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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Autoren: Daniel Dlabac
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der Docht war nicht mehr allzu hoch und beinahe abgebrannt. Es begann zu blitzen und ein gleißendes Licht fuhr durch einen Spalt unter den Fensterläden und in die Räume hinein, kurz leuchteten ihre Gesichter auf.
    „ Denkt ihr, die Räuber greifen heute Nacht an?“, fragte Siona ängstlich und sah dabei Hagard eindringlich an, doch er traute sich nicht zu antworten, denn wenn tatsächlich vermummte Fremde hier in der Nähe waren, würden sie mit Sicherheit in dieser Nacht noch angreifen. Die Plünderer würden nicht noch mehrere Tage warten, nachdem sie entdeckt worden waren, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Dorfbewohner zu gut vorbereiten oder die Räuber auf vom König gesandte Ritter stoßen würden, wuchs mit jedem Tag, doch Hagard verneinte die Frage.
    „ Ich mache mir Sorgen.“
    „ Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, meine Liebe“, antwortete Hagard ruhig. Seine Stimme war so ruhig, dass er beinahe selbst seinem Schein und seiner Fassade geglaubt hatte, doch tief im Inneren wusste auch seine Frau, dass er beunruhigt war.
    Es donnerte und blitzte bis spät in die Nacht hinein. Siona und ihre Kinder hatten sich schon lange schlafen gelegt. Hagard schlief im Sitzen auf dem Stuhl, der am Tisch stand, und hatte dabei den Kopf auf seine Arme gelegt, die auf der Tischoberfläche verschränkt lagen. In seiner rechten Hand hielt er einen Dolch fest im Griff, der mit der Klinge von seinem Gesicht weg zeigte. Die Kerze war erloschen und das Haus war komplett in Finsternis gehüllt. Das Rauschen des Windes übertönte nun den Lärm des Regens und pfiff durch das Schloss der Tür. Plötzlich war ein Rütteln an der Tür zu vernehmen, das den hölzernen Türriegel erzittern ließ. Hagard wachte sofort auf und blickte mit einem erschrockenen Gesicht und mit dem Dolch in der Hand, zur Tür hin. Es folgte ein Blitz, das Zimmer erstrahlte wieder kurz im gleißenden Licht, gefolgt von einem dröhnenden Donner ganz in der Nähe. Er stand von seinem Stuhl auf und schlich langsam zum Fenster hin, um durch den Spalt unterhalb der geschlossenen Fensterläden zu blicken, doch konnte er außer der Bewegung des Regens kaum etwas erkennen. Seine Hände zitterten. Erneut durchfuhr ein Stoßen die Tür und drohte sie schon fast aus den Angeln zu reißen, während hinter der Lade ein schwarzer Schatten zu sehen war und der Balken des Türriegels knarrte. Hagards Nackenhaare standen zu Berge, als nach dem dritten und stärksten Stoß ein schlackerndes Geräusch, gefolgt von einem Knurren, zu hören war. Er hielt den Dolch fest in der Hand und wartete darauf, dass der Räuber die Tür aufbrechen würde. Wieder war ein ekelhaftes Schlackern und ein Knurren zu vernehmen, wie von einem Wolf, doch etwas tiefer und markanter. Hagards Angst stieg mit jeder Sekunde und fuhr durch Mark und Bein, bis er schließlich beschloss, die Kinder und seine Frau zu warnen und das Haus nach hinten durch die Fenster zu verlassen. Er rannte so schnell er konnte in die anderen Zimmer, wo die Mutter bereits die beiden Söhne umarmt hatte, da diese beide weinten.
    „ Wir müssen hier raus!“, rief der Vater, als die Tür unter einem erneuten Stoß einzubrechen drohte. Er lief zu dem Fenster hinter den Kindern und riss die Läden auf, um anschließend das Fenster selbst zu öffnen. „Schnell! Klettert hinaus und lauft so schnell ihr könnt ins Dorf.“
    „ Beeilt euch Kinder!“ rief Siona und half ihren Söhnen, aus dem Fenster zu steigen, während Hagard zur Tür starrte. Erneut wurde auf die Tür eingeschlagen, als der Riegel plötzlich mit einem knackenden Lärm zerbrach und auf den Boden fiel. Die Tür wurde aufgerissen und prallte mit einer heftigen Wucht gegen die Hauswand. Eine kuttentragende Figur stand nun vor der Tür und starrte den entsetzten Hagard an, der nun seinen Dolch in die Höhe hielt, auf den Eindringling gerichtet.
    Siona stieg bereits aus dem Fenster und bekam nichts mehr davon mit, als sie zu ihren Kinder lief, die draußen im lautgießenden Regen warteten, zitternd und in Panik. Anschließend sah sie zum Fenster hin, doch erblickte sie ihren Mann nicht mehr, denn kein Licht war im Haus. „Hagard“, rief sie mit lauter Stimme, doch außer dem schüttenden Regen war nichts mehr zu hören. Doch dann, nach ein paar Sekunden, ertönte ein knurrendes Geräusch. Sie spähte durch das Fenster und in das Zimmer hinein, doch sie sah nur Dunkelheit und vage Formen. Nach ein paar weiteren stillen Momenten ertönte ein Schrei.
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