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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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Ein lauter und schmerzerfüllter Schrei, der von einem nach Luft ringenden Röcheln beendet wurde. Dann folgten ein fletschendes und anschließend noch ein brechendes Geräusch. In diesem Moment wurde Siona klar, dass ihr Mann geschrien hatte, bevor sie sich jedoch umdrehen konnte, blitzte der Himmel auf und eine blutverschmierte, zähnebleckende Fratze, umhüllt von einer schwarzen Mönchskapuze, starrte durch das Fenster und ihr entgegen. Blut floss zwischen den Zähnen und hinunter auf das dunkle Kinn, das einzige was man an dem Gesicht, gemeinsam mit den Zähnen, erkennen konnte. Ein ohrenbetäubender und kreischender Schrei entrang sich Sionas Kehle, als sie sich schließlich zu ihren Kindern umdrehte und ihnen zuschrie: „Lauft! Lauft! Lauft!“
    Die Kinder rannten die dunklen und vor Feuchtigkeit glänzenden Wiesen des Hügels hinab und in die Richtung des Dorfes. Die Mutter lief hinter ihren beiden Kindern her, ihr nasses Haar peitschte im Wind und ihr Gesicht war alt und erschrocken, Todesangst sah man in ihren Augen. Während des Laufens blickte sie zurück und sah, wie eine finstere und große Gestalt ihr folgte, sprintend und mit großen Schritten, doch die Flüchtenden waren schneller als ihr Verfolger. Als sie den Hügel hinunter liefen und im Dorf angekommen waren, war er gar aus ihrer Sicht verschwunden. Siona blickte in alle Richtungen und ihre Kinder suchten hinter ihrem Rücken Schutz. Ein Knurren und anschließendes Brüllen war aus der Ferne zu hören, dann ein heller Schrei, doch diesmal aus allen Richtungen, während die Drei nun in die Dorfmitte liefen.
    „ Hilfe! Dämonen sind unter uns“, schrie sie mit aller Kraft und Verzweiflung, doch nichts war von den Dorfbewohnern zu hören und niemand rührte sich hinter den verschlossenen und abgedeckten Fenstern. Verzweifelt blickte sie auf die Häuser in der Ferne, doch als erneut Gebrüll aus dem Dunkel erschallte, lief Siona mit ihren Kindern zum nächstbesten Haus ein paar Schritte neben ihr. Sie hämmerte mir ihren Fäusten gegen die morsche Tür und schrie dabei wie wild: „Adam! Lasst uns rein! Ich bin es, Siona“, rief sie dann mit wimmernder Stimme. Nichts war zu hören aus der Hütte und das Schweigen bohrte sich in ihre Gedanken. Panik überkam die Mutter, als sie erneut um Hilfe schrie, diesmal noch verzweifelter und ein Weinen war jetzt aus ihrer Stimme zu hören. Siona blickte sich hastig um, denn sie glaubte etwas aus der Ferne gehört zu haben, doch war das Knurren nur ein Streich ihrer Panik, denn die Warterei wurde zur Qual. Die Kinder standen immer noch unter Schock, während der Regen auf ihre bleichen und entsetzten Gesichter fiel.
    „ Bitte lasst uns rein. Dort draußen sind keine Räuber. Schlimmeres Unheil wandert hier und in den Wäldern. Geister und Dämonen. Ich erbitte euch, macht auf. Ich flehe euch an!“ Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch hinter der Tür, dann waren Schritte zu hören. Nach einer kurzen Pause öffnete sich die Tür mit einem hölzernen und metallischen Klirren und ein älterer Mann zog die Frau in das Haus und mit ihr die Kinder, die sich an ihre Arme klammerten. Der Mann trug eine graue Kutte und sein graues, kurzes Haar war noch vom Schlaf wirr. Er starrte die Frau mit großen Augen an.
    „ Was geschieht hier für ein Teufelswerk?“, fragte er und starrte ihr nervös, aber grimmig in die Augen, während er sie an den Armen fest hielt.
    „ Es sind Dämonen. Dämonen in Kutten“, antwortete Siona wimmernd.
    „ Was sagt ihr da?“
    „ Das Gesicht. Ich hab ihr Gesicht gesehen. Es war blutverschmiert und grinste mich an, mit diesen blutigen Zähnen. Sie werden uns alle holen.“ Bei dem letzten Satz war der Klang von Sionas Stimme unheimlich geworden, denn sie lachte leise, bevor sie ihn zu Ende sprach, um schlussendlich wieder zu wimmern. Adam brachte kein Wort mehr aus seinem Mund und starrte unentwegt auf die weinende Mutter, während die Kinder ebenso schwiegen und sich vor Angst kaum zur rühren wagten. Die Tür blieb unverschlossen und es donnerte erneut. Das Licht des gleißenden Blitzes war kaum zu erkennen in dem dunklen Haus, denn die Fensterläden waren dicht zusammen geschlossen und ließen nur einen leichten Schimmer hindurch. Von einem Moment zum nächsten ertönten draußen Schreie, die mit stöhnendem Röcheln endeten. Es war das Geräusch von Holztrümmern zu hören, die auf nacktem Boden aufschlugen oder gegen anderes Holz barsten. Noch mehr Schreie gefolgt von
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