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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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erneut ein. Janep brummte, ehe er den Phuken fallen ließ, der hart auf den Boden aufschlug, während Janep sein Schwert wieder in die Scheide schob. Die anderen Matrosen schritten von dannen und nur ein paar halfen ihrem Kapitän mit grimmigen Gesichtern auf.
    „ Was nun? Wohin führt diese Reise und wird sie überhaupt ein Ende haben?“, rief Janep zornig und blickte in die Runde. „Was für eine Welt glaubt ihr vorzufinden. Hat einer von euch Narren überhaupt schon jemals diese Welt entdeckt oder haltet ihr euch nur an irgendwelche Karten, gezeichnet von noch größeren Narren als ihr es seid.“ Die Runde schwieg und der Kapitän blickte zu Boden. „Wir werden auf diesem Schiff verhungern. Nein, wartet! Wir werden einfach den Kapitän verspeisen, um uns wenigstens damit am Leben zu erhalten.“
    „ Wir müssten bald das Land erreichen. Es ist nur eine Frage der Zeit“, sprach der Kapitän mit neuem Mut, während er sich dabei wieder aufrichtete.
    „ Es ist auch eine Frage der Zeit, bis wir verhungern. So wahr ich hier stehe verspreche ich, dass ich euch kochen werde, wenn wir nicht bald Land erreichen.“
    „ Wann würden wir diese Welt erreichen?“, warf Liam plötzlich ein und der Kapitän blickte zuerst zu Boden, ehe er dann zögernd antwortete: „Nun, eigentlich hätten wir die Welt bereits erreichen müssen.“
    „ Bei den Göttern! Ihr habt wahrscheinlich auch noch den Kurs verfehlt“, rief Janep wieder mit zornigerer Stimme.
    „ Nein, mit Sicherheit nicht. Auch wenn wir zu lange gebraucht haben, so denke ich dennoch, dass ich nur die Zeitangaben falsch gedeutet habe.
    „ Wir können nur hoffen, dass wir in den nächsten Tagen Land entdecken, denn die wenigen verschimmelten Bissen Brot, die uns noch verbleiben, werden unseren Mägen nicht wohl bekommen. Zumindest nicht für mehr als drei Tage“, sprach Liam gefasst und sah dabei der Reihe nach die Besatzung an.
    Die Mannschaft machte sich nach der Auseinandersetzung wieder an die Arbeit und man versuchte sich, so gut es ging, aus dem Weg zu gehen. Hin und wieder gab es kleine Streitigkeiten unter den Matrosen, was die Segelausrichtungen betraf, aber mehr war an diesem Tag nicht mehr geschehen.
    Die Tage wurden kürzer, die Nächte kälter und länger, während jede Stunde gehofft wurde, dass die erlösenden Worte endlich gesprochen und Land in Sicht verkündet werden würde. Einige der Matrosen übergaben sich, nachdem sie etwas von dem verschimmelten Brot gegessen hatten, doch war der Hunger nun zu groß und der Schimmel saß zu tief in den Laiben. Geregnet hatte es schon seit ein paar Tagen nicht mehr, sodass sich das Wasser auch langsam zum Ende neigte. Große Trostlosigkeit lag über der Mannschaft und die Hoffnung sank immer tiefer, als der vierte Tag anbrach, die Wellen zum hunderttausendsten Mal gegen die Meerjungfrau brandeten und das Musikspiel des Meeres keine Ende zu haben schien. Liam blickte in die unendlich weite Ferne vor sich, den Oberkörper über die Bugspitze gelehnt und in den Himmel blickend, seine Augenlider wurden immer schwerer. Obwohl er sich mittlerweile an die See gewöhnt hatte, fand er dennoch in den letzen Tagen wenig Schlaf, zudem bereitete ihm der Hunger große Pein und ständig schien Liam ohne Kräfte zu sein. Es kam ihm so vor, als würde er sich wie ein Geist über das Meer bewegen, Kälte umgab ihn immer mehr, während die See stets unruhig, aber dennoch noch gezügelt verblieb. Die Wellen gischten über die Galionsfigur, der eisige Wind schoss in Liams Gesicht und obwohl ihm kalt war, überfiel ihn die Müdigkeit immer mehr und der Hunger bohrte sich durch seinen Magen, als er plötzlich ein dumpfes Geschrei vernahm. Er wurde wacher, doch vermochte er nicht seine Augen zu öffnen. Wieder erklang das Geschrei, diesmal hörte es Liam klarer und es klang wie „Land in Sicht.“ Land in Sicht? Plötzlich war er hellwach und die Augen waren speerangelweit offen.
    „ Land in Sicht! Land in Sicht!“, rief der Matrose auf dem Masten immer wieder und die Freude verklang selbst beim zehnten Mal noch nicht aus seinen Worten. Die Männer der Besatzung tobten und freuten sich, während sie versuchten, am Horizont etwas auszumachen, doch sie sahen nichts, nicht einmal einen Streifen oder eine hauchdünne Linie, die auf Land schließen ließ. Nur der Matrose mit seinem Fernrohr sah eine braune, dünne Linie und er starrte unnachgiebig hin, während sie langsam dicker wurde und näher kam. Nach einiger Zeit erkannten
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