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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)
Autoren: Nancy Atherton
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verlieren? Bist du völlig wahnsinnig, Frau?«
    » Nein, wahnsinnig bin ich«, warf Tante Augusta ein.
    » H-Henrique«, stammelte Sally. » D-Dein Akzent…«
    » Is genauso falsch wie dein Diadem, Süße«, sagte Henrique, der sich plötzlich so englisch anhörte wie Mr Barlow. » Da es die Nacht der Beichten zu sein scheint, lege ich auch eine ab. Ich bin genauso wenig Henrique Cocinero, wie du Lady Sarah bist. Mein Name ist Henry Cook. Nett, Sie kennenzulernen.« Er ergriff Sallys Hand und schüttelte sie.
    » Henry Cook?«, sagte sie kaum hörbar, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    » Geboren und aufgewachsen in Putney«, erwiderte er. » Während der letzten dreißig Jahre habe ich als Alleinunterhalter auf allen möglichen Kreuzfahrtschiffen in der Karibik gearbeitet. Du weißt schon: schauspielern, singen…«
    » Jonglieren«, warf ich, völlig gebannt, ein, » Zaubertricks.«
    » Ganz genau«, sagte er und nickte fröhlich. » Letztes Jahr bin ich in Rente gegangen und hab plötzlich nichts mehr mit mir anzufangen gewusst. Als ich dich kennenlernte, habe ich Heimweh bekommen und gedacht, ich kehr in die gute alte Heimat zurück und besuche dich. Na ja, ich müsste lügen, würde ich behaupten, der Gedanke, eine reiche Frau zu heiraten, wäre anfangs nicht verlockend gewesen, aber verflixt, ich hätte es nicht über mich gebracht, wenn ich dafür den Rest meines Lebens Henrique hätte spielen müssen. Fände ich nicht lustig, wenn ich nur wegen meinem Akzent geliebt würde.«
    » A-Aber ich l-liebe d-deinen Akzent«, stammelte Sally unsicher.
    » Dann ich werde für dich so sprechen, wann immer du willst, querida«, schnurrte Henry. » Wenn’s nicht immer sein muss, von mir aus.«
    » Ach, deswegen haben Ihnen die Gerichte geschmeckt, die Deirdre für Sie gekocht hat«, sagte ich und schlug mir eine Hand vor die Stirn. » Weil sie Sie wirklich an Ihre Mutter erinnern.«
    » Nachdem ich mich die letzten dreißig Jahre von Steak und Hummer ernährt hab, hat mir die einfache Küche wirklich gut geschmeckt.« Henry tätschelte sich den umfangreichen Bauch.
    » Du willst mir damit sagen, dass wir beide zwei dicke Lügner sind?«, sagte Sally ungläubig.
    » Genau«, erwiderte Henry vergnügt. » Und ich hab nich’ vor, irgendwohin zu gehen, es sei denn, du schickst mich weg.«
    Sally sah ihm einen atemlosen Moment lang in die Augen, dann nahm sie sein rundes Gesicht in ihre pummeligen Hände und sagte: » Ich schicke dich nicht weg.«
    » Das ist gut«, sagte Henry. » Ich liebe dich nämlich, Sally Pyne, und hab vor, dich zu heiraten.« Er küsste sie direkt auf die Lippen, dann machte er eine Kopfbewegung in Richtung der emsigen Mägde. » Und wegen dieser giftigen alten Weiber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wenn sie weiterhin versuchen, dir das Leben schwer zu machen, bekommen sie’s mit mir zu tun.«
    » Giftig?«, rief Opal Taylor.
    » Alt?«, protestierte Millicent Scroggins.
    » Weiber?«, jaulte Selena Buxton.
    » Ich bin noch nie in meinem Leben so beleidigt worden«, schnaubte Elspeth Binney.
    » Dann wird’s aber Zeit«, sagte Henry. » Die Jagdsaison ist vorbei, Ladys. Meine Sally ist ab sofort tabu.« Er stand auf und zog Sally ebenfalls hoch. » Lust auf einen Spaziergang im Garten? Du und ich haben alles Mögliche zu bereden, angefangen bei diesem › Trampel‹-Unsinn, den du da vorhin gesagt hast. Du bist mein süßer kleiner, molliger Wonneproppen, vergiss das ja nie.« Er nahm Sallys Hand, legte sie in seine Armbeuge und schritt mit ihr beschwingt aus dem Gesellschaftszimmer, als hätte er gerade einen Sechser im Lotto gewonnen.
    » Jemanden zu lieben, wie er ist«, sagte Willis senior ruhig, » das ist wahre Liebe.«
    Zu meiner Linken hörte ich ein unterdrücktes Schluchzen, und ich drehte gerade noch rechtzeitig das Gesicht, um zu sehen, wie sich Peggy Taxman eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
    » Ich kenne Sally Pyne jetzt seit fast fünfzig Jahren«, sagte sie verdrießlich. » Wie konnte sie da auf die Idee kommen, ich würde sie aus Finch verjagen? Ich wollte doch nur, dass sie die Wahrheit über den Brief aus Mexiko erzählt.«
    » Nun, das hat sie ja jetzt getan«, sagte Willis senior. » Danke für die bereitwillige Zusammenarbeit, Ladys. Auch wenn es sich als unnötig herausgestellt hat, bin ich sicher, dass alle Beteiligten es zu schätzen wissen. Wenn Sie mir jetzt erlauben, Sie zur Tür zu begleiten.«
    » Äh… William?«, sagte Millicent mit fragendem
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