Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
Vom Netzwerk:
oder zu jammern – sie musste für ihr Kind da sein. Ihr Arzt hatte ihr mitgeteilt, dass Kendrick auf Morbus Gaucher getestet worden und das Ergebnis negativ gewesen war. Mehr hatte er ihr aber auch nicht sagen können. Immerhin hatte Kendrick dieses Versprechen gehalten.
    Sie griff nach Charlies Fotografie und lächelte. Der Schmerz war einer leisen Wehmut gewichen, wenn sie an ihre Tochter dachte. „Glaubst du, dass deinem Geschwisterchen das Zimmer gefallen wird, mein Schatz?“
    Elizabeth hatte sich beim Luftrettungsdienst beworben und konnte sechs Monate nach der Geburt dort anfangen. Bis dahin wollte sie eine zuverlässige, liebevolle Tagesmutter für ihr Kind finden. Ihr Baby sollte viel Liebe bekommen … davon hatte sie ganz viel zu verschenken.
    Wie so oft, musste sie wieder an Kendrick denken. Wie es ihm wohl ging? War er wieder in der Armee? Im Kampfeinsatz? Oder trainierte er Piloten ganz woanders, näher an zu Hause? Entschlossen vertrieb sie die Gedanken an ihn. Er gehörte nicht mehr zu ihrem Leben.
    Mit der Farbrolle ging sie hinüber in die Küche. Plötzlich spürte sie ein Ziehen im Bauch. Bis zum errechneten Geburtstermin waren es noch zehn Tage, vielleicht waren es Senkwehen. Oder das Baby wollte auf die Welt. Immerhin hatte sie das Kinderzimmer fertig gestrichen. Seit Wochen schon stand ihre Krankenhaustasche fertig gepackt da. Nun musste sie nur noch das Kinderbettchen zusammenbauen.
    Unsicher betrachtete sie die Einzelteile, seufzte und machte sich an die Arbeit, die Anleitung neben sich.
    Das Bett war halb fertig, da klingelte es an der Haustür. Wahrscheinlich war es der Postbote mit den bestellten Sachen aus dem Kinderladen.
    Wieder wurde geklingelt, drängender, dann folgte ein lautes Klopfen.
    „Ich komme ja schon“, rief sie und strich sich eine Locke hinters Ohr zurück.
    Als sie öffnete, blieb ihr fast das Herz stehen.
    „Hallo, Lizzie. Darf ich reinkommen?“, fragte Kendrick.
    Stumm trat Elizabeth einen Schritt zurück, und Kendrick folgte ihr. Er war dünner, als sie ihn in Erinnerung hatte, aber noch mehr fiel ihr auf, dass er sich auf einen Stock stützte und leicht humpelte. Um ihn nicht zu berühren, verschränkte sie die Hände.
    „Was machst du hier?“, fragte sie. Ohne zu antworten, ging er ins Wohnzimmer, ließ sich aufs Sofa sinken und streckte die Beine aus. Dabei zuckte er zusammen.
    Elizabeth verbarg ihre Besorgnis. Wie und wo hatte er sich verletzt?
    „Du siehst gut aus, Lizzie“, sagte er. Seine Augen waren ausdruckslos.
    „Mir geht es auch gut. Meinem Baby auch.“ Wieder spürte sie eine Bewegung, diesmal wie eine Wehe. „Wie hast du mich gefunden?“
    Kendrick lächelte schief, und ihr Herz schlug schneller. Sie hatte gehofft, mit der Zeit über ihn hinwegzukommen. Aber da hatte sie sich wohl getäuscht.
    „Das war nicht einfach“, erwiderte er. „Aber dann konnte ich dich über die Produktionsfirma ausfindig machen.“
    „Diese Informationen sind vertraulich zu behandeln.“
    „Ach, Lizzie, weißt du nicht, dass es immer Wege und Mittel gibt, wenn man etwas wirklich will?“
    „Du hattest kein Recht dazu, Kendrick. Und du hast mir auch immer noch nicht gesagt, warum du hier bist. Sollte dein Gewissen dir zusetzen, kann ich dich beruhigen. Wie du siehst, komme ich gut zurecht.“
    Er warf einen Blick auf das Kinderbettchen, das etwas schief dastand, weil sie noch nie gut im Lesen von Bedienungsanleitungen gewesen war. „Das sehe ich.“ Er erhob sich und humpelte hinüber. „Damit scheinst du nicht so gut zurechtzukommen.“
    Vor Zorn brannten ihr auf einmal die Augen. Für wen hält er sich? Tauchte einfach hier auf und schickte sie wieder auf diese Achterbahn der Gefühle, die sie jetzt gar nicht gebrauchen konnte!
    „Bitte geh jetzt“, sagte sie mühsam beherrscht. Da durchzuckte sie eine weitere Wehe, und sie wandte sich ab, damit er es nicht mitbekam. Doch Kendrick war viel zu sehr damit beschäftigt, das Bett auseinanderzunehmen und richtig zusammenzubauen.
    „Was ist mit deinem Bein?“, fragte sie, weil die Neugier stärker war als ihr Ärger. „Bist du mit einem Hubschrauber abgestürzt?“
    „Nicht genau“, sagte er. „Lass mich das kurz fertig machen, ja?“
    In spätestens fünf Minuten würde sie das Krankenhaus anrufen müssen, da war sie sich sicher. Es blieb also nicht mehr viel Zeit.
    „Kendrick, du musst jetzt gehen“, wiederholte sie. Im nächsten Moment durchfuhr sie die nächste Wehe, so schmerzhaft, dass sie einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher