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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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ihnen auch verboten und sie oft davor gewarnt hatte. Davor erkannte Marten nun jedoch zwei wandelnde Gestalten, die die Höhle betrachteten und zu gestikulieren schienen.
    „ Gardlen, sieh mal“, rief er seinen Bruder zu, obwohl dieser neben ihm saß, und zog dabei an dessen Kleidung. Der kleine Bruder zeigte auf die zwei Gestalten, die sehr groß zu sein schienen und schwarze Kutten trugen. „Glaubst du, es sind Wanderer? Können wir mit ihnen reden?“, fragte Marten ungeduldig und aufgebracht.
    „ Ich weiß es nicht. Vielleicht sind es auch Mönche. Ich will aber nicht, dass du mit ihnen sprichst. Wir sollen nicht mit Fremden sprechen.“ Die beiden verdeckten Gestalten gingen langsam zur Höhle hin und gestikulierten erneut, diesmal härter und hastiger, um sie anschließend zu betreten.
    „ Was machen die in der Höhle, Gardlen?“
    „ Woher vermag ich das denn zu wissen?“ Es vergingen ein paar Sekunden, ehe Gardlen dann schelmisch und selbst der Neugier verfallen, hinzufügte: „Du könntest ja nachsehen, wenn du dich traust.“
    „ Nein! Lieber nicht.“
    „ Warum denn nicht, fürchtest du dich?“
    „ Ich habe keine Angst.“
    „ Dann sieh nach.“
    „ Nein.“
    „ Feiges Huhn“, stichelte Gardlen mit einem spöttischen Lächeln, sich dessen nicht bewusst, was er damit anrichten würde, denn prompt sprang Marten auf und rannte in Richtung der Höhle. „Marten, nein! Warte!“
    Marten sprang von der drei Fuß hohen Klippe, rollte sich auf dem Boden ab und rannte ohne auf seinen Bruder zu hören zur Höhle hin, hinter ihm Gardlen folgend. Als Marten dann, zur großen Erleichterung seines Bruders, der ihm bereits fest am Arm hielt, vor dem Eingang stehen blieb, starrten beide den riesigen, dunklen Höhleneingang an.
    „ Musst du denn immer so töricht sein?“, fragte Gardlen erzürnt, doch Marten gab keine Antwort und starrte nur unentwegt in die Höhle hinein. Schwarz war sie, wie die dunkelste Nacht, die Marten je gesehen hatte. Eine Kälte ging von ihr aus, doch eine Hitze folgte ihr und ein eigenartiger Geruch, wie modriges Fleisch kam dann langsam hinzu. Die beiden Jungen fühlten sich vor dem schwarzen Eingang unwohl und sie hatten das Gefühl, etwas würde in ihre großen und neugieren Augen blicken, jetzt und diesem Moment, wo sie in der Schwärze etwas zu erkennen versuchten.
    „ Los gehen wir, bevor diese Mönche wieder heraus kommen“, trieb der ältere Bruder zur Eile an.
    „ Was tun sie in dieser Höhle?“
    „ Ich weiß es nicht zum tausendsten Male“, rief Gardlen nun mit nervöser Stimme.
    „ Lass uns kurz nachsehen.“
    „ Nein, wir gehen jetzt.“ Gardlen packte seinen kleinen Bruder am Oberarm und zwang ihn mitzukommen, doch als der große Bruder, nachdem er sich umgedreht hatte, den Oberarm Martens los lies und inne hielt, fiel ein Schreck in seine Augen. Marten hob seinen Kopf in die Höhe und sah seinen großen Bruder an, der nur dastand und nach vorne blickte, zitternd und den Kopf nach oben gerichtet, denn etwas verdunkelte das Licht der Sonne, die nicht mehr durch die Wipfel schien. Marten konnte sofort im Augenwinkel erkennen, warum sein Bruder schwieg und stillstand, denn eine riesige schwarze Figur stand vor den Beiden. Es war einer der Kuttenträger. Beide Kinder standen wie angewurzelt vor der Gestalt und versuchten, in das Gesicht zu blicken, doch sie sahen nur tiefe Schwärze, denn die Kapuze der Kutte verdunkelte alles. Sie stellten sich ein Leuchten in dem schwarzen Gesicht vor, rote Augen oder sonst etwas, doch war dort keine Licht und ihre Fantasie spielte einen Streich. Nur das schattenverhüllte Gesicht blickte nun auf sie und tiefer und schwerer Atem erklang aus der Dunkelheit. Ein knurrendes Geräusch folgte dann, welches sich keineswegs freundlich anhörte, und sodann mit einem raunenden Schlucken und lautem Wittern endete. Gardlen ließ seinen Blick nach unten schweifen, ohnehin war die Größe der Figur schon besorgniserregend genug, doch musste er noch zusätzlich feststellen, dass die gekerbten Hände der Gestalt, so grau wie dunkler Marmorstein waren und so groß wie die Pranken eines jungen Bären. Die Fingernägel waren verdreckt und fast schwarz, wie frische und feuchte Erde in verregneten Sommertagen, und sie verliefen länglich und spitz, wie die eines wilden Tiers. Der Fremde wollte mit einer zügigen Bewegung nach Gardlen greifen, doch dieser wich gekonnt zur Seite aus. Die beiden Jungen rannten nun um ihr Leben fürchtend und hinter
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