereich des Instituts vordringen können? Wieso hatte Buster den Fremden nicht gestoppt? Hatte der Maskierte sie erwartet? Und wenn ja: Was wollte er von ihr?
    Als ihr die Antwort einfiel, packte sie das nackte Grauen. Um in das Gebäude zu gelangen, brauchte man die Schlüsselkarte, die sie um den Hals trug – und man musste die Iris-Erkennung vor der Sicherheitsschleuse überwinden. Sie hatte keinen Zweifel mehr: Der Mann wollte ins Labor einbrechen, und dafür brauchte er ihr Auge.
    Sie war noch immer wie gelähmt, als der unheimliche Maskierte einen Schritt auf sie zukam. Einen Augenblick später sauste seine Faust auf sie herab. Mit Wucht rammte er ihr eine Spritze in den Oberarm – dann brach sie zusammen.
    ***
    Von einem Beddingfield Marine Science Research Institute hatte ich noch nie etwas gehört. Das Labor dieses BMSI lag an der Madison Avenue nordöstlich des Central Park und sah von außen ziemlich unspektakulär aus. Es handelte sich um einen flachen, modernen Zweckbau, der gut gesichert schien und dabei den Charme eines Backsteins versprühte. Das einzig Sympathische war der recht gepflegte Park hinter der Anlage, aber selbst der lud nicht zum Verweilen ein, denn eine hohe Mauer, Sicherheitszäune und mehrere Überwachungskameras ließen keinen Zweifel daran, dass hier weder entspannt noch gefaulenzt werden sollte und dass hier niemals jemand einfach so in der Sonne lag.
    Phil und ich waren morgens, noch vor fünf Uhr, von Mr High aus dem Bett geklingelt und hierhergeschickt worden.
    Die Kollegen vom New York Police Department hatten das FBI verständigt, nachdem sie sich hier umgeschaut hatten.
    »Kein schöner Anblick so früh am Morgen«, begrüßte uns Detective Lieutenant Walt Romanowski von der Crime Scene Unit des NYPD. Er stand in einem erstaunlich geräumigen, taghell erleuchteten Labor dieses Instituts und hatte uns schon erwartet. Auf der anderen Seite des Raumes sicherten seine Kollegen gerade Spuren an einer männlichen Leiche.
    »Tut mir leid, wenn man euch wegen mir aus dem Bett geholt hat, aber das hier sieht nach Arbeit für euch aus.«
    »Was ist passiert?«, fragte ich, während ich mich umsah.
    »Es gab einen anonymen Anruf auf der 911. Eine Frauenstimme, aber wir haben noch keine Ahnung, wer die Anruferin war. Dort hinten liegt ein Toter: Dr. Everett Shaw«, sagte Romanowski und wies mit dem Kopf auf den Leichnam. »Ein Physiker und Ingenieur oder so. Er war der Chef dieses Ladens. Wurde mit vier Kugeln erschossen. Zwei in den Kopf, zwei ins Herz. Saubere Profiarbeit.«
    »Und keine Zeugen«, fügte ich hinzu; es sollte nicht wie eine Frage klingen, eher wie eine Ahnung.
    »Wissen wir nicht. Aber es gibt eine Überwachungskamera in diesem Laborraum. Die ist unversehrt geblieben. Meine Leute sind noch dabei, rauszufinden, wo die Aufnahmen gespeichert werden.«
    »Und wieso ist das hier eine Angelegenheit für uns?«, fragte Phil.
    »Ihr seid für alles zuständig, was hier passiert sein könnte: vielleicht Wirtschaftsspionage, vielleicht militärische Spionage, vielleicht ein Verbrechen auf dem Hightech-Sektor. Sucht euch was aus.«
    »Wieso, an was hat der Doc denn hier gearbeitet?«, fragte ich.
    »Wissen wir nicht. Aber wir haben ein paar Briefe und Mails gefunden, die belegen, dass es Schriftverkehr zwischen diesem Institut und verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Stellen bei der US Navy gab. Inhaltlich geht es da überwiegend um ein sogenanntes Marlin-Projekt – was auch immer das sein mag. Und seht mal hier«, sagte der Detective Lieutenant und wies auf einige gerahmte Dokumente, die an der Wand hingen. »Das sind alles Patente, die Dr. Shaw angemeldet hat. Ich denke, das reicht an Indizien, um euch Feds den Job ans Bein zu binden.«
    Ich nickte stumm. Walt hatte recht.
    »Ach so, Jerry. Sieh dir das an: ein allerletzter Gruß des Toten«, sagte Romanowski und ging auf den Leichnam zu. Die Wand, vor der er lag, war zum großen Teil von einer weißen Tafel bedeckt, auf der mit schwarzem Stift mathematische Formeln, kaum leserliche Ziffern und viel für uns unverständliches Zeug geschrieben stand. Genau in der Mitte prangte ein rätselhafter, unvollendeter Satz: Cercyon ist un stand da. Er stach hervor, denn er war in roter
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