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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Autoren: Sarra Manning
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bin’s, Jeane«, hörte ich nicht auf zu sagen, aber er quatschte von Fußball und allem möglichen anderen Scheiß, und ich wusste, dass ich ihn binnen zehn Sekunden hätte zum Schweigen bringen können, aber ich musste weiter mit meinem eingefrorenen Lächeln im Gesicht dort aushalten, bis er sagte: »Nun, Jane, war nett, mit dir zu reden. Ich hole mir jetzt mal noch ein Bier.«
    Ich blieb noch eine halbe Stunde am Kamin. Mein altes Leben mochte einsam gewesen sein, aber abgesehen von der Zeit, die ich in der Schule verbrachte, hatte ich mich niemals in so enger Nachbarschaft zu so vielen Schwachköpfen aufhalten müssen. Ich beobachtete tatsächlich sogar zwei Typen, die das »Pull my Finger«-Pups-Spiel spielten. Jesus weinte …
    Schließlich konnte ich fühlen, wie mein Blutdruck anstieg, und bis zehn zu zählen, half auch nicht mehr. Ich stöckelte also in die Küche, machte einen großen Bogen um das schluchzende Mädchen, das dort von seinen Freundinnen getröstet wurde (»Er ist ein totaler Arsch und denkt nur mit dem Schwanz!«), öffnete die Hintertür und taumelte hinaus in den Garten.
    Es war eiskalt. Ich fühlte, wie sich meine Haut zusammenzog, als ich auf der Terrasse vor mich hin zitterte. Es war sogar für die Raucher zu eisig, um den Elementen zu trotzen, also konnte ich ungehemmt loslegen. » OMG , verdammte SCHEISSE , warum ist meine Generation nur so ein Haufen debiler Idioten ohne den geringsten eigenen primitiven Gedanken im Kopf? Warum? Um Gottes willen, warum? Und wirklich, Hardeep, wenn du lieber mal in mein Gesicht statt auf meine nicht existierenden Titten geguckt hättest, wäre dir aufgefallen, dass es Jeane war, die vor dir stand. Ja, Jeane! Die Jeane, die dir mal mit ihrem BWL -Buchauf den Kopf gehauen hat, als du gesagt hast, dass Frauen erst Eier bräuchten, um ein börsennotiertes Unternehmen führen zu können, und übrigens, Hardeep, der einzige Grund, warum du nicht an den Klimawandel glaubst, ist, dass du zu doof bist, um zu verstehen, worum es dabei eigentlich geht.«
    Ich fühlte mich ein bisschen besser. Aber nur ein bisschen. Außerdem hatte ich noch eine Menge mehr Schimpftiraden auf Lager, von denen ich mein System befreien musste.
    »Und, liebe Mitschüler, einem Mitglied des anderen Geschlechts den Hintern zu zerquetschen, hat echt nichts mit Tanzen zu tun. Technisch gesehen ist das sexuelle Belästigung und …«
    »Jeane? Bist du das, Jeane?« Eine Hand legte sich leicht auf meine Schulter und fast hätte ich aufgeschrien. Außerdem kippte ich um ein Haar um, als ich herumwirbelte und sah, dass Scarlett hinter mir stand, zusammen mit einem kleinen Grüppchen ihrer Freunde. Mädchen. Ich glaube, sie gingen auf unsere Schule, aber ganz ehrlich, zu diesem Zeitpunkt sahen für mich alle gleich aus. »Du bist es wirklich!«
    »Wer sollte es sonst sein?«, fauchte ich, denn ich war immer noch vollständig im GRRR -Modus. Sie wich zurück und ich hob die Hand. »Warte mal eben!« Ich zählte bis zehn, zwanzig, dreißig … »Okay, tut mir leid wegen eben. Hallo, Scarlett. Wie geht es dir ? Deine Haare sehen ja toll aus.«
    »Hast du Drogen genommen? Hat jemand zu viel Alkohol in den Punsch getan?«, fragte Scarlett zitternd. Sie fuhr mit der Hand vor meinem Gesicht herum. »Was hast du dir bloß angetan?«
    »Ich habe mir gar nichts angetan. Na ja, abgesehen von einem Make-Under«, sagte ich. »Ich hab mit dieser ganzen Dork-Sache aufgehört. Ich bin jetzt wie alle anderen auch.«
    »Äääh, bist du dir da sicher?« Scarlett war, seit sie sich mit Barney traf, ziemlich sarkastisch geworden. Und Barney war niemals sarkastisch gewesen, bis er anfing, sich mit mir zu verabreden. Mein Einfluss verbreitete sich also überall, und das war auch einer der Gründe, warum ich meinem verderblichen Treiben ein Ende setzen musste, bevor ich aus allen um mich herum sarkastische, aufmüpfige Typen gemacht hatte.
    »Ja.« Ich nahm Haltung an. »Sag Hallo zu der neuen Jeane. Jeane, Version 2.0 könnte man sagen.«
    Scarlett wechselte einen Blick mit ihren Freundinnen. Einen Blick von der selbstzufriedenen Art und Weise. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich die neue Jeane wirklich richtig verstehe«, rümpfte sie die Nase. »Ich glaube, ich mochte die alte Jeane lieber.«
    »Du hast die alte Jeane gehasst«, erinnerte ich sie.
    »So war es nicht … das ist nicht so. Okay, die alte Jeane war super furchteinflößend, aber sie war eigentlich gar nicht so schlecht.«
    »Doch, das war ich. Ich
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