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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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vergessen, was sie sagen wollte. Irgendetwas dazu, dass er sie liebte? Dass das gar nicht sein konnte?
    Dann fiel es ihr wieder ein.
    „Wenn du mich wirklich liebst, wärst du zu dem Arzttermin gekommen oder hättest wenigstens angerufen und gesagt, dass du nicht kommen kannst.“ Zumindest bis vor einem Monat, als sie ihr Handy verloren und mit dem neuen Gerät eine andere Nummer bekommen hatte. Aber das war fünf Monate nach seinem Versprechen gewesen.
    „Ich konnte nicht vorher kommen, Lizzie“, antwortete er leise, so leise, dass sie ihn kaum verstand. „Ich bin gekommen, sobald es ging, wirklich.“
    „Ich glaube, es ist so weit“, verkündete die Schwester. „Das Köpfchen tritt durch.“
    Kendrick wollte zum Fußende des Betts, aber Elizabeth packte seine Hand. „Oh, nein, du bleibst schön hier oben!“
    Eine halbe Stunde später hielt Elizabeth ihren Sohn in den Armen. Ein süßes rotgesichtiges Wesen mit dunkelblauen Augen.
    Kendrick betrachtete ihn fast ehrfürchtig. „Ist er …“ Er räusperte sich. „Ist er gesund?“
    Im ersten Moment fragte sich Elizabeth, was er meinte. Dann begriff sie. „Du weißt es nicht? Aber du hast doch dein Blut untersuchen lassen. Hat man dir das Resultat nicht mitgeteilt?“
    Kendrick schüttelte den Kopf. „Ich wollte es nicht wissen. Ich war immer sicher, ich würde unser Kind lieben, gesund oder nicht. Aber bevor ich nicht sicher war, ob ich ein guter Vater sein kann, wollte ich nicht zu seinem Leben gehören. Oder zu deinem.“
    „Wie meinst du das?“ Elizabeth hauchte einen Kuss auf das flaumige Haar ihres Sohns. Die Schwestern hatten die junge Familie vorerst alleingelassen.
    „Als du den Arzttermin hattest, lag ich wirklich im Krankenhaus.“
    Elizabeth hob den Kopf und suchte den Blick des Mannes, den sie immer lieben würde.
    „Was ist passiert?“, fragte sie.
    „Weißt du noch, dass ich dir in Brasilien erzählt habe, ich müsste noch einmal zurück nach Kalifornien?“
    Elizabeth nickte.
    „Philip wollte, dass wir einen Stunt wiederholen. Die Sache ging schief, und ich wurde schwer verletzt.“
    Ihr zog sich schmerzlich das Herz zusammen. Kendrick war verunglückt, und sie hatte es nicht einmal gewusst.
    „Ich erlitt dabei eine Kompressionsfraktur an der Wirbelsäule, und die Ärzte befürchteten anfangs, dass ich nie wieder laufen kann“, sagte Kendrick. „Da war mir klar, dass ich nicht zu dir kommen durfte. Du solltest so etwas nicht wieder durchmachen. Dich um mich kümmern zu müssen, wie du dich um Charlie gekümmert hast. Dazu liebe ich dich zu sehr.“
    „Du hättest es mir sagen sollen!“ Sie konnte den Gedanken, dass er sie gebraucht hatte und sie nicht für ihn da gewesen war, kaum ertragen. „Ich hätte dich niemals verlassen. Ich hätte mich um dich gekümmert. Du hättest Vertrauen in mich haben müssen.“ Und sie in ihn.
    Er sah sie an. „Ich weiß, dass du mich nie verlassen hättest, Elizabeth. Aber ich wollte dich nicht an mich fesseln, deshalb habe ich es dir nicht erzählt.“
    Er setzte sich auf die Bettkante und zog sie in die Arme. „Ich wollte bei dir sein. Ich wollte unserem Baby ein guter Vater sein. Das gab mir die Kraft zu kämpfen, und jeder Fortschritt bei der Krankengymnastik brachte mich auch einen Schritt näher zu euch beiden.“ Lächelnd blickte er auf seinen Sohn. „Ich habe Monate gebraucht, um wieder gehen zu lernen“, fuhr er fort. „Und ich habe es geschafft. Wenn du in der Kirche zu mir zum Altar kommst, wollte ich dort ohne Unterstützung und ohne fremde Hilfe stehen und auf dich warten.“
    „Aber darum geht es doch, wenn Menschen sich lieben, Kendrick. Dass sie einander stützen, wann immer es nötig ist.“
    „Ja, natürlich. Du würdest es für mich tun, und ich für dich. Aber verstehst du jetzt, warum ich nicht früher zu dir kommen konnte? Weil ich dich so sehr liebe, dass ich eher auf dich verzichte, als erleben zu müssen, dass eines Tage deine Liebe für mich erkaltet. Das könnte ich nicht ertragen. Ich will dich ganz oder gar nicht.“
    Elizabeth hämmerte das Herz in der Brust. Er liebte sie. Das wusste sie nun. Er liebte sie so, wie sie ihn liebte. Sie spürte keine Zweifel mehr, keine Angst, verlassen zu werden, sondern nur noch Gewissheit und Liebe.
    Sie blickte auf und lächelte. „Was muss ich tun, damit du mich jetzt küsst?“

EPILOG
    Elizabeth beugte sich vor und legte einen leuchtend bunten Blumenstrauß auf das Grab ihrer Tochter. Kendrick stand hinter ihr, das
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