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Schauen sie sich mal diese Sauerei an

Schauen sie sich mal diese Sauerei an

Titel: Schauen sie sich mal diese Sauerei an
Autoren: Jörg Nießen
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Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. Douglas Adams

Vorwort
    A ls Feuerwehrmann oder Rettungsassistent arbeiten zu dürfen, ist ein großes Geschenk. Man darf jede Facette des Lebens und Sterbens kennenlernen, ohne persönlich betroffen zu sein. Meine eigene Rettungsdienstkarriere begann 1995 im Zivildienst und wurde anschließend bei einer großen nordrheinwestfälischen Feuerwehr fortgesetzt. 1997 wurde ich zum »Brandmeister« ernannt, was eine etwas verwirrende Berufsbezeichnung ist. Weder lege ich meisterhaft Brände, noch ist meine Tätigkeit ausschließlich auf die Feuerwehr beschränkt. Knapp die Hälfte meiner Dienstzeit verbringe ich im Rettungsdienst. Die Geschichten in diesem Buch widmen sich auch fast ausschließlich diesem Bereich, wundern Sie sich aber bitte nicht, wenn ich ab und zu einen kleinen Ausflug zur Feuerwehr unternehme. Mit der Lektüre dieses Buches sind Sie eingeladen, einen realistischen und dennoch unterhaltsamen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Actionserien und Realitysoaps kratzen in der Regel nur an der Oberfläche des ganz normalen Wahnsinns. Lernen Sie Rettungsdienstpersonal und Patienten doch mal etwas besser, etwas persönlicher kennen! Die Tätigkeit im Rahmen von Feuerwehr und Rettungsdienst bringt es mit sich, dass man zu Ausnahmesituationen gerufen wird. Zumindest ist das die Sichtweise der Personen, die irgendwelche Notrufe tätigen. Die große Mehrzahl der Einsätze hat tatsächlich einen ernstzunehmenden, oft sogar dramatischen Hintergrund, aber manchmal eben auch nicht. Wenn Sie einmal mit Blaulicht und Tatütata durch die Stadt gerast sind, um einen Patienten mit starken Unterbauchschmerzen zu retten, und der Ihnen sagt: »Ich hab Magen-Darm-Grippe. Könnten Sie mir mal die Zeitung aufheben, die ist mir runter gefallen«, dann ahnen Sie bereits, welchen Herausforderungen wir gelegentlich gegenüberstehen. Nein, der Gute war nicht gehbehindert, der Hausarzt hatte lediglich Bettruhe verordnet! In einer solchen Situation gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sie drohen dem Patienten mit physischer Gewalt, was verboten ist, oder Sie haben Humor und lachen den Abgründen der Gesellschaft ins Gesicht. Die hier erzählten Geschichten beruhen alle auf Tatsachen und wahren Begebenheiten. Natürlich wurde verfremdet, verändert und stellenweise auch übertrieben, aber das hat aus meiner Sicht nur Vorteile. Der Unterhaltungswert steigt, und die Nachvollziehbarkeit im Hinblick auf Schweigepflicht und Datenschutz sinkt. Die meisten Geschichten habe ich selbst erlebt, andere sind Erzählungen menschlich verrohter, aber dennoch vertrauenswürdiger Kollegen, und vielleicht hat sich auch hin und wieder ein »neues deutsches Märchen« eingeschlichen. Sollte Sie das Gefühl beschleichen, sich selbst wiederzuerkennen, so muss ich Sie leider enttäuschen! Alle Personen, Orte und Einsatzabläufe sind so verfremdet, dass Übereinstimmungen mit lebenden oder toten Personen rein zufällig sind. Bevor Sie nun in das Panoptikum des Rettungsdienstes eintauchen, möchte ich Ihnen noch einige handelnde Personen vorstellen. Zunächst ist da Hein. Hein ist nicht ein einziger Kollege, Hein sind viele. Er ist der übergewichtige, stets schlecht gelaunte Rettungsdienstmuffel, der auf jeder Alarmfahrt das Armaturenbrett verprügelt und eigentlich in eine Burn-out-Therapie gehört. Er ist aber auch der hoch motivierte verständnisvolle und einfühlsame Kollege, der sich rührend um jeden Patienten kümmert. Hein ist so vielseitig und abwechslungsreich wie das Leben selbst. Meist ist er ein hilfsbereiter lieber Kerl, von dem man das letzte Hemd bekommt, solange man nicht versucht, ihn zu verarschen. Es ist Ihnen als Leser überlassen, wie Sie sich Hein rein äußerlich vorstellen. Vielleicht hat er braune Locken, vielleicht hat er aber auch schon eine graue Halbglatze. Verpassen Sie ihm einen Oberlippenbart oder von mir aus auch eine Zahnlücke, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! Wenn ich eine Bitte äußern dürfte: Basteln Sie sich einen sympathischen Hein - er hat es verdient! Ich mag Hein, deshalb wurde er auch zu einer zentralen Figur in diesem Buch. Ein paar Ereignisse beziehungsweise Schicksalsschläge wollte ich Hein aber ersparen. So treffen Sie
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