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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)
Autoren: Nancy Atherton
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kleinlaut, um nicht zu sagen eingeschüchtert. Peggy presste die Lippen so fest zusammen, dass man hätte meinen können, sie leide unter Kiefersperre. Mit knappen, aber höflichen Dankesworten nahmen sie ihren Tee in Empfang, um dann in ein, soweit ich wusste, nie da gewesenes Schweigen zu verfallen.
    Willis seniors Blick war unverwandt auf die fünf Frauen gerichtet, als er sagte: » Die meisten von Ihnen kennen Mrs Hodge von der Hodge’schen Farm.«
    Kit und ich tauschten einen verwunderten Blick. Wir fragten uns, was Annie Hodge mit dem Ganzen zu tun hatte.
    » Vielleicht sind Sie sich nicht gewahr, dass Mrs Hodges Schwager der Feuerwehr von Upper Deeping angehört«, fuhr Willis senior fort. » Als die Feuerwehr etwas früher heute Nacht nach Fairworth gerufen und wieder zurückbeordert wurde, hielt der Verwandte von Mrs Hodge bei der Farm an, um sie und ihren Mann zu informieren, dass sich das Feuer in Fairworth House Gott sei Dank als falscher Alarm entpuppt habe. Daraufhin griff Mrs Hodge zum Telefon, um die wesentlichen Punkte ihres Gesprächs mit ihrem Schwager Mrs Taxman zu übermitteln, die sie wiederum an Miss Scroggins weitergab und so weiter.«
    » Wichtigtuer«, murmelte Tante Augusta.
    Willis seniors Mundwinkel zuckten, aber er überging Tante Augustas Einwurf und fuhr ungerührt fort.
    » Trotz der Versicherung, dass die Nachricht vom Ausbruch eines Brands in Fairworth reichlich übertrieben war, haben diese großherzigen und aufmerksamen Damen…«
    Tante Augusta gab ein verächtliches Schnauben von sich.
    » …das Bedürfnis verspürt, sich selbst davon zu überzeugen, dass es ihrer lieben Freundin, Lady Sarah, gut geht.« Willis seniors Augen glitten flüchtig in Sallys Richtung, ehe sie sich wieder unerbittlich auf die fünf Frauen hefteten. » Sie beriefen ein spontanes Treffen ein, während dessen sie darüber berieten, ob ein Besuch bei Lady Sarah zu so später Stunde ratsam sei, und kamen einhellig zu dem Schluss, dass diese ihre Unterstützung und ihren Zuspruch bestimmt schätzen würde.« Er hob eine Augenbraue und räusperte sich.
    » Ja, William.« Peggy Taxmans Stimme klang steif, als drohten die Worte sie zu ersticken. » Wir freuen uns… zu sehen… dass es dir, äh… Ihnen gut geht… Lady Sarah.«
    » Ja, wir freuen uns sehr, Lady Sarah«, sagten die vier emsigen Mägde im Chor, während sie Sally mit ihren Blicken erdolchten.
    » Siehst du, Sarah?«, sagte Willis senior und strahlte übers ganze Gesicht wie ein überdrehter Gast in einer Gameshow. » Deine treuen Freundinnen…«
    » Lassen Sie es gut sein, William.« Auf Sallys Gesicht spiegelte sich Verzweiflung gepaart mit Entschlossenheit. » Sie waren unendlich freundlich, aber ich kann… ich kann nicht es nicht mehr. Ich kann keine weiteren Lügen mehr erzählen.«
    Willis seniors künstliches Lächeln verschwand. Er umklammerte die Hände hinter dem Rücken und verbeugte sich vor Sally, indem er sagte: » Wie Sie wünschen, Mrs Pyne.«
    » Mrs Pyne?«, fragte Henrique.
    » Ja, Mrs Pyne«, antwortete Sally mit zitternder Stimme. » Genau die bin ich, Henrique. Und nicht Lady Sarah. Ich bin Sally Pyne, die Witwe, die die Teestube in Finch betreibt. Ich bin die dumme Närrin, die in Mexiko so tat, als sei sie eine vornehme Dame, nur um ein bisschen Spaß zu haben, und die dann weiter geschauspielert hat, weil sie wusste, dass ein Mann wie du niemals seine Zeit mit einem Trampel wie mir vergeuden würde.«
    Henrique wollte etwas einwenden, aber sie brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    » Fairworth House gehört William, nicht mir.« Sie blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten. » Er hat diesen ganzen Plan geschmiedet, um mich vor denen da zu schützen.« Sie deutete mit einem zittrigen Finger auf Peggy Taxman und ihre Begleiterinnen. » Wenn du zu mir in die Teestube gekommen wärst, Henrique, und sie herausgefunden hätten, wie dumm ich mich in Mexiko verhalten habe, hätten sie mir bis zum Ende meiner Tage das Leben schwer gemacht. Ich hätte es nicht ertragen. Ich hätte von Finch weggehen und woanders von vorn anfangen müssen, aber ich will nirgendwo sonst leben.« Ihre Brust hob und senkte sich, während sie nach Atem rang. » So, jetzt weißt du alles. Du weißt, wer ich wirklich bin und was ich getan hab. Ich bin nicht stolz darauf und nehme es dir nicht übel, wenn du nichts mehr von mir wissen willst.«
    » Nichts mehr von dir wissen?«, fragte Henrique. » Ich soll meine Backgammon-Partnerin
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