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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Autoren: Sarra Manning
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mich konzentrieren. »Es ist wirklich sehr nett, dass die Leute mich vermissen, aber sie sind nicht echt. Es ist nicht echt. Es ist nur das Internet.«
    »Ich weiß«, sagte Michael besänftigend, als wolle er mir nur meinen Willen lassen. »Aber jetzt, wo du schon mal dabei bist, kannst du doch gleich auch noch mal deine Mails checken.«
    Da hatte er recht. Es konnte ja nicht schaden. Außerdem war ja vielleicht auch eine Nachricht von Bethan oder von einem nigerianischen Verwaltungsbeamten eingegangen, der meine Kontoverbindung wissen wollte, um mir eine Million auf mein Konto zu überweisen.
    In meiner Mailbox lagen mehr als dreißigtausend neue Mails! Tatsächlich konnte ich sie fünf Minuten lang überhaupt nicht öffnen, weil sie so voll war. Wer hätte gedacht, dass das überhaupt möglich war?
    Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte, also sah ich zuerst in meinen Freunde-Ordner, wohin alle Nachrichten von Leuten sortiert wurden, die ich auch im wirklichen Leben kannte. Dort fand ich Nachrichten von Bethan, Tabitha und Tom und sogar von Mad Glen; von Scarlett, Barney, Miss Ferguson, Gustav undHarry, Ben und Bens Mutter, von allen Duckie -Mitgliedern und eine Mail von Molly, die so begann:
    Oh Jeane, meine kleine Wahlschwester,
    ich weiß nicht, warum es dir nicht gut geht, aber ich möchte dir gerne helfen. Setz dich in den Zug nach Brighton, wo Tee und Kuchen und die komplette Mein-sogenanntes-Leben -Box und eine große, kuschelige Umarmung auf dich warten.
    Ich weinte nicht. Das tat ich nicht. Es war nur die Kälte, die meine Augen tränen ließ, und darum strich Michael mir die Tränen von den Wangen. Ich sage Tränen, aber es waren höchstens drei.
    Dann fing ich an, nach dem Zufallsprinzip Mails von Leuten zu öffnen, die ich nicht kannte. Keine Leute aus meinem realen Leben, sondern Leute aus dem Internet.
    Ich bin vierzehn und ich hatte keine Freunde, weil ich ein Dork bin. Ich verbrachte meine ganze Zeit in meinem Zimmer und dachte darüber nach, wie mein Leben wohl sein würde, wenn ich alt genug war, um von zu Hause wegzugehen und versuchen konnte, Leute zu finden, die mehr so waren wie ich selbst.
    Aber dann fand ich dich. Ich las deinen Blog, und mir wurde klar, dass es völlig in Ordnung ist, nicht angepasst zu sein. Dass es okay ist, seltsam und ein bisschen verrückt und ein Dork zu sein, weil meine Dorkiness etwas ganz Besonderes ist. Ich folgte dir auf Twitter und du hast mir zurückgetweeted, und ich folgte anderen Leuten, die dir folgten, und sie waren alle ein bisschen so wie ich. Und dann tat ich etwas, von dem alle mir abgeraten hatten. Ich traf Leute aus dem I nternet auch in meinem wirklichen Leben! Natürlich war ich dabei ganz vorsichtig und verabredete mich mit ihnen erst einmal nur in Cafés und an belebten Plätzen, aber so fand ich Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin, und die genauso verrückt sind wie ich. Wir treffen uns, um auf Flohmärkte zu gehen, und wir treffen uns im Netz auf tumblr, aber die meiste Zeit lachen wir und fühlen uns nicht mehr allein – und das alles wegen dir!
    Hey Jeane,
    ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst, aber wir haben uns letztes Jahr bei Molly Montgomerys rockendem Rock-’n’-Roll-Camp für Mädchen kennengelernt. Du hast diesen Wahnsinnsworkshop über Stärke und Eigenverantwortung und Selbstachtung gemacht und wolltest, dass wir uns an die schlimmste Beleidigung erinnern, den schlimmsten Namen, den man uns gegeben hatte, und uns mit ihm auseinandersetzen, indem wir ihn mit einem Magic Marker wie ein Tattoo auf unseren Körper schreiben.
    Mein Wort war »fett«, und hier ist ein Bild des wunderschönen Tattoos, das ich mir zu Weihnachten gemacht habe.
    Ich empfinde den Begriff »fett« jetzt nicht mehr als Beleidigung, sondern vielmehr als einen mächtigen Ausdruck dafür, wer ich eigentlich bin. Mein Tattoo lässt meine Neider und Hasser wissen, dass ich für sie unantastbar geworden bin.
    Ich wollte nur, dass du weißt, dass du mir unglaublich geholfen hast und dass es niemanden im Rock-’n’-Roll-Camp gab, der nicht total für dich schwärmte.
    Jeane!
    Ich habe deinen Blog über deinen Versuch, am Roller Derby teilzu n ehmen, gelesen, und das hat mich so inspiriert, dass ich zu einem Training mit unserem lokalen Team gegangen bin.
    Ich bin jetzt stolzes Mitglied der Blackpool Brawlers und wir alle lieben dich! Besuch uns doch mal in Blackpool, dann können wir dich zu Pommes und zu einer Runde auf den Rollschuhen
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