Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
Vom Netzwerk:
ihnen mit gleicher Geschwindigkeit der Fremde, gekleidet in einen schwarzen Habit.
     

    Siona, die Gemahlin Hagards, bereitete gerade einen Eintopf in einem großen, fahlgrauen Kessel vor und deckte währenddessen den breiten Holztisch mit braunen Schalen. Die Suppe kochte bereits im Kessel über der offenen Herdstelle, während der Rauch des brennenden Gehölz durch das Eisengitter, an dem Kessel vorbei und zum Abzug hinauf stieg, das ganze Haus duftete nach der heißen Brühe, die aus einer Menge Kohl, Karotten und Kartoffeln mit Hühnerfleisch bestand, für den heutigen Abend würde die ganze Familie satt werden. Siona wollte gerade den Topf vom Gitter nehmen und zu Tisch stellen, als sie plötzlich ihre Kinder um Hilfe schreien hörte. Sofort rannte sie aus dem Haus, hinter ihr Hagard folgend, der bereits zu Tisch gesessen hatte. Gardlen und Marten rannten ihnen mit verschreckten und blassen Gesichtern entgegen, die Furcht stand ihnen kreideweiß ins Gesicht geschrieben.
    „ Im Wald sind böse Ungeheuer“, fuhr es aus Marten heraus, der nun wimmerte und nervös um sich blickte. „Was sagst du da, mein Sohn?“, fragte Hagard.
    „ Es waren zwei, nein drei riesige, in Kutten gekleidete Männer, die aus einer Höhle gestürmt kamen und uns dann folgten, als uns einer von ihnen angreifen wollte“, antwortete Gardlen für seinen jüngeren Bruder.
    „ Haben sie euch etwas angetan?“, fragte Siona besorgt.
    „ Einer von ihnen wollte mich am Arm nehmen.“
    „ Ist dir was passiert, mein Junge?“, fragte sie erneut und als Gardlen die Frage verneinte, befahl Hagard, dass alle Fenster und Türen verriegelt werden sollen.
    „ Die anderen müssen gewarnt sein. Es sind wahrscheinlich wieder Plünderer oder wilde Räuber in den Wäldern unterwegs. Verflucht sollen sie sein!“, sprach er rasch und trat anschließend zur Tür.
    „ Seid bitte vorsichtig, Hagard“, bat Siona ihm und blickte dabei ihren Gemahl mit einem besorgten Gesichtsausdruck entgegen.
    „ Macht euch keine Sorgen. Ich bin sehr bald wieder zurück.“
    In den Dörfern der Gegend kam es öfter zu Übergriffen von berittenen Räubern, die ganze Siedlungen plünderten. Zum Schutz des Dorfes hat Lendam, der König von Eleran, eine Zeitlang berittene Krieger zu den äußeren Dörfern geschickt, die dann Patrouille hielten, doch nach einigen friedlichen Jahren wurden auch diese wieder zurück gezogen. Seitdem überkam die Dorfbewohner Wendens wieder häufiger ein Unwohlsein und zu großer Vorsicht war geraten. Rasch verbreitet Hagard die Nachricht in Wenden und die Bewohner verbarrikadierten sich in den Häusern und die Märkte wurden leer, sowohl Mann, Frau als auch Gemüse verschwanden dort, während Hagard wieder zurück zur seiner Familie eilte.
    Im Haus schloss sich die Familie ein und aß zusammen schweigend den Eintopf, der mittlerweile lauwarm geworden war. Die Fensterläden waren geschlossen und eine einzige Kerze, die auf den Tisch gestellt worden war, spendete Licht, die Flamme flackerte zart, aber dennoch nervös über den Docht. Nachdem sie gespeist hatten, schickte Hagard seine Söhne in ihr Zimmer, wo sie sich unter Decken vergruben und dann und wann wieder ihre Mutter hörten, wie sie in den Raum trat und nachsah, ob ihre beiden Söhne schon eingeschlafen waren; Marten und Gardlen ließen sie in dem Glauben und regten sich nicht.
    Stunden verharrten sie in dem Haus und allmählich wurde es draußen finster. Die Dämmerung war bereits fortgeschritten und ein dunkelblau und purpurner Schleier legte sich, gepaart mit grauen Wolkenvorhängen, über die Äcker und Wälder, während Vögel wild über die Wipfel im Osten kreisten und sich dann krächzend über die Dächer Wendens verloren. Die Bewohner blickten aus den Fenstern und sahen die Spatzen und Elstern, Krähen und Raben, wie sie über die Dächer zogen und dann in den Südwesten verschwanden. Sie verkündeten Unheil, genau wie das Gewitter, welches nun aufzog. Blitze leuchteten hell über dem Waldesrand und Regen übergoss nun Felder und Wiesen, dann zog der Schauer über Wenden und bis weit in den Westen hinein.
    Hagard und seine Frau saßen auf den Stühlen am Tisch und redeten leise miteinander, während sie draußen den Regen auf Dach und Rinne prasseln hörten. Sie hielten einander auf dem Tisch an den Händen und lauschten in die ausgesperrte Nacht hinein. Ihre Gesichter waren wegen des Kerzenscheins feurigrot, doch bald wurden ihre Gesichter wieder kälter und dunkler, denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher