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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt
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verband den Anrufer sofort weiter; nur Sekunden später hatte er den Mann an der Strippe, der zurzeit sein wichtigster Kontakt war.
    »Chaled, mein Freund! Wie geht es Ihnen heute?«
    »Danke, bestens. Ich rufe an, um Ihnen mitzuteilen, dass die vorletzte Stufe genommen ist. Morgen Abend gegen neun Uhr New Yorker Zeit beginnt der schwierige letzte Teil – genau nach Plan. Es gibt eine Abweichung: Eine Mitwisserin hat überlebt. Das bügeln wir aber wieder aus.«
    »Wunderbar, Chaled! Ich bin sehr beeindruckt und zufrieden mit Ihrer Arbeit. Ich darf Ihnen auch die besten Wünsche unserer Regierung überbringen. Auch bei uns gab es keinerlei Probleme. Verfahren wir einfach weiter nach Plan. Dann wird der große Wurf gelingen. Beseitigen Sie die Mitwisserin. Und den Ausführenden selbstverständlich auch, aber das muss ich Ihnen ja nicht erklären.«
    »Selbstverständlich. Also dann!« Der Mann drückte das Gespräch weg, entfernte den Akku aus dem Handy und nickte zufrieden. Er hatte lange nicht mehr am ganz großen Rad der Weltgeschichte gedreht. Aber jetzt, wo er wieder mitmischte, fühlte es sich großartig an. Und vor allem: Seine auf der ganzen Welt verteilten Konten würden bald bersten vor Geld.
    ***
    » Cercyon ?«, echote Bruce Ferrer in der FBI-Aktendokumentation in Washington. »Da hatte ich doch eben schon einmal eine Anfrage!«
    »Das ist mir egal«, sagte John D. High, »ich möchte einfach nur wissen, wie ich an den Inhalt dieser Akte kommen kann.«
    »Bestätigen Sie bitte noch einmal Ihren Rang, Sir«, kam es zurück.
    Mr High schnaufte tief durch. Es bringt nichts, sich zu ärgern, sagte er sich, und der Mitarbeiter, den du da am Telefon hast, kann auch nichts dafür, dass er dich nicht kennt.
    »Mein Name ist John D. High, ich leite das FBI Field Office in New York. Mein offizieller Rang ist Assistant Director in Charge.«
    »Einen Moment bitte.« – 30 Sekunden Pause – »Nein, Sir, es tut mir leid. Ich bekomme keine Freigabe. Sie müssen sich nach ganz oben wenden. Also, wirklich nach ganz oben, Sir.«
    John D. High schüttelte unwillkürlich den Kopf. Seit Jahren fragte er sich, wer der schlimmere Feind war: das organisierte Verbrechen oder die überorganisierte Verwaltung. Mr High verabschiedete sich freundlich von Agent Ferrer und drückte im Anschluss gleich die Kurzwahltaste seines Vorgesetzten in Washington: Edward G. Homer, der Leiter der Field Operation Section East.
    »Homer«, meldete sich der Mann in einem Tonfall, der zugleich ausdrückte: »Ich habe gerade keine Zeit« und »Wenn es nicht wirklich wichtig ist, legen Sie besser gleich wieder auf!«
    »Hallo, Assistant Director Homer, hier High, Field Office New York.«
    Der Mann in Washington klang gleich wesentlich freundlicher.
    »Assistant Director High, wie schön, von Ihnen zu hören. Was kann ich für Sie tun?«
    »Nun, es geht um eine FBI-Akte, die ich dringend einsehen müsste, die aber leider gesperrt ist.«
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Welche Akte ist es?«
    ***
    Walt Ramanowski und seine Männer hatten gründlich gearbeitet. Saubere und effektive Tatortarbeit war die Stärke seiner Abteilung. Nur ein paar Stunden nach der Tat lagen alle wesentlichen Infos vor. Es gab andere Crime-Scene-Unit-Kollegen, die brauchten über eine Woche, bevor sie den sogenannten vorläufigen Tatortbericht ablieferten. Walt Romanowski hingegen war einer der gewissenhaftesten Polizisten, die ich je kennengelernt hatte. Er hatte den vorläufigen Bericht innerhalb weniger Stunden und den Abschlussbericht innerhalb von zwei Tagen fertig – und zwar fehlerfrei und zu 100 Prozent verlässlich.
    Das war auch gut so, denn inzwischen hatte sich das Office of Naval Intelligence in Washington alle notwendigen Genehmigungen eingeholt, um den Tatort abzusperren und mögliche militärische Geheimnisse in Beschlag zu nehmen. Aus Erfahrung wussten wir, dass es deshalb ab sofort für uns sehr schwierig werden würde, an den Tatort zurückzukehren und dort Spuren zu suchen oder sonstige Informationen nachträglich einzuholen.
    Der Mörder hatte eine Pistole vom Kaliber 9 Millimeter mit Schalldämpfer benutzt und insgesamt fünfmal abgedrückt. Vier Kugeln hatte er Dr. Shaw verpasst, die fünfte dem Hund Buster.
    Dr. Jenna Blacksmith hingegen hatte er wahrscheinlich eine Droge gespritzt, die sie willenlos und gefügig gemacht hatte, um mit ihrer Hilfe den Iris-Scanner zu überwinden, und sie danach mit einem Genickbruch ins Jenseits
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