Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
war sogar sehr schlecht«, beharrte ich.
    »Nicht, als ich dich besser kennengelernt hatte und du mich in Kontakt mit meiner eigenen inneren feministischen Kriegerin gebracht hast.«
    Ich seufzte. »Aber du bist nur eine einzige Person, Scar. Die einzige Person, die die alte Jeane nicht aktiv gehasst hat.«
    »Nicht die einzige«, sagte eine ihrer Freundinnen. »Alle fanden es toll, dich in der Klasse zu haben, weil du dich immer mit den Lehrern angelegt hast, wenn sie Arschlöcher waren.«
    Zu diesem Zeitpunkt begann die Terrasse sich langsam zu füllen. Ein Grüppchen von Rauchern hatte sich nun doch entschieden, den arktischen Bedingungen mutig entgegenzutreten, und Barney kam auf der Suche nach Scarlett heraus, sodass ein kleinerKreis von Leuten um mich herum stand, die alle nickten und redeten. Nicht mit mir, nicht mit der neuen freundlichen Jeane, sondern darüber, wie sehr sie die alte dorkige Jeane und ihr Außenseiter-Verhalten gemocht hatten.
    Ein Junge, bei dem ich sicher war, dass ich ihn noch nie gesehen hatte, zeigte auf mich. »Was soll denn das neue Image? Es war für mich immer das Highlight des Tages, zu sehen, was du morgens anhattest.«
    »Ja, genau, wenn ich dir vor dem Unterricht in der Schule noch nicht begegnet war, ging ich immer kurz auf deinen Blog, um nachzusehen, was dein Outfit des Tages war«, sagte jemand anders.
    »Und dein Twitter. Du hattest immer schon 50 Tweets verschickt und ein paar Links gepostet, bevor ich überhaupt meine erste Tasse Kaffee getrunken hatte. Wann fängst du wieder an zu twittern? Du findest immer die besten Links, wie den einen mit dem Kätzchen, das auf einem Roboterstaubsauger reitet.«
    Sie wollten mich verarschen. Jetzt, wo ich lammfromm und bescheiden aussah, dachten sie, sie könnten sich über mich lustig machen. »Zufällig weiß ich, dass ich bei Twitter nur in Japan und Amerika ganz groß bin. Ach ja, und in Teilen von Skandinavien.«
    Barney versuchte, irgendwie dazwischenzureden, aber er kam nicht richtig zum Zug und gab es auf, um dann auf eine lang gezogene leidende Art und Weise zu sagen: »Jeane, weißt du denn nicht, dass es eine Gruppe von Zehntklässlern gibt, die jeder die Jeanettes nennt, weil sie sich alle genauso anziehen wie du, auch wenn ihre Mütter ihnen nicht erlauben, dass sie sich das Haar grau färben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist genau der Grund, aus dem ich mich ändern muss. Ich will keine Freakshow zur Unterhaltung anderer mehr sein.«
    Scarlett legte sogar ihren Arm um meine Schultern und drückte mich tröstend. »Du bist keine Freakshow. Du bist nur, na ja, exzentrisch. Manchmal, wenn du im Unterricht von etwas redest, dass ich nicht mal verstehe, habe ich schon gedacht, es ist ein bisschen, als würde man mit einer jüngeren Version von Lady Gaga in die gleiche Schule gehen, obwohl du natürlich deine Grenzen hast und niemals nur in deiner Unterwäsche durch die Gegend laufen würdest.«
    Ich wollte nichts Besonderes sein, sondern ganz besonders ein Teil von ihnen, doch sie standen im Halbkreis um mich herum und starrten mich an, aber sie akzeptierten mich immer noch nicht, und ich wusste nicht, was ich noch hätte sagen können, um sie zu überzeugen.
    Ich war sehr erleichtert, als Michael durch die Hintertür trat. »Warum seid ihr denn alle hier draußen? Ant schmeißt gerade SingStar an.«
    »Michael, hilf mir hier doch mal«, bat ich ihn. »Kannst du deinen Freunden bitte klarmachen, dass ich mein Dasein als Dork wirklich aufgegeben habe?«
    »Das haben wir doch schon Hunderte von Malen besprochen«, seufzte er. »Du bist nun mal eine ätzende, schlecht angezogene Nervensäge, das kann man nicht einfach so aufgeben.«
    »Doch, ich kann das. Ich distanziere mich davon, denn eines Tages werde ich kein Dork mehr sein, sondern nur noch eine verrückte alte Dame, die komische Klamotten anhat und kleine Kinder anschreit, weil sie an der Bushaltestelle herumdrängeln.«
    »Du schreist ja auch jetzt schon kleine Kinder an, weil sie an der Bushaltestelle herumdrängeln.«
    »Aber ich muss jetzt anfangen, mich anzupassen, bevor es zu spät ist! Ich habe sogar Jeans an!«, schrie ich und schlug mit der Hand auf meine in Denim gekleideten Oberschenkel.
    »Die stehen dir nicht«, sagte Michael, und ich wusste, dass er kurz davor war, sich wieder über mich kaputtzulachen. Aber stattdessen tat er etwas anderes. Vor all diesen Leuten, vor all seinen Freunden, die ihn für das Coolste auf der ganzen Welt hielten, weil ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher