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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Autoren: Sarra Manning
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war schon immer ziemlich zielorientiert gewesen, aber ich konnte noch so viel mehr erreichen, wenn ichnicht dauernd so viel Zeit darauf verschwendete, auf irgendjemanden sauer zu sein. »Na ja, die Welt könnte eine Veränderung gut gebrauchen, oder? Und solange du nicht auf komische Gedanken kommst, von wegen ›Die eigentliche Macht hinter dem Thron bin ich‹ oder so was, dann könnten wir vielleicht über eine gemeinsame Lösung nachdenken«, sagte ich zu ihm und fühlte mich dabei ganz komisch. Mir war irgendwie danach zumute, wild im Garten herumzurennen und zu versuchen, ein Rad zu schlagen. Am liebsten wollte ich laut loslachen und Michael bitten, mich hochzuheben und ganz, ganz schnell im Kreis zu drehen, bis ich das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen.
    »Vielleicht könnte ich dann ja so etwas wie ein ›Stiller Partner‹ sein, oder?«, schlug Michael vor, und ich tat so, als müsste ich erst darüber nachdenken, bis er ein bisschen verärgert aussah. »Ach, komm schon, Jeane. Hab ich dir in der vergangenen Woche immer noch nicht genug gezeigt, dass es die dorky Jeane ist, die ich mag? J’adork, darüber kannst du gerne einen ganzen Blog schreiben. Du darfst sogar mein Foto posten, wenn du meinst, du kannst mit der Schande leben, dass dein Freund eine blöde Frisur und Klamotten aus Massenproduktionsstätten trägt, die in den Filialen großer Ladenketten verkauft werden. Ich würde so ziemlich alles für dich tun.«
    Ich kniff die Augen zusammen. Gott sei Dank, dass ich diesen kleinen Trick noch nicht verlernt hatte. »Alles?«
    »So ziemlich alles. Reisen ins Ausland ohne elterliche Erlaubnis könnten noch etwas schwierig sein, und ich werde mich weiterhin anziehen, wie es mir passt, und meine Frisur bleibt auch weiterhin so großartig, wie sie ist«, sagte er. »Aber darüber hinaus, ja, alles.«
    Das war genau das, was ich hören wollte. Ich sprang von dem Mäuerchen auf und griff nach seiner Hand. »Super! Dann fahr mich bitte ganz schnell wieder zu dir, damit ich diese verdammte Jeans ausziehen kann, denn mit jeder Sekunde, die ich sie noch länger tragen muss, fühle ich, wie meine Kräfte schwinden.«
    Und das tat er.

J’ADORK
    Ich bin zurück! Zurück im Reich der Dorks. Habt ihr mich vermisst?
    Ich hoffe, das habt ihr, denn ich habe mich sehr vermisst und euch natürlich auch.
    Es war ein Fehler, okay? Und ich hasse es, Fehler zu machen, aber ich konnte genauso wenig aufhören, ein Dork zu sein, wie ich aufhören kann, zu atmen oder jeden Tag eine Tüte Haribo zu essen oder Fotos von verlorenem Kinderspielzeug auf dem Bürgersteig zu machen und sie bei Twitter zu posten.
    Aber ich musste wohl einmal alles in dieser großen, dramatischen Ich-schmeiße-alle-meine-Spielsachen-aus-dem-Kinderwagen-Art-und-Weise beenden, um zu begreifen, das das, was ich mit Adorkable begonnen habe, längst ein Eigenleben entwickelt hat. Als ich mit dem Bloggen begann, tat ich das nur, weil ich sonst niemanden hatte, mit dem ich über die spitzenmäßige neue Band sprechen konnte, die ich gerade entdeckt hatte, und niemandem zeigen konnte, wie herrlich mein neues Hauskleid war, oder um von meiner Theorie zu berichten, dass Katzen böse sind und uns mit unterschwelligen Botschaften zu kontrollieren versuchen, die clever als niedliche Miau-Laute getarnt sind.
    Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich überhaupt auch nur drei Leute finden würde, die auf meinem Level sind, und schon gar nicht, dass ich euch finde. Euch alle! Ja, genau, sogar du da hinten in der letzten Reihe. Aber ich sagte mir trotzdem immer wieder, dass ich allein war, dass die Leute, die ich im Internet kannte, nur Leute aus dem Internet waren, und ganz bestimmt keine Freunde.
    Meine Definition von Freundschaft meint eine Person, die man zum Beispiel um drei Uhr morgens anrufen kann, um ihr zu erzählen, dass m an nicht schlafen kann, weil der reine Stoff deines Lebens nur notdürftig von Heftklammern zusammengehalten wird, und sie stünde innerhalb von fünf Minuten mit einem Becher Eiscreme und einer liebevoll zusammengestellten Mix-CD vor deiner Tür. Nach dieser Definition hatte ich nichts und niemanden, der auch nur annähernd als Freund hätte gelten können.
    Also, ich hatte diesen MEGA-Nervenzusammenbruch und versuchte daraufhin, dem Reich der Dorks den Rücken zu kehren. Ich färbte mir sogar die Haare braun und kaufte mir eine Jeans. Ich wollte mich unbedingt anpassen, aber es ging total schief. Außerdem war es sehr,
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