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Schauen sie sich mal diese Sauerei an

Schauen sie sich mal diese Sauerei an

Titel: Schauen sie sich mal diese Sauerei an
Autoren: Jörg Nießen
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denn die Knolle dort hineingelangt sei, kommt folgende Antwort: »Ich bin im Kartoffelkeller ausgerutscht und dabei auf die Kartoffel gefallen.« Ja, ja, der gute alte Kartoffelkeller. Auch schön ist die »Batman-Nummer«: Ein Mann mit 85 Kilogramm Lebendgewicht springt im Batman-Kostüm von der Kommode auf seine sich im Bett vor Wollust rekelnde Gespielin. Ein Beckenbruch und drei gebrochene Rippen sind die Folge. Aber was will man erwarten, wenn Superhelden kopulieren? Diese und andere Geschichten sind vielleicht irgendwann, so oder so ähnlich, tatsächlich passiert. Sie haben aber allgemeine Verbreitung gefunden und werden in Rettungsdienstkreisen mit schöner Regelmäßigkeit von Flensburg bis Passau als gerade selbst erlebt erzählt. »Klassiker« sind Ereignisse, die in Deutschland regelmäßig diensthabende Chirurgen beschäftigen. Schön geformte Glasgefäße, die in irgendwelche Körperöffnungen gesteckt werden, gehören schon zur Tagesordnung. Mit etwas Pech bildet sich ein Unterdruck, so dass zum Beispiel die 0,33-Liter Colaflasche nur noch mit fremder Hilfe entfernt werden kann. Gleiches gilt für Dildos aller Art, die vollständig im Körper verschwunden sind und einfach keine Möglichkeit mehr bieten, sie zu packen. Hier gibt es ein schönes überliefertes Zitat eines Chirurgen während einer rektalen Untersuchung: »Raus krieg ich das Ding so nicht, aber ausschalten kann ich es.« Über die Verletzungsmuster nach Masturbation mit einer bekannten Staubsaugermarke gibt es sogar eine Doktorarbeit. Warum rufen Betroffene in derartigen Situationen eigentlich den Rettungsdienst? In den meisten Fällen wäre der Weg ins Krankenhaus auch selbstständig möglich. Ich denke, es ist die Hoffnung, dass das Malheur zu Hause, sozusagen im kleinen Kreis, behoben werden kann. In der Regel müssen wir diese Hoffnung leider enttäuschen. Unter der Rubrik »Ich war dabei« kann ich nun Folgendes berichten: Zwei sehr sympathische schwule Mitbürger unserer Stadt hatten unsere Hilfe erbeten. Auf die obligatorische Frage »Was ist denn passiert?« kam eine knappe und präzise Antwort: »Ich habe zwei Billardkugeln im Arsch, die Drei und die Vier!« »Warum um alles in der Welt Billardkugeln?«, fragte mein Kollege Hein verdutzt. »Wir haben früher schon mal andere Kugeln vergessen, da mussten wir auch ins Krankenhaus - Darmverschluss und so. Billardkugeln sind wenigstens nummeriert, da weiß man, was man hat, die Eins und die Zwei sind ja da, aber die Drei und die Vier wollen einfach nicht raus«, antwortete einer der Schwulen. »Aber die sind so groß!«, stellte Hein mit leidendem Gesichtsausdruck fest. Wir wurden aufgeklärt, dass Dehnungspausen bei analen Spielereien das A und O sind und dass da noch ganz andere Sachen reinpassen. Anschließend brachten wir die beiden Poolspieler gut gelaunt ins nächste Krankenhaus. »Und denkt immer dran, der Mensch nutzt nur zehn Prozent seines Dickdarms!« Mit diesem frechen, aber dennoch schönen Schlusssatz verabschiedete sich das Pärchen von uns. Schlimmer getroffen hatte es einen jungen Mann, der uns bereits am Straßenrand erwartete. Mit blassem Gesicht und die Hände im Schritt vergraben, stammelte er schmerzverzerrt: »Ich habe mir den Schwanz gebrochen!« Hein antwortete herzlos: »Das Ding kann nicht brechen, hat ja keine Knochen. Erst mal rein ins Auto und Hosen runter!« Der Anblick, der sich uns nun bot, war fürchterlich. Hein hatte natürlich recht, ein Penis kann nicht brechen, aber das Muskelgewebe kann reißen. Zwei Zentimeter hinter dem Penisschaft war der restliche Schwellkörper in einem 45-Grad Winkel abgeknickt. Das dahinterliegende Gewebe war hühnereidick geschwollen und schillerte in bläulichen Farben. »Klassische Penisruptur«, sagte Hein ungerührt. Kennen Sie Fremdschmerzen? Allein schon der Anblick bescherte mir die gleiche Pein wie dem Betroffenen, mein kleiner Freund schrumpelte auf Minimalgröße zusammen, aus Angst, ihm könne Ähnliches geschehen. Die immer wiederkehrende Frage »Wie ist das denn passiert?« hätte ich mir in diesem Fall besser gespart. »Meine Freundin und ich haben nett gefickt«, schilderte der junge Mann sein Dilemma, »irgendwann lag ich unten und sie hat mich ziemlich wild geritten, zwischendurch ist mein Schwanz wohl raus gerutscht, und in der nächsten Abwärtsbewegung hat es dann einfach nur noch höllisch wehgetan.« Sie werden lachen, aber bis heute habe ich bei der eben beschriebenen Stellung gewisse Hemmungen,
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