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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schätzte es auf knapp dreißig Grad. Tifflor legte sich auf den Rücken. Mit den Armen vollführte er langsame Ruderbewegungen.
    Das Wasser schmeckte extrem salzig. Seine Auftriebswirkung entsprach beinahe dem des Toten Meeres auf Terra. Es trug seinen Körper wie ein Stück leichtes Holz davon.
    Die Strömung erwies sich als ausgesprochen stark. Sie zerrte spürbar an ihm. Es hatte keinen Sinn, gegen sie anzuschwimmen. Trotz des Aktivators hätten ihn irgendwann die Kräfte verlassen. Also ließ sich der Aktivatorträger treiben. Die winzigen Lichter der Scheinwerfer auf den Klippen näherten sich der Wasseroberfläche und sanken schließlich unter den Horizont.
    Stockdunkle Nacht umgab ihn. Die wenigen Sterne des galaktischen Randgebiets reichten nicht aus, die Umgebung zu erhellen. Selbst als die Augen des Terraners sich nach einigen Minuten auf die Verhältnisse eingestellt hatten, trat keine Änderung ein. Tifflor taufte das Binnenmeer für sich auf den Namen „Ozean der Finsternis".
     
    4.
     
    Das Fluut füllte seinen Magen bis zum Gehtnichtmehr. In jedem anderen Fall hätte Morkhero nicht soviel gegessen oder sich übergeben. Nicht so beim Fluut. Der psionisch hochstrahlende Stoff verpasste ihm nach jedem Verzehr wahre Kraftschübe. Es pumpte ihn in einer Weise auf, wie er es nur von zu Hause kannte. Und nie hätte er damit gerechnet, dass er in der Fremde eine solche Nahrung finden würde.
    Seine Kraft und seine Intelligenz wuchsen von Tag zu Tag. Die Naivität vergangener Wochen war verflogen, aber noch immer führten ihm die Ereignisse vor Augen, dass er zuwenig wusste. Die Panne mit dem Transmitter hätte nicht passieren dürfen. In ein, zwei Wochen wäre es ihm möglich gewesen, sie zu vermeiden. Doch bis dahin war die Konferenz ab geschlossen, und er kam zu spät.
    Morkhero Seelenquell hatte das kleinere Übel gewählt und einen Erfolg errungen. Dass sein Plan mit dem Terraner Tifflor bisher nicht funktioniert hatte, setzte die Reihe der Rückschläge im Zusammenhang mit den Terranern fort.
    Aber das würde bald der Vergangenheit angehören. Wenn er erst die Schwelle überschritt, konnte auch das Lieblingsvolk der abwesenden Superintelligenz nicht mehr gegen ihn bestehen. ,Vergeblich hatte er bei den Menschen nach einer Aura gesucht, die sie schützte, oder nach etwas anderem, was diese Superintelligenz ihnen zurückgelassen hatte. Er fand es nicht oder nur bei wenigen Lebewesen, die zu den sogenannten Aktivatorträgern zählten.
    Für sich allein gesehen waren die Terraner ebenso schwach wie alle anderen Völker der Milchstraße.
    Für euren Widerstand werdet ihr bezahlen! schwor er sich. Ich werde fürchterliche Rache nehmen.
    Morkhero sehnte die Schwelle herbei und verlor dadurch wertvolle Stunden. In dieser Zeit gelang es den Santanzern nicht, den Terraner einzufangen.
    Angeblich hielt er sich für einige Zeit im Park des Palastes auf. Beweise dafür gab es allerdings keine. Die Santanzer durchkämmten das gesamte Areal nach ihm, ohne ihn zu finden.
    Am liebsten hätte sich Morkhero persönlich auf die Suche gemacht. Ohne die überlegenen Waffen seiner ORDEO MYN allerdings fühlte er sich dem Terraner nicht gewachsen. Er befahl, den Raumhafen abzuriegeln und eine Rückkehr Tifflors in sein Schiff unmöglich zu machen.
    Gleichzeitig versuchte er, die Gedankengänge des Unsterblichen nachzuempfinden. Je längerer es tat, desto deutlicher stieß er an die Grenze, die seine eigene Vorstellungswelt ihm setzte. Ei' wusste noch immer viel zuwenig über die Völker der Milchstraße und insbesondere über die Menschen, zu denen die Terraner zählten.
    Sein Wissen über die Jülziish war in den letzten Wochen gewaltig gewachsen. Gern hätte er sich Zeit genommen, diese Wesen ausführlicher zu studieren und von ihnen all die Dinge zu lernen, die ihm noch fehlten..
    Den ersten Kontakt mit der Roten Santilligenz hatte er als harmloses und zufälliges Tasten getarnt. Der Herrscher des Planeten meditierte, und aus seinen Gedanken entnahm Morkhero, dass er sich auf die baldige Rückkehr des Tlyünosmun vorbereitete. Der Urgott aller Jülziish sollte auf Santanz wiedererstehen. Zu diesem Zweck hatte er die Rote Santilligenz als seine Inkarnation geschickt. Seelenquell fand keinen Hinweis, ob es sich um einen religiösen Glauben oder um eine Tatsache handelte. Ohne es zu .wollen, hatten ihn die Gedanken des Jülziish in Panik gestürzt. Seine Aktion auf Santanz musste zu Ende sein, bevor der Tlyünosmun

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