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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)
Autoren: Nancy Atherton
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eingeräumt, dass eine großzügige Dosis seines Lieblingsdrinks seinen » psychischen und emotionalen Stress« in null Komma nichts gelindert hatte. Daher konnte ich nicht verstehen, warum Willis senior jetzt einen derart harten Kurs fuhr.
    » Haben Sie noch etwas zu Ihrer Verteidigung hinzuzufügen?«, fragte er.
    Declan schluckte schwer und erwiderte: » Nein, Sir.«
    » In diesem Fall«, fuhr Willis senior fort, » bleibt mir nichts anderes übrig, als die Sache mit Mr Tavistock geradezubiegen und Sie zu bitten, zusätzliche Hilfskräfte für den Haushalt und den Garten einzustellen, ferner zu versuchen, Tante Augusta davon zu überzeugen, dass ich nicht ihr Cousin Ernest bin, ein Unterfangen, das allein wahrscheinlich mehrere Jahre konzentrierter Arbeit erfordern wird.«
    Kit brach in lautes Gelächter aus, und ich funkelte Willis senior vorwurfsvoll an.
    » Menschenskind, William«, sagte ich. » Du hast mir eben einen Mordsschreck eingejagt. Ich dachte schon, der liebevolle Großvater meiner Söhne hätte sich plötzlich in ein Ekelpaket verwandelt.«
    » Äh… also«, sagte Declan und sah seinen Arbeitgeber unsicher an. » Wollen Sie damit sagen, dass wir bleiben können, Sir? Wir alle drei?«
    » Scheint so«, sagte Willis senior lächelnd. » Oder haben Sie irgendwelche Einwände?«
    Declan grinste übers ganze Gesicht. » Nein, Sir, ich habe keine Einwände, und ich bin sicher, dass auch Deirdre…«
    » Wir bleiben– unter einer Bedingung«, fiel ihm Deirdre ins Wort und legte die beherzte Tatkraft an den Tag, mit der auch Tante Augusta im Überfluss gesegnet zu sein schien. » Sie dürfen nie mehr von mir verlangen, schlecht zu kochen.«
    » Ich akzeptiere Ihre Bedingung«, antwortete Willis senior, ohne zu zögern.
    » Wenn Sie mir noch eine Frage erlauben, Sir«, sagte Declan. » Wie haben Sie die Damen aus dem Dorf davon überzeugt, dass sie in Mrs Pynes Farce mitspielen?«
    » Ich habe an ihr Mitgefühl appelliert«, erwiderte Willis senior.
    » Und?«, sagte ich argwöhnisch.
    » Ich habe sie daran erinnert, wie glücklich sie sich schätzen können, in einer solch idyllischen Gemeinde zu leben.«
    Er geriet zusehends ins poetische Schwärmen. » Ich habe ihnen ins Gedächtnis gerufen, dass Finch ein Ort ist, wo sich die Nachbarn gegenseitig helfen und ihre Freunde unterstützen, wo man in Zeiten der Not über belanglose Meinungsverschiedenheiten hinwegsieht, wo noble Gedanken und freundliche Worte und selbstlose Taten genauso verbreitet sind wie Hasenglöckchen im Frühling.«
    » Und?«, drängte ich ihn fortzufahren.
    Willis senior inspizierte geflissentlich seine manikürten Fingernägel. » Und es ist durchaus möglich, dass ich nebenbei erwähnt habe, dass ich ihr Verhalten gegenüber Mrs Pyne berücksichtigen werde, wenn ich die Gästeliste für das nächste gesellige Treffen in meinem Hause zusammenstelle.«
    » Erpressung.« Plötzlich war Tante Augustas kehliges Glucksen aus ihrer Ecke beim Kamin zu vernehmen. » Immer wieder ein wirksames Zaubermittel. Gut gemacht, Ernest. Du musst den Wichtigtuern die Stirn bieten, andernfalls wirst du nie über dein Leben bestimmen können.«
    » Ein Ratschlag, den man unbedingt beherzigen sollte«, sagte Willis senior weise, » wenn man in Finch lebt.«

Epilog
    Wenn man in Finch lebt, lernt man, stets mit dem Unerwarteten zu rechnen. Opal Taylor, Elspeth Binney, Millicent Scroggins und Selena Buxton– die Bill neuerdings » Die vier Mägde der Apokalypse« nennt– wurden zu den größten Bewunderern von Henry Cook, nachdem er ein Zimmer in Mr Barlows Haus angemietet und in der Teestube die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers angetreten hatte.
    Tante Dimity glaubt, dass die Mägde ihre Meinung zu Henry aus zwei Gründen geändert haben: Sie wollen, erstens, bei Willis senior unbedingt einen Stein im Brett haben und, zweitens, sicherstellen, dass sie bei der Planung von Sally Pynes Hochzeit im nächsten Juni ein Wörtchen mitzureden haben, denn diese Feier verspricht das gesellschaftliche Ereignis des kommenden Sommers zu werden.
    Bill hingegen schreibt ihren Gesinnungswandel einem einfachen Rechenexempel zu. Er meint, irgendwann muss ihnen aufgegangen sein, dass Henry, indem er Sally vom Markt der heiratsfähigen Witwen genommen hat, gleichzeitig ihre eigenen Chancen enorm gesteigert hat, bei meinem Schwiegervater zu landen.
    Und ich bin überzeugt, dass die emsigen Mägde Henry Cook aus den gleichen Gründen mögen, aus dem alle
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