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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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ihm fern, sich zum Herrscher über die Eastside aufzuschwingen. Im Gegenteil.
    Die Gedanken des Galaktischen Rates kehrten wieder zu den letzten Minuten im Sant-Arginal zurück. Er erinnerte sich, dass ein Blue etwas geschrieen hatte. Die Stimme war Tifflor hektisch und alarmiert vorgekommen. Den Wortlaut hatte er in der Eile nicht verstanden.
    Vielleicht war es eine Warnung gewesen. Er hatte das Wort „Gefahr" wahrnehmen können; zumindest hatte der Ausdruck so geklungen.
    Die Rote Santilligenz wollte die Anwesenden vermutlich ebenfalls warnen, aber ehe sie sich von dem geistigen Kampf mit Morkhero erholt hatte, schoss Faiind Yarinsa und tötete den Herrscher. Tiffs neuer Führer wechselte die Richtung. Zwischen mehreren Bodenwellen entlang rollte die grüne Pelzkugel bis zu den Klippen und hielt an. „Versteck dich in den Felsspalten!" teilte ihm das gelbe Schrifthologramm mit. „Sobald die Verfolger den Park verlassen haben, informieren wir dich."
    „Vielen Dank."
    „Die Rote Santilligenz wird es freuen, dass wir dein Leben gerettet haben." Der Terraner hütete sich ihnen mitzuteilen, dass der Mutant nicht mehr am Leben war. Wer wusste schon zu sagen, wie sie dann reagierten.
    Das Hologramm erlosch. Die Steuerkugel rollte davon und verschwand rasch im purpurvioletten Licht der Projektionen.
    Tifflor kletterte zwischen die vordersten Felsen. Dreißig Meter tiefer donnerten die Wellen gegen das Felsgestein. Ab und zu lösten sich durch die Erschütterungen kleine Felsbrocken und stürzten ins Wasser.
    Die Steilküste war tückisch. Jahrtausende beharrlichen Nagens durch das Binnenmeer hatten eine Landschaft aus flachen und tiefen Stellen entstehen lassen. Das schwarze Basaltgestein und das schummrige Licht der Dämmerung erschwerten es dem Terraner, sich ein zuverlässiges Bild zu machen.
    Nach einer Weile des Hinabstarrens ermüdeten seine Augen. Er wandte sich ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Parkgelände und den Palast.
    Die Verfolger begriffen langsam, was gespielt wurde. Die Suche kam für kurze Zeit zum Erliegen. Die Santanzer schienen mit ihren Vorgesetzten Zwiesprache zu halten. Anschließend lösten sie die Gruppenverbände auf. Die Blues schwärmten einzeln aus.
    Welchen Umgang sie mit der Hinterlassenschaft der Roten Santilligenz pflegen wollten, zeigte sich bei den Formenergiegebilden. Sie sprengten die grünen Steuerkugeln in die Luft. Nach und nach erloschen die Holoprojektionen des Parks und hinterließen Einöden ohne jede Bepflanzung. Die paar echten Büsche und Bäume, die es gab, verwandelten sich unter dem Beschuss aus Impulsstrahlern in rauchende Säulen, die schnell in sich zusammenfielen.
    Tifflor presste die Lippen zusammen. Morkhero Seelenquell legte allergrößten Wert darauf, ihn in seine Hand zu bekommen. Was ihn in einem solchen Fall erwartete, konnte er sich angesichts von Trim Maraths Berichten und den Erzählungen der Kraverker in etwa ausmalen. Ein anderer Gedanke bewegte den Terraner stärker. Morkhero schien felsenfest davon überzeugt, dass Tifflor sich noch auf Santanz aufhielt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bedeutete es, dass auch die AMMENHAK weiterhin auf dem Raumhafen stand und ihre Insassen nichts von den Vorgängen im Sant-Arginal und in Khyykan wussten. Die Chance, die Besatzung zu warnen und zu einem Notstart zu veranlassen, war weiter gesunken. Tifflor ahnte düster, dass er in den nächsten Stunden keine Gelegenheit dazu erhalten würde.
    Die Situation erinnerte ihn ein wenig an jene in der Wasserstation der Wüste Khoukar auf Arkon. Dort hatte er sich mit dem Kralasenen Manklux auf ein Katzund-Maus-Spiel eingelassen. Der Unterschied zum Palastareal auf Santanz bestand darin, dass er es hier mit mindestens hundert Gegnern zu tun hatte. Sie nacheinander aus dem Verkehr zu ziehen war völlig unmöglich. Außer seiner Erfahrung und den antrainierten Kampftechniken hatte er den Paralysatoren und Impulsstrahlern nichts entgegenzusetzen. Tifflor spähte zwischen den Felsen hindurch auf das inzwischen restlos entzauberte Gelände. Ein paar kokelnde Geäste zeugten von den letzten Resten des natürlichen Bewuchses.
    Die Bewaffneten schwärmten erneut aus. Von den Einheimischen, die Tifflor bisher kennengelernt hatte, unterschieden sie sich in einem Punkt ganz deutlich. Sie hatten nicht im Sinn, in das Sant-Arginal einzugehen oder in der Nähe der Roten Santilligenz unsterblich zu werden. Ein exakt vorgegebenes Ziel vor Augen, durchstreiften sie das flache
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